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Jack Smith zieht Donald Trump vor das Oberste Gericht

Der Sonderbeauftragte Jack Smith nennt seinen Antrag „außergewöhnlich“. Er will Donald Trumps Immunität im Schnellverfahren aberkennen lassen.

Washington DC – Der Oberste Gerichtshof hat am Montag erklärt, dass er den Antrag des Sonderberaters Jack Smith auf eine beschleunigte Prüfung von Donald Trumps Behauptung, er sei gegen eine strafrechtliche Verfolgung wegen angeblicher Wahlbehinderung im Jahr 2020 immun, prüfen wird. Damit verschärft sich das juristische Gerangel darüber, ob Trumps Strafprozess in Washington D.C. Anfang nächsten Jahres stattfinden wird.

Die Entscheidung des höchsten Gerichts bedeutet nicht, dass die Richter das übliche Berufungsverfahren definitiv abkürzen werden. Aber es bedeutet, dass sie Argumente von beiden Seiten darüber anhören werden, ob sie schnell handeln sollten. Trumps Anwälte wurden aufgefordert, bis zum 20. Dezember Schriftsätze zu diesem Thema einzureichen.

Trumps Anwälte müssen handeln

Die Antwort des Obersten Gerichtshofs kam nur Stunden, nachdem Smiths Büro seinen Antrag zum Überspringen eines laufenden Berufungsverfahrens gegen Trump, das sonst Monate dauern könnte, eingereicht hatte. Eine langwierige Berufung könnte die Bemühungen des Justizministeriums um einen Prozess gegen Donald Trump, den Spitzenkandidaten der Republikaner für die Präsidentschaftskandidatur 2024, verzögern.

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Es ist ungewöhnlich, dass die Regierung das Gericht bittet, das Gerichtsverfahren zu unterbrechen, und das auch noch so schnell. „Die Vereinigten Staaten erkennen an, dass dies ein außergewöhnlicher Antrag ist“, schrieb Smith. „Dies ist ein außergewöhnlicher Fall.“

Amtszeit der Richter könnte vor Prozessbeginn gegen Trump auslaufen

Er fügte hinzu, dass der Oberste Gerichtshof ohne eine besondere Intervention möglicherweise nicht in der Lage sein wird, die Angelegenheit zu behandeln, bevor die Richter ihre Amtszeit im Juni beenden.

Das Timing von Trumps vier Strafverfahren ist sowohl für die Staatsanwälte als auch für das Anwaltsteam des ehemaligen Präsidenten von größter Bedeutung. Smith hat Trump auch in Florida angeklagt, weil er angeblich Verschlusssachen falsch gehandhabt und die Bemühungen der Regierung, diese wiederzubeschaffen, behindert haben soll. Außerdem steht Trump in New York wegen angeblicher Schweigegeldzahlungen während der Wahl 2016 und in Georgia wegen des Versuches, die Wahlergebnisse von 2020 durch eine Verschwörung abzuerkennen, angeklagt.

Trump beteuert seine Unschuld

In allen vier Anklagen hat Trump seine Schuld abgestritten und versucht, das Verfahren über den Wahltag im November hinauszuschieben. Smiths jüngster juristischer Schachzug zielt darauf ab, den Prozess in Washington im aktuellen Zeitplan zu halten. Dieser Zeitplan sieht vor, dass Trumps Prozess in Washington einen Tag vor den Vorwahlen am „Super-Dienstag“ beginnt - was unterstreicht, wie chaotisch der politische und juristische Terminkalender im nächsten Jahr sein könnte.

Der Sonderstaatsanwalt Jack Smith gibt während einer Pressekonferenz am 1. August in Washington die Anklage gegen den ehemaligen Präsidenten Donald Trump bekannt.

„Es ist von größter öffentlicher Bedeutung, dass die Immunitätsansprüche des Beklagten von diesem Gericht geklärt werden und dass der Prozess des Beklagten so schnell wie möglich fortgesetzt wird, wenn sein Immunitätsanspruch zurückgewiesen wird“, heißt es in der Klageschrift von Smith.

