Nationalgarde im Einsatz
Nach Drohungen und Anschlag vor US-Wahl: Behörden verstärken landesweit Sicherheitsvorkehrungen
VonMomir Takacschließen
Nach den gewaltsamen Protesten von Trump-Anhängern 2020 verstärken die Behörden bei der US-Wahl die Sicherheit – vor allem in den Swing States.
Phoenix – Wegen wachsender Sorge vor Unruhen im Zuge der US-Wahl haben Behörden landesweit die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt. Vor allem in den umkämpften Swing States bereiten sich die Wahlämter auf politische Gewalt vor, die Experten zufolge nach der Präsidentenwahl zunehmen könnten.
2020 war es etwa in Nevada und Arizona durch Anhänger des bei der US-Wahl unterlegenen Donald Trump zu Protesten gekommen. Das soll sich nicht wiederholen. In Arizona werden etwa Kirchen und Schulen nicht mehr als Wahllokale genutzt, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. In der Innenstadt von Phoenix wurde um das Auszählungszentrum ein Metallzaun errichtet.
Bundesstaaten wappnen sich für Gewalt und Unruhen bei US-Wahl
Der Sheriff von Maricopa County versetzte seine Leute in erhöhte Alarmbereitschaft. „Wir werden dort viele Ressourcen haben, viel Personal, viel Ausrüstung“, sagte Russ Skinner. Im Ernstfall sind Drohnen und Scharfschützen einsatzbereit. Mitarbeitern der Wahlbehörden wurde Selbstverteidigung beigebracht und wie sie sich in einem Raum verbarrikadieren können.
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Auch in Las Vegas in Nevada wurde um das Wahlzentrum ein Sicherheitszaun gebaut. Gouverneur Joe Lombardo aktivierte für die US-Wahl Reservisten der Nationalgarde. Laut The Guardian wurden in mehreren Bezirken Wahlhelfer mit Panikknöpfen ausgestattet, um im Fall von Gewalt Alarm auslösen zu können. In mehr als ein Dutzend weiteren Staaten ist die Nationalgarde schon im Einsatz oder auf Abruf bereit. Darunter ist auch Washington, wo am Freitag (1. November) ein Brandanschlag auf einen Briefkasten verübt wurde.
US-Wahl: Polizisten patrouillieren in Michigan in Briefwahl-Auszählungshalle
Präventive Maßnahmen haben auch die Swing States Michigan und Pennsylvania ergriffen. So patrouillieren etwa in Detroit Polizisten in der Auszählungshalle für die Briefwahl. In Georgia, einem weiteren besonders umkämpften Bundesstaat, bemühen sich die Behörden ebenfalls, das Vertrauen der Bürger in die Wahlen zu stärken.
„Hier in Georgia ist es leicht zu wählen und schwer zu betrügen“, sagte Georgias Wahlleiter Brad Raffensperger am Montag vor Journalisten. „Unsere Systeme sind sicher und unsere Leute sind bereit.“ Raffensperger ist über Georgia hinaus bekannt, weil er sich trotz immensen Drucks nach der Präsidentschaftswahl 2020 geweigert hatte, das Wahlergebnis in Georgia zu Gunsten von Donald Trump zu ändern. Auch im Vorfeld der US-Wahl in diesem Jahr säte der Republikaner vorsorglich immer wieder Zweifel an einer möglichen Wahlniederlage. (mt)
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