News-Ticker

Heftige russische Angriffe im Gebiet Cherson – Zahlreiche Tote Zivilisten

Alle Autoren
    schließen
  • Stephanie Munk
    Stephanie Munk
  • Moritz Serif
    Moritz Serif
  • Bedrettin Bölükbasi
    Bedrettin Bölükbasi
  • Franziska Schwarz
    Franziska Schwarz
  • Sandra Kathe
    Sandra Kathe

Die Schlacht um Bachmut wird härter. Auch im Gebiet Cherson nehmen die Kämpfe wieter zu. Ukraine-News im Liveticker.

Update vom 6. März, 10.39 Uhr: Dieser News-Ticker ist beendet – die weiteren Entwicklungen finden Sie hier.

Update vom 5. März, 22.05 Uhr: Russische Truppen und Wagner-Söldner setzten zum Ende des Wochenendes ihre Vorstöße auf die umkämpfte Stadt Bachmut weiter fort. „Sie (die russischen Truppen) hören nicht auf, gegen Bachmut und die umliegenden Siedlungen anzustürmen“, teilte der ukrainische Generalstab in Kiew in seinem Lagebericht am Sonntagabend mit. Zahlreiche Siedlungen rund um Bachmut seien im Laufe des Tages mit Mörsern und Artillerie beschossen worden. Angaben zu eventuellen Geländegewinnen der russischen Angreifer machte Kiew jedoch nicht. Bisher wird Bachmut von drei Seiten bedrängt, lediglich eine Seite im Westen ist noch offen.

Der Generalstab in Kiew sprach in seinem Bericht von „erfolglosen Offensivaktionen“ russischer Truppen bei Awdijiwka und Schachtarsk im Osten des Landes. Auch dort seien viele Ortschaften von russischer Artillerie wahllos beschossen worden.

Ukraine-News: Frau und Kinder sterben bei russischem Beschuss in der Region Cherson

Update vom 5. März, 16.55 Uhr: Durch russischen Beschuss der südukrainischen Region Cherson sind Kiewer Angaben zufolge ein Wohnhaus getroffen und mindestens drei Menschen getötet worden. Die Toten im Dorf Ponjatiwka seien eine Frau und zwei Kinder, schrieb der Leiter des ukrainischen Präsidialbüros, Andrij Jermak, am Sonntag auf Telegram. „Russische Terroristen töten weiterhin Zivilisten“, schrieb Jermak hinzu.

Unterdessen teilte der ukrainische Zivilschutz mit, dass die Zahl der Todesopfer nach einem schweren Raketenangriff in der Großstadt Saporischschja in der Nacht zum vergangenen Donnerstag mittlerweile auf 13 gestiegen sei. Aus den Trümmern des fünfstöckigen Gebäudes war zuvor auch ein acht Monate altes Mädchen tot geborgen worden.

Eine russische Haubitze feuert während dem Ukraine-Krieg (Symbolbild).

Ukraine-News: Heftige russische Angriffe im Gebiet Cherson

Update vom 5. März, 11.00 Uhr: Im Laufe des vergangenen Tages, am 4. März, haben die russischen Invasionstruppen 78 Mal auf das Gebiet der Region Cherson geschossen. Das berichtet die Militärverwaltung der Region Cherson aktuelle als News im Ukraine-Krieg nach Angaben des Portals Ukrinform.

„Die russischen Invasoren haben 78 Mal auf das Gebiet Cherson geschossen. Fast 360 Schüsse wurden mit Mörsern, MLR-Systemen, Artillerie, Panzern und Drohnen abgegeben. Elfmal schlugen die russischen Streitkräfte auf Wohnhäuser in Cherson ein. Dabei wurden Gebäude eines staatlichen Unternehmens und mehrere Haushalte beschädigt“, heißt es demnach in dem Bericht.

Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit Russland

Menschen in Kiews feiern die Unabhängigkeit der Ukraine von der Sowjetunion
Alles begann mit dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989. Die Öffnung der Grenzen zunächst in Ungarn leitete das Ende der Sowjetunion ein. Der riesige Vielvölkerstaat zerfiel in seine Einzelteile. Am 25. August 1991 erreichte der Prozess die Ukraine. In Kiew feierten die Menschen das Ergebnis eines Referendums, in dem sich die Bevölkerung mit der klaren Mehrheit von 90 Prozent für die Unabhängigkeit von Moskau ausgesprochen hatte. Im Dezember desselben Jahres erklärte sich die Ukraine zum unabhängigen Staat. Seitdem schwelt der Konflikt mit Russland. © Anatoly Sapronenkov/afp
Budapester Memorandum
Doch Anfang der 1990er Jahre sah es nicht danach aus, als ob sich die neuen Staaten Russland und Ukraine rund 30 Jahre später auf dem Schlachtfeld wiederfinden würden. Ganz im Gegenteil. Im Jahr 1994 unterzeichneten Russland, das Vereinigte Königreich und die USA in Ungarn das „Budapester Memorandum“ – eine Vereinbarung, in der sie den neu gegründeten Staaten Kasachstan, Belarus und der Ukraine Sicherheitsgarantien gaben.  © Aleksander V. Chernykh/Imago
Ukrainedemo, München
Als Gegenleistung traten die drei Staaten dem Atomwaffensperrvertrag bei und beseitigten alle Nuklearwaffen von ihrem Territorium. Es sah danach aus, als ob der Ostblock tatsächlich einen Übergang zu einer friedlichen Koexistenz vieler Staaten schaffen würde. Nach Beginn des Ukraine-Kriegs erinnern auch heute noch viele Menschen an das Budapester Memorandum von 1994. Ein Beispiel: Die Demonstration im Februar 2025 in München.  © Imago
Orangene Revolution in der Ukraine
Bereits 2004 wurde deutlich, dass der Wandel nicht ohne Konflikte vonstattengehen würde. In der Ukraine lösten Vorwürfe des Wahlbetrugs gegen den Russland-treuen Präsidenten Wiktor Janukowytsch Proteste  © Mladen Antonov/afp
Ukraine proteste
Die Menschen der Ukraine erreichten vorübergehend ihr Ziel. Der Wahlsieg Janukowytschs wurde von einem Gericht für ungültig erklärt, bei der Wiederholung der Stichwahl setzte sich Wiktor Juschtschenko durch und wurde neuer Präsident der Ukraine. Die Revolution blieb friedlich und die Abspaltung von Russland schien endgültig gelungen. © Joe Klamar/AFP
Wiktor Juschtschenko ,Präsident der Ukraine
Als der Moskau kritisch gegenüberstehende Wiktor Juschtschenko im Januar 2005 Präsident der Ukraine wurde, hatte er bereits einen Giftanschlag mit einer Dioxinvariante überlebt, die nur in wenigen Ländern produziert wird – darunter Russland. Juschtschenko überlebte dank einer Behandlung in einem Wiener Krankenhaus.  © Mladen Antonov/afp
Tymoschenko Putin
In den folgenden Jahren nach der Amtsübernahme hatte Juschtschenko vor allem mit Konflikten innerhalb des politischen Bündnisses zu kämpfen, das zuvor die demokratische Wahl in dem Land erzwungen hatte. Seine Partei „Unsere Ukraine“ zerstritt sich mit dem von Julija Tymoschenko geführten Parteienblock. Als Ministerpräsidentin der Ukraine hatte sie auch viel mit Wladimir Putin zu tun, so auch im April 2009 in Moskau. © Imago
Das Bündnis zerbrach und Wiktor Janukowitsch nutzte bei der Präsidentschaftswahl 2010 seine Chance.