Trump-Kampagne schießt gegen Justiz

Die Trump-Kampagne beschuldigte Smith in einer Erklärung, er versuche, die US-Wahl 2024 zu stören. Es wurde gesagt, Smith „ist bereit, ein Ave-Maria zu versuchen, indem er zum Obersten Gerichtshof rennt und versucht, das Berufungsverfahren zu umgehen. (...) Es gibt absolut keinen Grund, diesen Betrug vor Gericht zu bringen, außer um Präsident Trump und Millionen seiner Anhänger zu schaden.“

Trumps Rechtsbeistand hatte zuvor die US-Bezirksrichterin Tanya S. Chutkan gebeten, die Anklage gegen ihn fallen zu lassen. Das Argument: die Immunität des Präsidenten schützt ihn vor einer Strafverfolgung wegen seines Verhaltens in den letzten Tagen seiner Amtszeit. Chutkan, die den Fall beaufsichtigt, entschied gegen Trump, der wegen der Entscheidung Berufung einlegen will.

Ungewöhnliche Schritte gegen Trump

Diese Berufung könnte jedoch Monate dauern und den Beginn des Prozesses erheblich verzögern. Daher versucht Smith - der von Generalstaatsanwalt Merrick Garland ernannte Bundesstaatsanwalt, der die Ermittlungen gegen Trump leiten soll - das Verfahren zu beschleunigen. Dazu unternimmt er den höchst ungewöhnlichen Schritt, sich direkt an den Obersten Gerichtshof zu wenden, nachdem sich seine Behörde vor dem Bezirksgericht durchgesetzt hatte.

Smith argumentierte in der Klageschrift, dass Trumps rechtliche Ansprüche auf Immunität „zutiefst falsch sind, wie das Bezirksgericht festgestellt hat. Aber nur dieses Gericht kann sie endgültig klären“.

