Ukraine-Krieg live
Schwere Verluste für Russland: Selenskyj zieht ernüchterndes Zwischenfazit zur Gegenoffensive
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Robert Wagner
Christian Stör
Stephanie Munk
Wolodymyr Selenskyj zieht erstes Fazit zur Gegenoffensive. Die russischen Verluste im November sind verheerend. Der News-Ticker live zum Ukraine-Krieg.
- Neue Zahlen zum Ukraine-Krieg: Russland erleidet schwere Verluste, darunter fast 1300 Soldaten
- Ukraine schwer gezeichnet: Massive Zerstörungen durch russische Angriffe
- Bau von Schutzräumen: Ukraine will Befestigungsanlagen ausbauen
- Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien und ihren Verbündeten. Insbesondere die Angaben zu Verlusten der beteiligten Armeen im Ukraine-Krieg lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Hinweis der Redaktion: Dieser News-Ticker ist beendet. Alle weiteren Informationen finden Sie in unserem aktuellen News-Ticker zum Ukraine-Krieg.
Update vom 1. Dezember, 17.16 Uhr: Die Zahl der russischen Angriffe an der Kupiansk-Front ist leicht zurückgegangen, nachdem Russland dort zurückgeschlagen wurde. Das verkündete Wolodymyr Fito, Leiter des PR-Dienstes des Kommandos der Bodentruppen der Streitkräfte der Ukraine, laut Ukrainska Pravda in ukrainischen Medien. „Die russischen Besatzer [...] greifen sowohl an der Lyman-Kupjansk-Front als auch an der Bachmut-Front an. An der Kupjansk-Front wurden sie zurückgeschlagen. Dort ging die Zahl der Angriffe im Vergleich zur Vorjahresperiode leicht zurück“, so Fito.
Er sagte weiter, dass im Laufe des Tages sieben russische Angriffe an der Kupiansk-Front und sechs weitere an der Lyman-Front abgewehrt wurden. Kämpfe fanden auch in den Gebieten Synkiwka, Petropawliwka, Stelmachiwka und im Serebrianka-Wald statt. Die Russen würde weiterhin Flugzeuge und Kamikaze-Drohnen einsetzen. So wurden im Laufe des Tages an der Front Lyman-Kupjansk 24 Drohnen gestartet. An dieser Front startete Russland außerdem 694 Artillerieangriffe auf die Stellungen der ukrainischen Verteidiger. „Es war ein guter Tag, um die russischen Invasoren zu töten. Am vergangenen Tag wurden 344 Invasoren getötet und 60 militärische Ausrüstungsgegenstände der Invasoren beschädigt oder zerstört, darunter fünf Panzer und fünf Schützenpanzer“, sagte Fito.
Ukraine-Krieg: Verluste Russlands im November so hoch wie in keinem Monat zuvor
Update vom 1. Dezember, 14.10 Uhr: Die russischen Verluste sind im November offenbar so hoch, wie nie zuvor. So hat Russland nach der Statistik des Datenforschers Ragnar Gudmundsson im November insgesamt etwa 28.550 Soldaten verloren, im Durchschnitt also 952 Soldaten pro Tag. Bisher lag die höchste Zahl täglicher russische Verluste bei durchschnittlich etwa 770 pro Tag. Der britische Verteidigungsminister Grant Shapp schrieb am 27. November auf der Online-Plattform X, der russischen Präsident Wladimir Putin schicke „sinnloserweise mehr Russen in den Tod als jemals zuvor seit Kriegsbeginn“. Die Zahlen lassen sich nicht unabhängig prüfen.
Ukraine-Krieg: Selenskyj mit ernüchternder Bilanz zur Gegenoffensive
Update vom 1. Dezember, 12.59 Uhr: Der ukrainische Wolodymyr Selenskyj räumte in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AP ein, dass die lang erwartete Gegenoffensive im Sommer und Herbst dieses Jahres nicht zu den erwarteten Durchbrüchen geführt habe. Zugleich betonte er aber, dass die Ukraine sich nicht zurückziehe werden, aber weiterhin Hilfe bei der Erhöhung der heimischen Waffenproduktion benötige. Er merkte an, dass die Ukraine nicht alle notwendigen Waffen von ihren Verbündeten erhalten habe. Die Situation hätte aber schlimmer sein können.