Das Bündnis zerbrach und Wiktor Janukowytsch nutzte bei der Präsidentschaftswahl 2010 seine Chance. Er gewann die Wahl mit knappem Vorsprung vor Julija Tymoschenko. Amtsinhaber Wiktor Juschtschenko erhielt gerade mal fünf Prozent der abgegebenen Stimmen.  © Yaroslav Debely/afp
Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, Ukraine, 2014
Präsident Wiktor Janukowytsch wollte die Ukraine wieder näher an Russland führen – auch aufgrund des wirtschaftlichen Drucks, den Russlands Präsident Wladimir Putin auf das Nachbarland ausüben ließ. Um die Ukraine wieder in den Einflussbereich Moskaus zu führen, setzte Janukowytsch im November 2013 das ein Jahr zuvor verhandelte Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union aus.  © Sergey Dolzhenko/dpa
Maidan-Proteste Ukraine
Es folgten monatelange Massenproteste in vielen Teilen des Landes, deren Zentrum der Maidan-Platz in Kiew war. Organisiert wurden die Proteste von einem breiten Oppositionsbündnis, an dem neben Julija Tymoschenko auch die Partei des ehemaligen Boxweltmeisters und späteren Bürgermeisters von Kiew, Vitali Klitschko, beteiligt waren. © Sandro Maddalena/AFP
Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, der Hauptstadt der Ukraine
Die Forderung der Menschen war eindeutig: Rücktritt der Regierung Janukowiysch und vorgezogene Neuwahlen um das Präsidentenamt. „Heute ist die ganze Ukraine gegen die Regierung aufgestanden, und wir werden bis zum Ende stehen“, so Vitali Klitschko damals. Die Protestbewegung errichtete mitten auf dem Maidan-Platz in Kiew ihr Lager. Janukowytsch schickte die Polizei, unterstützt von der gefürchteten Berkut-Spezialeinheit. Es kam zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, die über mehrere Monate andauerten. © Sergey Dolzhenko/dpa
Der Platz Euromaidan in Kiew, Hauptstadt der Ukraine, ist nach den Protesten verwüstet.
Die monatelangen Straßenkämpfe rund um den Maidan-Platz in Kiew forderten mehr als 100 Todesopfer. Etwa 300 weitere Personen wurden teils schwer verletzt. Berichte über den Einsatz von Scharfschützen machten die Runde, die sowohl auf die Protestierenden als auch auf die Polizei gefeuert haben sollen. Wer sie schickte, ist bis heute nicht geklärt. Petro Poroschenko, Präsident der Ukraine von 2014 bis 2019, vertrat die These, Russland habe die Scharfschützen entsendet, um die Lage im Nachbarland weiter zu destabilisieren. Spricht man heute in der Ukraine über die Opfer des Maidan-Protests, nennt man sie ehrfürchtig „die Himmlischen Hundert“. © Sergey Dolzhenko/dpa
Demonstranten posieren in der Villa von Viktor Janukowitsch, ehemaliger Präsident der Ukraine
Nach rund drei Monaten erbittert geführter Kämpfe gelang dem Widerstand das kaum für möglich Gehaltene: Die Amtsenthebung Wiktor Janukowytschs. Der verhasste Präsident hatte zu diesem Zeitpunkt die UKraine bereits verlassen und war nach Russland geflohen. Die Menschen nutzten die Gelegenheit, um in der prunkvollen Residenz des Präsidenten für Erinnerungsfotos zu posieren. Am 26. Februar 2014 einigte sich der „Maidan-Rat“ auf eigene Kandidaten für ein Regierungskabinett. Präsidentschaftswahlen wurden für den 25. Mai anberaumt. Die Ukraine habe es geschafft, eine Diktatur zu stürzen, beschrieb zu diesem Zeitpunkt aus der Haft entlassene Julija Tymoschenko die historischen Ereignisse.  © Sergey Dolzhenko/dpa
Ein Mann stellt sich in Sewastopol, eine Stadt im Süden der Krim-Halbinsel, den Truppen Russlands entgegen.