Weg frei für Trump: Haley steigt aus US-Vorwahlkampf aus

Donald Trump will wieder US-Präsident werden
Nun ist es raus: Donald Trump will 2024 erneut als US-Präsident antreten. Dann wird der Milliardär aus New York 78 Jahre alt sein. Trump hatte das Amt 2017 bis 2021 inne, verlor 2020 aber die Wahl und musste auf eine zweite Amtszeit verzichten. Die soll nun im dritten Anlauf gelingen. Trump wäre erst der zweite Präsident in der Geschichte der USA, dem ein solches Comeback gelingen würde. © Andrew Harnik/dpa
Nikki Haley tritt als US-Botschafterin bei der UN zurück und 2024 vielleicht noch einmal an
Nikki Haley war Trumps letzte verbliebene Rivalin. Doch am Ende zog auch sie sich aus dem parteiinternen Rennen um die US-Präsidentschaft zurück. Nach ihrer Serie von Niederlagen am Super Tuesday verkündete Haley ihren Ausstieg. Die ehemalige Gouverneurin des Bundesstaates South Carolinas wechselt ihre Haltung zu Donald Trump wie andere Leute die Kleidung. Als Botschafterin Trumps bei den Vereinten Nationen war sie enge Vertraute des Ex-Präsidenten, nach dem Sturm aufs Kapitol distanzierte sie sich. Dann sagte sie, sie werde nicht kandidieren, sollte Trump erneut antreten. Haley gilt als Establishment-Republikanerin, die für möglichst geringe Sozialausgaben, niedrige Steuern und eine aggressive Außenpolitik steht. © Evan Vuccid/dpa
Floridas Gouverneur Ron de Santis spricht nach dem Sieg bei den Midterms zu seiner Anhängerschaft
Als härtester Konkurrent für die Nominierung bei den Republikanern für die US-Wahl 2024 galt lange Ron DeSantis. Der Gouverneur Floridas feierte bei den Midterms einen klaren Sieg und wurde von der Wählerschaft im Amt bestätigt. Er galt als der Hoffnungsträger in der Partei. Das Rennen um die Präsidentschaftsnominierung hat er aber inzwischen aufgegeben. DeSantis hatte sich in der Vergangenheit als Trump-Fan inszeniert, geht mittlerweile aber auf Distanz zum Ex-Präsidenten. Hier zu sehen ist der Politiker mit seiner Frau Casey DeSantis und den drei gemeinsamen Kindern. © IMAGO/Luis Santana
Der erfahrene Politiker Asa Hutchinson tritt als Anti-Trump-Kandidat an
Er war bereits Staatsanwalt, Abgeordneter im Repräsentantenhaus, Behördenleiter der Anti-Drogenbehörde DEA und Gouverneur des Bundesstaates Arkansas. Jetzt wollte Asa Hutchinson 2024 republikanischer Präsidentschaftskandidat werden, doch nach der Vorwahl in Iowa zog er seine Kandidatur zurück. Hutchinson trat als Alternative zu Donald Trump an, denn seines Erachtens sollte dieser „nicht der nächste Anführer unseres Landes sein“. Hutchinson forderte Trump auf, seine Kandidatur aufgrund der Anklage gegen ihn in New York zurückzuziehen – eine Sicht, die die republikanische Wählerschaft nicht teilt. © SCOTT OLSON / AFP
Vivek Ramaswamy, Trump-Fan mit Anti-Woke-Agenda
Vivek Ramaswamy hatte Großes vor. Der 38-jährige, rechtslibertäre Tech-Unternehmer mit indischen Wurzeln wollte US-Präsident werden. Nach seinem enttäuschenden Abschneiden bei der Vorwahl in Iowa warf er aber das Handtuch und empfahl, Trump zu Wählen. Der Trump-Fan sieht die USA in einer „nationalen Identitätskrise“ und fordert eine „nationale Wiederbelebung“. Dazu will er z.B. das FBI und das Bildungsministerium abschaffen. Er wolle Trumps „America-First-Aganda auf die nächste Stufe bringen“.  © Anna Moneymaker / AFP
US-Wahl 2024: Ehemaliger Trump-Vertrauter Christie will ins Weiße Haus
Chris Christie hatte auch noch einmal Ambitionen auf das Weiße Haus angemeldet. Der frühere Gouverneur des US-Bundesstaats New Jersey war einst ein enger Vertrauter von Donald Trump, hat sich aber mittlerweile von ihm losgesagt und kritisiert ihn sogar öffentlich. So bezeichnete er den früheren Präsidenten wegen dessen Haltung zum Ukraine-Krieg als „Feigling“ und „Marionette“ des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Christie wollte 2016 schon einmal Präsidentschaftskandidat seiner Partei werden, zog nach schlechten Ergebnissen bei den Vorwahlen aber zurück. Diesmal gab er bereits vor den Vorwahlen der Republikaner auf. © Charles Krupa/dpa
Zu den krassen Außenseitern zählt auch Douglas James „Doug“ Burgum, der hier im Juli 2023 bei einer Veranstaltung in Iowa um Stimmen wirbt.
