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Vor TV-Duell: Umfrage-Plus für Merz – bei Reizthema hängt er Scholz ab
VonSimon Schröder
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Wenige Stunden vor dem TV-Duell zwischen Merz und Scholz zeigt eine Umfrage: Vor allem bei einem Thema hat Merz die Nase vorn.
Berlin – Die heiße Wahlkampfphase vor der Bundestagswahl hat begonnen. Am Sonntag (9. Februar) werden sich Bundeskanzler Olaf Scholz und CDU-Chef Friedrich Merz im Fernsehen gegenüber stehen. Die beiden Kanzlerkandidaten werden in dem TV-Duell um jede Stimme der deutschen Bürgerinnen und Bürger kämpfen. In unserem Live-Ticker bleiben Sie auf dem Laufenden. Eine neue Insa-Umfrage zeigt dabei einen deutlichen Trend. Und der spricht eindeutig für den Kanzlerkandidaten der Union, Friedrich Merz.
In der Umfrage im Auftrag der Bild-Zeitung ging es um die Frage „Wen würden Sie direkt zum Kanzler wählen?“ Zur Auswahl standen die vier Kanzlerkandidaten Olaf Scholz, Friedrich Merz, Robert Habeck (Die Grünen) und Alice Weidel (AfD). Das Ergebnis ist eindeutig: Friedrich Merz führt die drei anderen Kandidaten mit 24 Prozent der Stimmen an. Auf Platz zwei kommt Alice Weidel mit 20 Prozent, die die in Teilen als rechtsextrem eingestufte AfD bei der Bundestagswahl zum Sieg führen will.
„Wen würden Sie direkt zum Kanzler wählen?
Friedrich Merz (CDU)
24 Prozent (+3)
Alice Weidel (AfD)
20 Prozent (-1)
Olaf Scholz (SPD)
16 Prozent (+/-0)
Robert Habeck (die Grünen)
14 Prozent (+/- 0)
Erst dann kommt Bundeskanzler Olaf Scholz, der mit 16 Prozent deutlich hinter Favorit Merz liegt. Robert Habeck hingegen ist Scholz knapp auf den Fersen, mit 14 Prozent. Nachdem es Annalena Baerbock bei der Bundestagswahl 2021 geschafft hatte, die Grünen in die Bundesregierung zu bringen, ist nun Habeck an der Reihe.
Institut: Insa im Auftrag der Bild. Erhebungszeitraum: 6.–7. Februar Fallzahl: 1003.
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Umfrage zur Bundestagswahl 2025: Merz kann punkten – Scholz abgeschlagen
Besonders bitter für Scholz: Während sich der Kanzler im Vergleich zur letzten Umfrage nicht verbessern kann, legt Merz ganze drei Prozentpunkte zu. Auch die anderen Kanzlerkandidaten können sich nicht verbessern – Alice Weidel verliert sogar einen Prozentpunkt. Ausschlaggebend für die Verbesserung von Merz könnte sein harter Kurs bei der Migrationspolitik sein. Nach dem Angriff in Aschaffenburg, bei dem ein Kleinkind und ein Passant ums Leben gekommen waren, forderte Merz einen Fünf-Punkte-Plan und brachte einen entsprechenden Antrag im Parlament ein.
Im direkten Vergleich zwischen Scholz und Merz sieht es für den SPD-Politiker sogar noch verheerender aus. Olaf Scholz kommt in der Insa-Umfrage auf lediglich 31 Prozent und verliert dabei zwei Prozentpunkte zur letzten Befragung. Merz hingegen erreicht 41 Prozent und legt ganze sechs Prozentpunkte zu. Und auch bei der Frage „Wen halten Sie jeweils für kompetenter?“ sieht es für Scholz düster aus. Bei den zehn abgefragten Themengebieten kann Scholz lediglich bei „Klima/Umweltschutz“ und „Soziales“ in Sachen Kompetenz bei den Befragten punkten. Ansonsten hat Merz die Nase vorn.
Wer überzeugt die TV-Zuschauer: Bundeskanzler Olaf Scholz (l.) oder Herausforderer Friedrich Merz? Im Vorfeld des Duells zeigt eine Umfrage eindeutig: Merz.
Kompetenzen: Scholz und Merz im Vergleich vor der Bundestagswahl 2025
Vor allem beim Thema der inneren Sicherheit sieht Scholz im Vergleich zu Merz kein Land. 47 Prozent der Befragten befinden den Kanzlerkandidaten der Union für kompetenter. Das ist ein Plus von ganzen 7 Prozentpunkten. Olaf Scholz hingegen kommt unverändert auf 24 Prozent. Und auch bei der Asyl- und Migrationspolitik sowie dem Thema Wirtschaft liegt Merz laut der Befragung in Sachen Kompetenz deutlich vor Scholz.
Scheinbar wird Merz für seinen Fünf-Punkte-Plan von den Wählerinnen und Wählern belohnt. Doch bei der Sonntagsfrage sieht es etwas anders aus. Bei der Insa-Umfrage vom 3. bis 7. Februar müssen Union und AfD einen Prozentpunkt im Vergleich zur letzten Umfrage einbüßen. Die Bundestagswahl 2025 bleibt also spannend. Auch das TV-Duell heute Abend könnte Wählerinnen und Wähler für Merz oder Scholz gewinnen.
Bundestagswahl 2025: Umfragen sind keine Prognosen
Umfragen sind generell immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten. Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang. Zudem ist stets ein statistischer Fehler von bis zu drei Prozentpunkten zu beachten (Fehlertoleranz).
Die Umfragen in Deutschland sind zuletzt recht genau ausgefallen. So lag die mittlere durchschnittliche Abweichung aller Institute bei der Bundestagswahl 2021 laut dem Internetportal Dawum bei 1,03 Prozentpunkten. Berücksichtigt wurden dabei all diejenigen Institute, die 30 Tage vor der Wahl eine Sonntagsfrage veröffentlicht hatten.