Doch der mutmaßliche Frieden hielt nicht lange. Vor allem im Osten der Ukraine blieb der Jubel über die Absetzung Janukowytschs aus. Gouverneure und Regionalabgeordnete im Donbass stellten die Autorität des Nationalparlaments in Kiew infrage. Wladimir Putin nannte den Umsturz „gut vorbereitet aus dem Ausland“. Am 1. März schickte Russlands Präsident dann seine Truppen in den Nachbarstaat. Wie Putin behauptete, um die russischstämmige Bevölkerung wie die auf der Krim stationierten eigenen Truppen zu schützen. In Sewastopol, ganz im Süden der Halbinsel gelegen, stellte sich ein unbewaffneter Mann den russischen Truppen entgegen. Aufhalten konnte er sie nicht. © Viktor Drachev/afp
Bürgerkrieg in Donezk, eine Stadt im Donbas, dem Osten der Ukraine
Am 18. März 2014 annektierte Russland die Halbinsel Krim. Kurz darauf brach im Donbass der Bürgerkrieg aus. Mit Russland verbündete und von Moskau ausgerüstete Separatisten kämpften gegen die Armee und Nationalgarde Kiews. Schauplatz der Schlachten waren vor allem die Großstädte im Osten der Ukraine wie Donezk (im Bild), Mariupol und Luhansk. © Chernyshev Aleksey/apf
Prorussische Separatisten kämpfen im Donbas gegen Einheiten der Ukraine
Der Bürgerkrieg erfasste nach und nach immer mehr Gebiete im Osten der Ukraine. Keine der Parteien konnte einen nachhaltigen Sieg erringen. Prorussische Separatisten errichteten Schützengräben, zum Beispiel nahe der Stadt Slawjansk. Bis November 2015 fielen den Kämpfen laut Zahlen der Vereinten Nationen 9100 Menschen zum Opfer, mehr als 20.000 wurden verletzt. Von 2016 an kamen internationalen Schätzungen zufolge jährlich bis zu 600 weitere Todesopfer dazu. © Michael Bunel/Imago
Trümmer von Flug 17 Malaysian Airlines nach dem Abschuss nahe Donezk im Osten der Ukraine
Aufmerksam auf den Bürgerkrieg im Osten der Ukraine wurde die internationale Staatengemeinschaft vor allem am 17. Juli 2014, als ein ziviles Passagierflugzeug über einem Dorf nahe Donezk abstürzte. Alle 298 Insassen kamen ums Leben. Die Maschine der Fluggesellschaft Malaysian Airlines war von einer Boden-Luft-Rakete getroffen worden. Abgefeuert hatte die Rakete laut internationalen Untersuchungen die 53. Flugabwehrbrigade der Russischen Föderation. In den Tagen zuvor waren bereits zwei Flugzeuge der ukrainischen Luftwaffe in der Region abgeschossen worden. © ITAR-TASS/Imago
Russlands Präsident Putin (l.), Frankreichs Präsident Francois Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Petro Poroschenko in Minsk
Die Ukraine wollte den Osten des eigenen Landes ebenso wenig aufgeben wie Russland seine Ansprüche darauf. Im September 2014 kamen deshalb auf internationalen Druck Russlands Präsident Putin (l.), Frankreichs Präsident François Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Petro Poroschenko in Minsk zusammen. In der belarussischen Hauptstadt unterzeichneten sie das „Minsker Abkommen“, das einen sofortigen Waffenstillstand und eine schrittweise Demilitarisierung des Donbass vorsah. Die OSZE sollte die Umsetzung überwachen, zudem sollten humanitäre Korridore errichtet werden. Der Waffenstillstand hielt jedoch nicht lange und schon im Januar 2015 wurden aus zahlreichen Gebieten wieder Kämpfe gemeldet. © Mykola Lazarenko/afp
Wolodymyr Selenskyj feiert seinen Sieg bei der Präsidentschaftswahl in der Ukraine 2019