„Wir haben nicht alle Waffen bekommen, die wir wollten. Ich kann nicht zufrieden sein, aber ich kann mich auch nicht allzu sehr beschweren. Wir wollten schnellere Ergebnisse. Aus dieser Perspektive haben wir leider nicht die gewünschten Ergebnisse erzielt. Und das ist eine Tatsache.“ Selenskyj sagte, dass auch die begrenzte Größe ihrer Streitkräfte es der Ukraine nicht ermöglicht habe, schnell voranzukommen. Davon werde man sich aber nicht entmutigen lassen. „Die Kraft reicht nicht aus, um schneller die gewünschten Ergebnisse zu erzielen. Das bedeutet aber nicht, dass wir kapitulieren müssen. Wir sind zuversichtlich in unserem Handeln. Wir kämpfen für das, was uns gehört.“
Selenskyj merkte an, dass in den letzten Monaten gewisse positive Ergebnisse erzielt worden seien. So sei es der Ukraine gelungen, schrittweise Gebietsgewinne gegen einen besser bewaffneten und befestigten Feind zu erzielen. Darüber hinaus wurde die Schlagkraft der russischen Schwarzmeerflotte reduziert, nachdem es der Ukraine gelang, das Luftverteidigungssystem zu durchbrechen und das Hauptquartier der Invasoren auf der Krim zu treffen. Außerdem funktioniere der von Kiew geschaffene temporäre Getreidekorridor zur Gewährleistung sicherer Exporte immer noch, fügte der ukrainische Präsident hinzu.
Ukraine-Krieg: Schwere Verluste auf russischer Seite, darunter fast 1300 Soldaten
Update vom 1. Dezember, 09.10 Uhr: Es gibt neue Zahlen zu Russlands Verlusten im Ukraine-Krieg. Der ukrainische Generalstab hat eine entsprechende Übersicht auf Facebook veröffentlicht. Demnach sind binnen eines Tages etwa 1280 russische Soldaten in den Gefechten getötet oder verletzt worden. Außerdem will die Ukraine demnach 13 Panzer, 32 gepanzerte Kampffahrzeuge und 22 Artilleriesysteme zerstört haben. Die Angaben lassen sich wie immer nicht unabhängig überprüfen.
- Soldaten: 330.040 (+1280 zum Vortag)
- Panzer: 5564 (+13)
- Gepanzerte Fahrzeuge: 10.372 (+32)
- Artilleriesysteme: 7931 (+22)
- Mehrfachraketenwerfer: 912 (+2)
- Luftabwehrsysteme: 602 (+2)
- Flugzeuge: 323
- Helikopter: 324
- Drohnen: 5.976 (+22)
- Raketen/Marschflugkörper: 1567
- Schiffe: 22
- U-Boote: 1
- Tanklastzüge und weitere Fahrzeuge: 10.399 (+38)
- Spezialfahrzeuge und sonstige Ausrüstung: 1.137 (+13)
Quelle: Ukrainischer Generalstab vom 1. Dezember 2023. Die Angaben über Verluste Russlands stammen von der ukrainischen Armee. Sie lassen sich nicht unabhängig prüfen. Russland selbst macht keine Angaben über die eigenen Verluste im Ukraine-Krieg.
Ukraine: Massive Zerstörungen durch russische Angriffe
Update vom 1. Dezember, 07.30 Uhr: In der Ukraine sind nach ukrainischen Angaben mehr als 170.000 Gebäude beschädigt oder zerstört worden. Darunter sollen auch mehr als 20.000 Wohnhäuser sein. Das erklärte die Vorsitzende des Parlamentsausschusses für regionale Entwicklung und Stadtplanung in Kiew, Olena Schuliak, wie die ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform am frühen Morgen berichtete.
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Update vom 1. Dezember, 05.30 Uhr: In der Nacht zum Freitag gab es erneut Luftalarm in der Ukraine. Die ukrainischen Streitkräfte warnten vor Angriffen russischer Drohnen, die von der Krim aus in Bewegung gesetzt worden seien. Im Gebiet Cherson seien durch eine russische Drohne zwei Menschen verletzt worden, berichtete die Ukrainska Pravda.
Selenskyj will Befestigungsanlagen ausbauen
Update vom 1. Dezember, 05.15 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den forcierten Bau von Schutzräumen und Festungsanlagen entlang aller Frontabschnitte angekündigt. „Die Priorität ist offensichtlich“, sagte er am Donnerstagabend in seiner täglichen Videoansprache.
Update vom 30. November, 21.06 Uhr: Die auf der besetzten Krim stationierten russischen Streitkräfte haben die Angriffsdrohnen vom Typ Shahed in Richtung des ukrainischen Festlandes abgefeuert. Das vermeldet die ukrainische Luftwaffe auf Telegram, wie die Ukrainska Pravda berichtete. Demnach wurde der Start dieser Drohnen registriert. Am Abend meldete die Luftwaffe, dass die Gefahr eines Drohnenangriffs auf das Gebiet Dnipropetrowsk bestehe. Für die Region wurde eine offizielle Luftangriffswarnung herausgegeben.