Zu den krassen Außenseitern zählte von Beginn an Douglas James „Doug“ Burgum, der hier im Juli 2023 bei einer Veranstaltung in Iowa um Stimmen wirbt. Der Republikaner, der am 4. Dezember aus dem Rennen ausstieg, ist seit dem 15. Dezember 2016 Gouverneur von North Dakota. Vor seiner politischen Karriere war er Softwareunternehmer, Microsoft-Manager und Risikokapitalgeber. Im April unterzeichnete Burgum ein Gesetz, das Abtreibungen in der sechsten Schwangerschaftswoche verbietet. Zudem hat er zahlreiche Gesetze unterzeichnet, die die Rechte von trans Menschen einschränken. © SCOTT OLSON/afp
Senator Tim Scott aus dem Bundesstaat South Carolina begreift seinen Aufstieg aus armen Verhältnissen als Verkörperung des amerikanischen Traumes. In einem im April veröffentlichten Video spricht er sich gegen eine Politik der Spaltung aus und fordert mehr Optimismus. Scott betont darin auch seine Religiosität und seinen Wunsch, die konservativen Werte Amerikas zu verteidigen. Als Beispiele nennt er etwa den Schutz der Grenzen und der Kampf gegen Abtreibung.
Tim Scott (blaues Hemd) hat sich aus dem Rennen um die Kandidatur verabschiedet. Am 12. November zog der Senator aus South Carolina seine Kandidatur zurück. In einem im April veröffentlichten Video sprach er sich gegen eine Politik der Spaltung aus und forderte mehr Optimismus. Scott betonte darin auch seine Religiosität und seinen Wunsch, die konservativen Werte Amerikas zu verteidigen. Als Beispiele nannte er etwa den Schutz der Grenzen und der Kampf gegen Abtreibung. Seinen Aufstieg aus armen Verhältnissen begreift Scott als Verkörperung des amerikanischen Traumes.  © ALLISON JOYCE
Mike Pence könnte 2024 bei der US-Wahl für das Amt des Präsidenten kandidieren.
Ausgestiegen ist auch Trumps ehemaliger Vizepräsident. „Dies ist nicht meine Zeit“, sagte Mike Pence am 28. Oktober 2023. Pence war in Umfragen weit abgeschlagen und hatte Medienberichten zufolge Probleme bei der Beschaffung von Geldern für seine Kampagne. „Wir wussten immer, dass dies ein harter Kampf sein würde, aber ich bereue nichts“, erklärte Pence. Mit kritischen Kommentaren nach den Midterms hatte sich der ultrakonservative Pence für einen möglichen Machtkampf innerhalb der Republikanischen Partei in Stellung gebracht. © IMAGO/Aimee Dilger
Larry Elder ist 2024 der erste schwarze Präsidentschaftskandidat bei den Republikanern
Am 26. Oktober zog sich Larry Elder zurück. Schon bei seinem ersten Versuch als Politiker war er gescheitert: 2021 versuchte der rechte Radiomoderator und Rechtsanwalt erfolglos, Kaliforniens demokratischen Gouverneur Gavin Newsom abzulösen. Elder vertritt rechtsradikale Ansichten, wie ein Abtreibungsverbot, glaubt, dass an Grenzen „Mauern funktionieren“, Antirassismus sowie Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion hingegen nicht. © SCOTT OLSON / AFP
Perry Johnson ist im Grunde der republikanische Antipolitiker im Kampf um die Präsidentschaftskandidatur.
Am 20. Oktober zog sich auch Perry Johnson aus dem Wahlkampf zurück. Er war im Grunde der republikanische Antipolitiker im Kampf um die Präsidentschaftskandidatur. Aufgefallen war der Unternehmer zuvor nur im Jahr 2022, als er für das Amt des Gouverneurs in Michigan kandidieren wollte. Wegen unsauberer Machenschaften wurde er allerdings von den republikanischen Vorwahlen vorzeitig ausgeschlossen. Johnson positionierte sich im Wahlkampf gegen Abtreibungen. Zudem kritisierte er die Höhe der Hilfsgelder, die die USA der Ukraine zur Verfügung stellen. Zugleich stellte Johnson aber klar, dass er Wladimir Putin nicht vertraue. © SCOTT OLSON/afp
Weitere Kandidaten im Kampf um die Bewerbung sind bisher Ryan Binkley, Will Hurd, Corey Stapleton und Francis Suarez.
Weitere Kandidaten im Kampf um die Bewerbung waren auch Will Hurd, Corey Stapleton und Francis Suarez. Auch sie haben ihre Kandidatur bereits wieder zurückgezogen. Im Rennen sind dagegen noch Ryan Binkley, John Anthony Castro und E. W. Jackson. Chancen auf eine Nominierung dürften sie allerdings kaum haben. Großer Favorit bleibt allen Anklagen und Prozessen zum Trotz weiter der frühere Präsident Donald Trump. Die Republikaner haben auf jeden Fall die Qual der Wahl. © ALLISON JOYCE/afp