Während die Ukraine im Osten zu zerfallen drohte, ereignete sich in Kiew ein historischer Machtwechsel. Wolodymyr Selenskyj gewann 2019 die Präsidentschaftswahl und löste Petro Poroschenko an der Spitze des Staates ab.  © Genya Savilov/afp
Wolodymyr Selenskyj
Selenskyj hatte sich bis dahin als Schauspieler und Komiker einen Namen gemacht. In der Comedy-Serie „Diener des Volkes“ spielte Selenskyj von 2015 bis 2017 bereits einen Lehrer, der zunächst Youtube-Star und schließlich Präsident der Ukraine wird. Zwei Jahre später wurde die Geschichte real. Selenskyj wurde am 20. Mai 2019 ins Amt eingeführt. Kurz darauf löste der bis dato parteilose Präsident das Parlament auf und kündigte Neuwahlen an. Seine neu gegründete Partei, die er nach seiner Fernsehserie benannte, erzielte die absolute Mehrheit.  © Sergii Kharchenko/Imago
Russische Separatisten in der Ost-Ukraine
Selenskyj wollte nach seinem Wahlsieg die zahlreichen innenpolitischen Probleme der Ukraine angehen: vor allem die Bekämpfung der Korruption und die Entmachtung der Oligarchen. Doch den neuen, russland-kritischen Präsidenten der Ukraine holten die außenpolitischen Konflikte mit dem Nachbarn ein. © Alexander Ryumin/Imago
Ukraine Militär
Im Herbst 2021 begann Russland, seine Truppen in den von Separatisten kontrollierte Regionen in der Ost-Ukraine zu verstärken. Auch an der Grenze im Norden zog Putin immer mehr Militär zusammen. Selenskyj warnte im November 2021 vor einem Staatsstreich, den Moskau in der Ukraine plane. Auch die Nato schätzte die Lage an der Grenze als höchst kritisch ein. In der Ukraine wurden die Militärübungen forciert. © Sergei Supinsky/AFP
Putin
Noch drei Tage bis zum Krieg: Am 21. Februar 2022 unterzeichnet der russische Präsident Wladimir Putin verschiedene Dekrete zur Anerkennung der Unabhängigkeit der Volksrepubliken Donezk und Lugansk. © Alexey Nikolsky/AFP
Explosion in Kiew nach Beginn des Ukraine-Kriegs mit Russland
Am 24. Februar 2022 wurde der Ukraine-Konflikt endgültig zum Krieg. Russische Truppen überfielen das Land entlang der gesamten Grenze. Putins Plan sah eine kurze „militärische Spezialoperation“, wie die Invasion in Russland genannt wurde, vor. Die ukrainischen Streitkräfte sollten mit einem Blitzkrieg in die Knie gezwungen werden. Moskau konzentrierte die Attacken auf Kiew. Innerhalb weniger Tage sollte die Hauptstadt eingenommen und die Regierung Selenskyjs gestürzt werden. Doch der Plan scheiterte und nach Wochen intensiver Kämpfe und hoher Verluste in den eigenen Reihen musste sich die russische Armee aus dem Norden des Landes zurückziehen. Putin konzentrierte die eigene Streitmacht nun auf den Osten der Ukraine. © Ukrainian President‘s Office/Imago
Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, bei einer Fernsehansprache aus Kiew
Seit Februar 2022 tobt nun der Ukraine-Krieg. Gesicht des Widerstands gegen Russland wurde Präsident Wolodymyr Selenskyj, der sich zu Beginn des Konflikts weigerte, das Angebot der USA anzunehmen und das Land zu verlassen. „Ich brauche Munition, keine Mitfahrgelegenheit“, sagte Selenskyj. Die sollte er bekommen. Zahlreiche westliche Staaten lieferten Ausrüstung, Waffen und Kriegsgerät in die Ukraine. Hunderttausende Soldaten aus beiden Ländern sollen bereits gefallen sein, ebenso mehr als 10.000 Zivilpersonen. Ein Ende des Kriegs ist nach wie vor nicht in Sicht. © Ukraine Presidency/afp

