„Insiderinformationen“
„Beängstigend“ – Hatte Trump-Attentäter Informant beim FBI?
- VonLea Winklerschließen
Der Tatverdächtige im mutmaßliche Attentat auf Trump wurde verhaftet. Woher wusste er, dass der Ex-Präsident auf dem Golfplatz anzutreffen ist?
Washington, D.C. – Donald Trump ist abermals einem Attentatsversuch entkommen. Der Vorfall ereignete sich während eines Golfclubbesuchs in Palm Beach. Ein Personenschützer des Secret Service hatte einen Gewehrlauf im Zaun entdeckt. Es fielen Schüsse, der Mann flüchtete, er wurde kurz darauf von der Polizei festgenommen. Um die Hintergründe aufzudecken, hat das FBI angekündigt, die Ermittlungen zu unterstützen.
Noch immer ist unklar, woher der Angreifer wusste, dass sich der Präsidentschaftskandidat zu diesem Zeitpunkt auf dem Golfplatz aufhalten würden. Laut Informationen von CNN wurde der Golftrip Trumps erst sehr kurzfristig in seinen Terminkalender aufgenommen. Der ehemalige stellvertretende Direktor des FBI, Chris Swecker, beunruhigt jetzt mit einer These.
Nach Trump-Attentat: War eine andere Person beteiligt?
Swecker sagte gegenüber Newsweek, dass die Strafverfolgungsbehörden herausfinden müssen, wie der mutmaßliche Attentäter an die genauen Einzelheiten kam, wann Trump in Florida Golf spielte. Es gebe darauf, seiner Meinung nach, nur drei mögliche Antworten: „Er hat geraten und großes Glück gehabt; er hat Trump überwacht und ist ihm zum Golfplatz gefolgt oder er hatte Insiderinformationen über Trumps Terminkalender.“ Der letzte Punkt sei beängstigend, da er „impliziert, dass eine andere Person beteiligt war.“
Ex-FBI-Vize-Direktor äußert sich: Mutmaßlicher Attentäter sei „Spinner“
Der mutmaßliche Attentäter soll laut Medienberichten ein 58 Jahre alter Unternehmer aus dem US-Bundesstaat North Carolina sein. Zuletzt sei er nach Hawaii gezogen, wie unter anderem die New York Times unter Berufung auf Polizeiquellen berichtete. Chris Swecker betitelte ihn als „Spinner“, der Autoritäten hasse.
„Es besteht wenig Zweifel daran, dass die Dämonisierung Trumps bei den Randgruppen, die psychisch instabil und leicht zu beeinflussen sind, Anklang findet, also ist es vielleicht an der Zeit, sie etwas abzuschwächen“, sagte Swecker. Der mutmaßliche Attentäter habe denen geglaubt, die sagten, Trump sei eine existentielle Bedrohung für die Demokratie und habe deswegen beschlossen, die Sache selbst in die Hand zu nehmen.
Donald Trump entgeht Attentat auf Golfplatz in Florida – Bilder und Eindrücke




Versuchtes Attentat auf Trump: Verdächtiger wollte für Ukraine-Krieg Soldaten rekrutieren
Die New York Times führte in der Vergangenheit mit mehreren Freiwilligen Interviews zu ihrer freiwilligen Hilfe im Ukraine-Krieg – unter ihnen auch der mutmaßliche Attentäter von Trump. „Meiner Meinung nach sollte jeder dort sein und die Ukrainer unterstützen“, zitiert die New York Times. Er sei jedoch nicht an den Kämpfen an der Front beteiligt gewesen. Er habe sich selbst für zu alt gehalten und brachte keine militärische Erfahrung mit.
Oleksandr Shaguri, Offizier der ukrainischen Armee und zuständig für die Koordinierung von Ausländern in den Landstreitkräften, berichtete gegenüber CNN, dass der mutmaßliche Trump-Attentäter in der Vergangenheit mehrfach Kontakt zu den ukrainischen Streitkräften aufgenommen habe. „Er bot uns eine große Anzahl von Rekruten aus verschiedenen Ländern an, aber es war uns klar, dass seine Angebote nicht realistisch waren.“ Swecker bestätigt diese Aussage: „Er war in der Ukraine, um afghanische Kämpfer zusammenzutreiben.“
Attentatsversuch auf Donald Trump: Nur zwei Monate nach Ohr-Schuss
Das versuchte Attentat auf Trump ist schon das Zweite im US-Wahlkampf 2024. Im Juli war Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung im Bundesstaat Pennsylvania von einer Kugel am rechten Ohr getroffen worden. Der Schütze hatte von einem nahegelegenen Dach aus auf Trump geschossen. Ein Besucher starb, zwei weitere wurden verletzt. Der Täter wurde kurz darauf von Sicherheitskräften erschossen.
Vizepräsidentin Kamala Harris, US-Präsident Joe Biden und der Vizepräsidentschaftskandidat der Republikaner, J.D. Vance, fanden nach den jüngsten Schüssen auf dem Trump-Golfplatz versöhnende und erleichterte Worte. Laut einer Mitteilung des Weißen Hauses hat Harris zur Mäßigung aufgerufen. Sie sei zutiefst beunruhigt über den möglichen Mordanschlag auf den ehemaligen Präsidenten und dankbar, dass Trump in Sicherheit sei. (lw)
Rubriklistenbild: © Allen Eyestone/dpa