Er wies darauf hin, dass das Gericht in den letzten Jahren bereits Anträgen auf Prüfung von Fällen „zwingender öffentlicher Bedeutung“ stattgegeben hat, bevor ein Berufungsgericht seine Prüfung abgeschlossen hatte. Dazu gehörten die Anfechtung von Präsident Bidens Versuch, Studentendarlehen zu erlassen, die Überprüfung eines Abtreibungsgesetzes in Mississippi, das zur Aufhebung des Urteils „Roe v. Wade“ führte, und die vorgeschlagene Aufnahme einer Staatsbürgerschaftsfrage in die Volkszählung.

Verfahren um Trump könnte vorgezogen werden

Als Argument dafür, dass sich die Richter sofort mit der Frage von Trumps Immunität befassen sollten, führte Smith das Grundsatzurteil des Obersten Gerichtshofs im Fall Vereinigte Staaten gegen Präsident Richard M. Nixon an. In diesem wurde Nixon angewiesen, einem Bundesbezirksgericht Tonbänder des Weißen Hauses und andere Dokumente zu übergeben. Das einstimmige Urteil besagt, dass ein Präsident keine absolute Immunität gegen Vorladungen oder andere gerichtliche Maßnahmen genießt.

Der Oberste Gerichtshof befasste sich im Eilverfahren mit dem Fall Nixon und gab seine Stellungnahme drei Wochen nach der mündlichen Verhandlung ab. Derek Muller, Juraprofessor an der University of Notre Dame, bezeichnete den am Montag eingereichten Antrag als selten und sagte, Smith ersuche den Obersten Gerichtshof um „außergewöhnliche Hilfe“.

Trumps Richter nicht immer auf seiner Seite

Er sagte, dass der Oberste Gerichtshof oft zögert, sich einzuschalten, wenn es nicht nötig ist. Aber es schadet nicht, wenn Smith den Antrag stellt, während er alle rechtlichen Möglichkeiten auslotet, um sicherzustellen, dass der Fall planmäßig weitergeht.

„Der 4. März scheint weit weg zu sein - aber das ist er nicht. Vor allem, wenn man mehrere Instanzen der gerichtlichen Überprüfung und anhängige Berufungen hat“, sagte Muller. „Smiths Team versucht, die Dinge so schnell wie möglich abzuschließen, um Unsicherheiten zu beseitigen.“

Donald Trump muss sich vor Gericht verantworten.

Trump hat während seiner vierjährigen Amtszeit ein Drittel der amtierenden Richter des Obersten Gerichtshofs eingesetzt. Der ehemalige Präsident hat jedoch keine erfolgreiche Bilanz am Obersten Gerichtshof vorzuweisen. Die Richter lehnten Anträge von Trump und seinen Anhängern ab, sich an der Anfechtung der Wahlergebnisse für 2020 zu beteiligen. Es wies seine Behauptungen zurück, dass das Präsidentenamt ihn vor Ermittlungen schütze, und lehnte seine Bemühungen ab, die Veröffentlichung seiner Finanzunterlagen zu blockieren.

Gerichte wiesen Trumps Anfragen schon früher zurück

Letztes Jahr lehnte das Gericht Trumps Antrag ab, die Freigabe einiger seiner Unterlagen aus dem Weißen Haus für den Ausschuss des Repräsentantenhauses zu blockieren. Dieser untersuchte den Angriff auf das US-Kapitol am 6. Januar 2021 durch einen Mob von Trump-Anhängern, der versuchte, seinen Aufrufen zur Anfechtung des Wahlsiegs von Joe Biden nachzukommen. Die Richter wiesen auch Trumps Bemühungen zurück, einen Kongressausschuss nach einem langen Rechtsstreit an der Prüfung seiner Steuererklärungen zu hindern.

In seinem Antrag an das Gericht räumte Smith ein, dass die Frage der strafrechtlichen Verantwortlichkeit eines Präsidenten eine ist, mit der sich die Richter noch nicht befasst haben.

Aber „ein Eckpfeiler unserer Verfassungsordnung ist, dass keine Person über dem Gesetz steht“, schrieb Smith. „Die Kraft dieses Prinzips ist auf ihrem Höhepunkt, wenn, wie hier, eine Grand Jury einen ehemaligen Präsidenten beschuldigt hat, Bundesverbrechen zu begehen, um die friedliche Übergabe der Macht an seinen rechtmäßig gewählten Nachfolger zu untergraben“.

Smith bekommt erfahrene Unterstützer gegen Trump

Der Schriftsatz der Regierung wurde von Smith und Mitgliedern seines Sonderanwaltsteams unterzeichnet. Zu dem Team gehört nun auch der Anwalt Michael R. Dreeben, ein ehemaliger stellvertretender Generalstaatsanwalt, der mehr als 100 Fälle vor dem Obersten Gerichtshof verhandelt hat. Dreeben arbeitete auch im Team des Sonderberaters von Robert S. Mueller III, der gegen Trump ermittelte, als dieser Präsident war.