Urkaine-News: Russland verzeichnet hohe Zahl an Opfern: Bereits mehr als 153.000 Soldaten gefallen

Update vom 5. März, 8.50 Uhr: Russland hat bereits etwa 153.120 Soldaten in der Ukraine verloren (+930 im Laufe des letzten Tages). Eine entsprechende Erklärung wurde vom Generalstab der Streitkräfte der Ukraine auf Facebook veröffentlicht, wie das Portal Ukrinform berichtet.

Zwischen dem 24. Februar 2022 und dem 5. März 2023 zählten zu den gesamten Verlusten demnach auch 3.414 Panzer (+5 im Vergleich zum letzten Tag), 6.692 gepanzerte Kampffahrzeuge (+9), 2.426 Artilleriesysteme (+12), 488 Mehrfachraketen-Systeme (+1), 248 Flugabwehrsysteme (+1), 302 Flugzeuge, 289 Hubschrauber, 5.299 Kraftfahrzeuge und Kraftstofftanks (+10), 18 Kriegsschiffe/Boote, 2.071 unbemannte Luftfahrzeuge (+5), 232 Spezialeinheiten (+2). Insgesamt wurden 873 feindliche Marschflugkörper abgeschossen. Die Angaben der ukrainischen Streitkräfte lassen sich nicht unabhängig prüfen.

Ukraine-News: Schlacht um Bachmut fordert bis zu 500 russische Opfer täglich

Update vom 5. März, 5.55 Uhr: Der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow sieht beim seit Monaten anhaltenden Kampf um die Stadt Bachmut massive Verluste auf russischer Seite. „Die Verluste der Russen belaufen sich jeden Tag auf bis zu 500 Gefallene und Verletzte“, sagte Resnikow der „Bild am Sonntag“. Eine mögliche Einnahme Bachmuts durch das russische Militär hätte Resnikow zufolge jedoch kaum strategische Auswirkungen.

„Wenn sie Bachmut einnehmen, wird das nichts für den Donbass bedeuten“, sagte Resnikow der „Bild am Sonntag“. Die Stadt sei für Moskau ein „symbolischer Ort“. Angesichts des Einsatzes der privaten Söldnergruppe Wagner im Kampf um Bachmut sprach Resnikow von einer „Art Wettbewerb zwischen verschiedenen Kreml-Türmen“.

Resnikow sagte, Russland gehe bei Bachmut mit der „Taktik des Fleischwolfs“ vor, für Moskau seien „Soldaten nur Kanonenfutter“. Es gebe in dieser Hinsicht „einen Unterschied zwischen Ukrainern und Russen“.

Ukraine-News: Schlacht um Bachmut dauert an

Update vom 4. März, 20.55 Uhr: Auch am Samstagabend dauern die Gefechte um die umkämpfte Stadt Bachmut weiter an. Russische Soldaten und Wagner-Söldner versuchen bereits seit Monaten, die Stadt zu umzingeln und einzunehmen. Ein Sprecher des ukrainischen Militärs hat am Samstag jedoch bekannt gegeben, dass die ukrainischen Verteidiger aktuell noch in der Stadt ausharren würden. Berichte von einem Rückzug der Truppen dementierte er.

„Die Kämpfe in Bakhmut finden eher am Stadtrand statt, da die Stadt von ukrainischen Verteidigungskräften kontrolliert wird: den Streitkräften der Ukraine, dem Grenzschutz und der Nationalgarde“, sagte der Sprecher der östlichen Gruppierung der Streitkräfte, Serhiy Cherevatyi, gegenüber CNN.

Ukraine-News: Ex-Präsident Medwedew droht mit Beschuss von deutscher Panzerfabrik in der Ukraine

Update vom 4. März, 15.52 Uhr: Der Rüstungskonzern Rheinmetall verhandelt über den Bau einer Panzer-Fabrik auf ukrainischem Boden. „Für rund 200 Millionen Euro kann ein Rheinmetall-Werk in der Ukraine aufgebaut werden“, sagte Unternehmenschef Armin Papperger laut Merkur.de.

