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Ergebnisse im Koalitionsvertrag 2025: Was die Deutschen jetzt bei Steuern, Rente und Migration erwarten können
VonLea Winkler
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Was werden die nächsten vier Jahre unter einer neuen Bundesregierung bringen? Der Koalitionsvertrag zeigt der Fahrplan der nächsten schwarz-roten Regierung.
Update, 15.40 Uhr: Friedrich Merz eröffnete die Pressekonferenz zur Vorstellung des Koalitionsvertrags mit den Worten: „Deutschland bekommt eine stabile und starke Regierung.“ Er betonte, dass in der neuen Regierung Reformen und Investitionen geplant sind. Für den Bereich Steuern kündigte Merz kündigte eine Steuersenkung an. Zudem soll die Körperschaftsteuer ab 2028 schrittweise um jeweils ein Prozent in fünf Stufen gesenkt werden.
Markus Söder erklärte stolz, dass die Mütterrente ohne Abstriche ausgebaut werden soll. Es sei „ein wichtiger Beitrag, auch des Respektes gegenüber vielen, vielen Frauen und der Generation, die unser Land großgezogen haben.“
In Bezug auf die Migration erklärte Merz, dass die irreguläre Migration weitgehend beendet werden müsse. Dazu sollen striktere Kontrollen an den Grenzen eingeführt, Rückführungsmaßnahmen verstärkt und das Staatsbürgerschaftsrecht so angepasst werden, dass eine Einbürgerung erst nach fünf Jahren möglich ist.
Erstmeldung: Berlin – Die Koalitionsverhandlungen sind beendet. Um 15 Uhr stellen CDU, CSU und SPD gemeinsam den Koalitionsvertrag vor. Die Vereinbarung soll die Grundlage für die gemeinsame Regierungsbildung bilden.
Inhaltlich umfasst das Papier zentrale Thema wie Finanzen, Klima, soziale Gerechtigkeit, Digitalisierung, Außenpolitik, innere Sicherheit und vieles mehr. Doch was bedeutet das konkret für die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland – etwa bei Steuern, Rente und Migration?
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Im Koalitionsvertrag: Steuererhöhung nicht eingeplant
Deutschland kann vorerst aufatmen: Steuererhöhungen sind nicht geplant. Wie das Handelsblatt berichtet, verzichten CDU/CSU und SPD in ihrem Koalitionsvertrag zunächst auf Steuererhöhungen. Der Solidaritätszuschlag wird allerdings nicht vollständig abgeschafft. Stattdessen setzen die Parteien auf Entlastungen für Unternehmen: Die Körperschaftsteuer soll zum 1. Januar 2028 gesenkt werden. Außerdem sind Turbo-Abschreibungen über drei Jahre mit jeweils 30 Prozent pro Jahr vorgesehen. Auch das nationale Lieferkettengesetz soll gestrichen werden – eine weitere Maßnahme, um die Wirtschaft zu entlasten.
Zusätzlich einigten sich die Verhandler auf bereits bekannte Vorhaben aus dem Sondierungspapier: Dazu zählen eine Reform des Bürgergelds, die Einführung einer Wochenarbeitszeitgrenze anstelle der bisherigen täglichen Höchstarbeitszeit sowie steuerfreie Überstundenzuschläge.
Koalitionsvertrag steht: Was bringt die nächste Legislaturperiode für Rentenpolitik?
Das Thema Rente soll bis zuletzt intensiv in den Koalitionsverhandlungen diskutiert worden sein. Vor allem innerhalb der CDU gab es Bedenken, durch Zugeständnisse an die SPD das im Wahlkampf versprochene Ziel einer „Politikwende“ zu gefährden, berichtet die Nachrichtenagentur AFP.
Laut Bild-Zeitung konnte sich die SPD nun mit einer ihrer zentralen Forderungen durchsetzen: Das Rentenniveau soll bis 2031 bei 48 Prozent festgeschrieben werden. Für Rentnerinnen und Rentner bedeutet das weiterhin stabil steigende Renten – allerdings zu einem Preis: steigende Beiträge für Erwerbstätige. Nach Berechnungen der früheren Ampel-Koalition könnte der Beitragssatz bis 2035 auf bis zu 22,3 Prozent steigen. Aktuell liegt er bei 18,6 Prozent und wird je zur Hälfte von Arbeitnehmern und Arbeitgebern getragen.
Was die geplante Sicherung des Rentenniveaus konkret bedeutet, bleibt laut Berichten der Süddeutschen Zeitung im Ergebnispapier der Arbeitsgruppe vage formuliert. Klar sei jedoch: Die Mütterrente soll ausgebaut werden – Erziehungszeiten erhöhen künftig stärker die individuelle Rente. Auch die „Rente mit 63“, die einen abschlagsfreien Ruhestand ab 64 Jahren ermöglicht, soll erhalten bleiben. Zusätzlich plane CDU und SPD steuerliche Anreize für freiwilliges längeres Arbeiten im Alter – unter anderem durch eine steuerfreie Aktivrente, die längere Erwerbstätigkeit attraktiver machen soll.
Ein immer wiederkehrendes Streitthema in Deutschland ist die Migration. Während des Wahlkampfs forderte die Union einen grundlegenden Politikwechsel in der Migrationspolitik, um irreguläre Migration zu begrenzen und die Integrationsfähigkeit Deutschlands zu stärken. Ziel der Parteien war es, eine strengere und effektivere Steuerung sowie Begrenzung der Migration umzusetzen.
Auch während der Koalitionsverhandlungen stellte die Migration eines der größten Hindernisse dar. Besonders bei Asylverfahren und dem Familiennachzug gab es unterschiedliche Auffassungen. Die SPD hatte insbesondere Bedenken bezüglich der Auslagerung von Asylverfahren in Drittstaaten und setzte sich für Kompromisse ein, während die Union strengere Regelungen befürwortete.
Laut Medienberichten haben sich Union und SPD in ihrem Koalitionsvertrag jedoch auf eine Änderung des Staatsbürgerschaftsrechts verständigt. Die von der Ampel-Regierung beschlossene Einbürgerung nach drei Jahren bei guter Integration solle zurückgenommen werden. Künftig solle der frühestmögliche Zeitpunkt für eine Einbürgerung wieder nach fünf Jahren gelten, berichten Bild und Pioneer. (lw/dpa)