Smith teilte den Richtern mit, dass als er sie darum bat, einzuschreiten, er gleichzeitig den US-Berufungsgerichtshof für das Gericht in D.C. aufforderte, seine Überprüfung von Chutkans Entscheidung zu beschleunigen. Sollte der Oberste Gerichtshof das Berufungsgericht nicht umgehen, so Smith, „sollte er vielleicht zur Kenntnis nehmen, dass das Berufungsgericht so zügig vorgehen sollte, dass der Gerichtshof diesen Fall umgehend während der für diesen Termin anberaumten Plädoyers verhandeln kann“.

Der letzte Tag der für den Supreme Court angesetzten mündlichen Verhandlungen ist der 24. April.

Bidens Richter gegen Trump

Das Berufungsgericht antwortete Smith ebenfalls am Montag und gab Trump bis Mittwoch Zeit, sich zu dem Antrag des Sonderberaters auf ein beschleunigtes Verfahren vor diesem Gericht zu äußern. Zu den drei Richtern, die mit dem Fall betraut sind, gehören zwei von Biden ernannte Richterinnen, Michelle Childs und Florence Pan, und eine von George H.W. Bush ernannte Richterin, Karen Henderson.

Es ist selten, aber nicht ungewöhnlich, dass der Oberste Gerichtshof in einen Fall eingreift, bevor ein Berufungsgericht über die Angelegenheit entscheidet. In der Regel sind die Richter der Ansicht, dass sie von der Einweisung von den Richtern der unteren Instanzen und von den Überlegungen dieser Richter zu einem Thema profitieren.

Kein fester Zeitplan für zuständige Richter

Der von Smith vorgeschlagene Zeitplan für das Briefing in Washington D.C. würde Trump 10 Tage Zeit geben, um gegen Chutkans Entscheidung, dass Trump nicht immun gegen Strafverfolgung ist, Berufung einzulegen. Smith schlägt vor, dass die Regierung eine Woche Zeit zum Antworten bekommt und Trump drei Tage, um auf diese Antwort zu reagieren.

Selbst wenn das Gericht diesem Zeitplan zustimmt, können sich die Richter des Berufungsgerichts für ihre Entscheidung so viel Zeit nehmen, wie sie wollen. Als Trump beispielsweise Immunität für seine Handlungen am 6. Januar 2021 beantragte, fand die mündliche Verhandlung im Dezember 2022 statt. Doch die Entscheidung - mit dem Urteil des Berufungsgerichts gegen ihn - kam erst diesen Monat heraus.

Ann E. Marimow hat zu diesem Bericht beigetragen.

Zu den Autoren

Perry Stein berichtet über das Justizministerium und das FBI für die Washington Post. Zuvor berichtete sie über das Bildungswesen in Washington. Bevor sie 2015 zur Post kam, war sie Mitarbeiterin der Washington City Paper und schrieb für den Miami Herald.

Devlin Barrett schreibt über das FBI und das Justizministerium und ist der Autor von „October Surprise: How the FBI Tried to Save Itself and Crashed an Election“. Er gehörte zu den Reportage-Teams, die 2018 und 2022 mit Pulitzer-Preisen ausgezeichnet wurden. Im Jahr 2017 war er Mitfinalist für den Pulitzer für Feature Writing und den Pulitzer für internationale Berichterstattung.

Robert Barnes ist seit 1987 als Reporter und Redakteur bei der Washington Post tätig. Er kam zur Post, um über die Politik in Maryland zu berichten, und war in verschiedenen Redaktionspositionen tätig, darunter als Metropolitan Editor und National Political Editor. Seit November 2006 berichtet er über den Obersten Gerichtshof.

Rachel Weiner berichtet über Bundesgerichte in Washington, D.C. und Richmond, Va.

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Dieser Artikel war zuerst am 12. Dezember 2023 in englischer Sprache bei der „Washingtonpost.com“ erschienen – im Zuge einer Kooperation steht er nun in Übersetzung auch den Lesern der IPPEN.MEDIA-Portale zur Verfügung.

Rubriklistenbild: © Ricky Carioti/The Washington Post