Ukraine-Krieg: Russen versuchen offenbar, ukrainische Erfolgsdrohne zu kopieren
Update vom 30. November, 19.04 Uhr: Die Ukrainska Pravda berichtet auf Grundlage von Quellen aus Sicherheitsdiensten, dass Russland offenbar daran arbeitet, die hocheffektive ukrainische Überwasserdrohne „Sea Baby“ zu kopieren. Den Berichten zufolge gelang es Russland, aus den Überresten mehrerer, gegen russische Ziele eingesetzter „Sea Babys“ ein „relativ funktionsfähiges“ Modell des ukrainischen Originals zu rekonstruieren. Dieses Modell werde unter Laborbedingungen gründlich untersucht und neu programmiert.
Russland hofft, so die Quellen, die Drohne künftig auch gegen das ukrainische Militär einsetzen zu können. „Die Besatzer versuchen erneut, das Fehlen eigener Technologien auf Kosten ukrainischer und westlicher Entwicklungen zu kompensieren“, wird eine Quelle zitiert. Die „Sea Baby“-Drohne wurden von der Ukraine mit großem Erfolg gegen russische Schiffe und auch gegen die strategisch wichtige Krim-Brücke von Kertsch eingesetzt. Sie ist eine Eigenentwicklung des ukrainischen Sicherheitsdienstes (SSU).
Russen greifen Torezk an – drei verletzte Zivilisten
Update vom 30. November, 16.20 Uhr: Russische Truppen haben heute Morgen die Stadt Torezk im Oblast Donezk offenbar mit Mörsern angegriffen. Drei Zivilisten wurden dabei verletzt, berichtete die Ukrainska Pravda auf Grundlage von Informationen der Staatsanwaltschaft von Donezk. „Die feindliche Armee hört nicht auf, die Zivilbevölkerung der Oblast Donezk ins Visier zu nehmen. Am 30. November 2023 um 10:30 Uhr starteten die Russen einen Angriff auf die Stadt Torezk, wahrscheinlich mit Mörsern“, wird aus einer Quelle zitiert. Demnach war ein Wohngebiet Ziel des russischen Angriffs.
Die drei verletzten Zivilisten sollen an oder in einem Verwaltungsgebäude auf humanitäre Hilfe gewartet haben. Eine 86-jährige Frau und zwei Männer im Alter von 63 und 34 Jahren wurden mit Granatsplitterwunden ins Krankenhaus eingeliefert. Letzterer befindet sich in einem ernsten Zustand.
Ukraine-Krieg: Wichtige Eisenbahnverbindung zwischen Russland und China angeblich zerstört
Update vom 30. November, 14.35 Uhr: Der ukrainische Sicherheitsdienst (SSU) soll die Eisenbahnverbindung zwischen Russland und China gesprengt haben. Das berichtet die Ukrainska Pravda auf Grundlage einer ihr vorliegenden Quelle aus dem Sicherheitsapparat der Ukraine. Demnach ereignete sich in der Nacht zu heute auf der Baikal-Amur-Magistrale im Seweromujski-Tunnel in Burjatien (Russland) eine Explosion. Bei dieser Strecke soll es sich um die einzige große Eisenbahnverbindung zwischen Russland und China handeln. Und derzeit ist dieser Weg, den Russland speziell für militärische Lieferungen nutzt, offenbar lahmgelegt. Eine offizielle Bestätigung des SSU liegt nicht vor.
Annalena Baerbock verlangt Ende des Ukraine-Krieges und greift Lawrow an
Update vom 30. November, 13.32 Uhr: Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat vom russischen Präsidenten Wladimir Putin das sofortige Ende des Angriffskriegs gegen die Ukraine verlangt. „Stoppen Sie das unsägliche Leid, das Sie über Millionen von Menschen bringen“, forderte Baerbock heute bei der Ministerkonferenz der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in der nordmazedonischen Hauptstadt Skopje. Russlands Außenminister Sergej Lawrow war zum Zeitpunkt von Baerbocks Rede nicht im Raum.
Ausdrücklich sprach Baerbock an, dass Lawrow den Konferenzraum verlassen hatte und nicht zuhöre. Er sei wie bei anderen Sitzungen offensichtlich nur im Saal, „wenn er selber spricht, aber nicht, um anderen zuzuhören“. Für einen Stopp des Krieges „braucht es keine Verhandlungen, dazu braucht es schon gar keine Zugeständnisse der Ukraine“, sagte Baerbock. „Es braucht eine Entscheidung Russlands, die Grundprinzipien dieser Organisation, der OSZE, einzuhalten, die Truppen zurückzuziehen und sich wieder für Frieden zu engagieren.“
Britischer Geheimdienst: Russland will neue Luftlandeeinheit in der Ukraine aufbauen
Update vom 30. November, 12.36 Uhr: Russland plant offenbar die Stationierung einer neu gebildeten Luftlandeeinheit in der Ukraine. Das teilt das britische Verteidigungsministerium auf X (vormals Twitter) mit und bezieht sich dabei auf Geheimdienst-Informationen.
Demnach haben werde die neue Division im Ukraine-Krieg wahrscheinlich in der Region Cherson stationiert. Damit erhöhe sich die Anzahl der russischen Luftlande-Einheiten in der Ukraine auf fünf.
„Die Division wird wahrscheinlich schlecht ausgebildet sein und die einstigen Elite-Standards der russischen Luftlandetruppen nicht erreichen“, heißt es in dem britischen Bericht.
Ukraine-Botschaft in Russlands Staats-TV: Hacker zeigen Wolodymyr Selenskyj
Update vom 30. November, 11.47 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf allen russischen Kanälen, dazu politische Botschaften: Hacker haben einen Großangriff aus das russische Fernsehen gestartet. Darüber berichtet der Nachrichtensender Ntv und bezieht sich dabei auf mehrere Telegram-Kanäle.
Auf der von Russland besetzten Halbinsel Krim schalteten sich demnach die Hacker in das russische TV-Programm und ließen dort auf sämtlichen Fernsehkanälen die Ansprache des ukrainischen Präsidenten laufen, die Selenskyj seit Beginn es Ukraine-Kriegs jeden Abend an sein Volk richtet.
Teils seien auch die Namen der Sender von den Hackern geändert worden, heißt es. Anstelle der Namen der Kanäle Beleidigungen gegen den Putin zu lesen gewesen sein. Ein Sprecher der von Russland eingesetzten Verwaltung auf der Krim habe den Cyberangriff bestätigt, heißt es auf ntv.
Mehr als 1000 tote Soldaten, viele zerstörte Panzer: Hohe Verluste für Russland im Ukraine-Krieg
Erstmeldung: Kiew – Die Ukraine leidet unter dem einbrechenden Winter. Und das Land fürchtet die mutmaßliche Taktik Russlands, im Ukraine-Krieg die ukrainische Infrastruktur durch Bomben und Raketen derart lahmzulegen, dass die Bevölkerung angesichts von Leid, Kälte und Elend einknickt. Die Gegenoffensive gegen die angreifende russische Armee brachte in den letzten Monaten nicht den erhoffen Erfolg. Und angesichts des Kriegs in Israel droht die internationale Aufmerksamkeit zu schwinden.
Zeitgleich starten Wladimir Putins Truppen weiterhin unermüdlich Raketen- und Bombenangriffe. Auch am Donnerstag (30. November) meldete die Ukraine massive russische Angriffe in der Region Donezk in der Ostukraine, wie die Nachrichtenagentur dpa meldet.
Angriffe gegen die Ukraine: Russland bombardiert Region Donezk
Offenbar feuerten russische Truppen sechs S-300-Raketen auf die Städte Pokrowsk, Nowogrodiwka und Myrnograd ab. Dabei seien nach Angaben der Ukraine zehn Menschen verletzt worden, darunter vier Kinder. In den Trümmern werde noch nach fünf Vermissten gesucht, erklärte der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko in Onlinediensten.
Erst am Wochenende hatte es den größten und längsten Drohnenangriff auf die Hauptstadt Kiew seit Beginn des Ukraine-Kriegs gegeben – zynischerweise am Tag des Holodomor-Gedenktages, an dem an die von Russland gezielt verursachten Hungersnot 1932 erinnert wird.
Die Armee Russlands hat einen weiteren herben Verlust zu beklagen: Bei der Explosion einer Landmine ist ein hochrangiger russischer General ums Leben gekommen. Russland hat den Tod des Generalmajors Wladimir Sawadski im Ukraine-Krieg mittlerweile bestätigt. Hohe Verluste auf beiden Seiten gibt es in der Schlacht um die Stadt Awdijiwka. Mutmaßliche Aufnahmen der Ukraine zeigen das Ausmaß der Kämpfe. (smu/dpa)
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