Doch Russland sind die Pläne ein Dorn im Auge: Der russische Ex-Präsident Dmitri Medwedew ließ die Welt über seinen Telegram-Kanal wissen: „Wenn die Fritzen entscheiden, dort tatsächlich zu bauen (obwohl sie eigentlich pragmatische Leute sind), dann warten wir sehnlich. Das Ereignis wird mit gebührendem Salut aus „Kalibr“ und anderen pyrotechnischen Anlagen begangen“, drohte er.

Kalibr sind Marschflugkörper, die in erster Linie von Schiffen aus verschossen werden. Die russische Schwarzmeerflotte hat sie in den vergangenen Monaten intensiv für den Beschuss ukrainischer Energieanlagen genutzt. Medwedew versucht sich seit Beginn des Ukraine-Kriegs mit scharfer Rhetorik gegen den Westen als Hardliner zu profilieren.

Rheinmetall plant Panzerfabrik in Ukraine - Medwedew droht mit russischem Beschuss

Ukraine-News: EU macht Ukraine Hoffnung auf baldige Beitrittsgespräche

Update vom 4. März, 14.30 Uhr: EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola hat heute die Ukraine besucht und dabei einen Beginn der EU-Beitrittsgespräche für das Land noch in diesem Jahr angemahnt. „Ich bin hoffnungsvoll, dass die Beitrittsverhandlungen noch in diesem Jahr beginnen können“, sagte Metsola sie. „Die Zukunft der Ukraine ist in der Europäischen Union“, fügte die maltesische Politikerin hinzu.

Metsola traf mit Präsident Wolodymyr Selenskyj und Parlamentssprecher Ruslan Stefantschuk zusammen. Die ukrainische Regierung und das Parlament machten „beeindruckende“ Fortschritte hinsichtlich der Bewerbung für die EU, sagte Metsola.

Selenskyj dankte Metsola: „Die Ukraine will die Umsetzung der Empfehlungen der Europäischen Kommission so schnell wie möglich abschließen und die Verhandlungen für einen EU-Beitritt noch in diesem Jahr beginnen“, erklärte Selenskyj.

Update vom 4. März, 12.02 Uhr: Bei einer internationalen Konferenz in Lwiw soll an diesem Wochenende ein erster Schritt unternommen werden, um Russland für Kriegsverbrechen zur Verantwortung zu ziehen. Es soll ein neues Internationalen Zentrums für die Verfolgung des Verbrechens der Aggression entstehen. Dieses soll Beweise für künftige Gerichtsverfahren sichern und in Den Haag angesiedelt werden. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen informierte bei der Konferenz über diese Pläne.

Russland und Putin müssten für die schrecklichen Verbrechen gegen die Ukraine zur Rechenschaft gezogen werden, sagte von der Leyen in einem Video. Es gebe immer mehr Beweise für direkte Angriffe auf die Zivilbevölkerung sowie auf die Energieversorgung und Infrastruktur. Russische Soldaten hätten Folter, Misshandlungen, sexuelle Gewalt und Massenhinrichtungen verübt. Nicht einmal Kinder würden verschont.

„Wir müssen alles tun, was in unserer Macht steht, um die Täter vor Gericht zu bringen“, erklärte von der Leyen. Man sei der Ansicht, dass es ein eigenes Gericht für die Verfolgung des russischen Verbrechens der Aggression geben müsse. Ein erster Schritt sei die Einrichtung des neuen internationalen Zentrums in Den Haag.

Ukraine-News: Front weiter hart umkämpft – Schoigu besucht offenbar Soldaten im Ukraine-Krieg

Update vom 4. März, 11.00 Uhr: Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat offiziellen Angaben zufolge die Front in der Ostukraine inspiziert. Schoigu habe sich an einem vorgeschobenen Kommandopunkt im Donbass-Gebiet den Lagebericht angehört und Soldatinnen und Soldaten ausgezeichnet, teilte das Ministerium auf seinem Telegram-Kanal mit. „Die Auszeichnungen sind verdient und erarbeitet, ihr kämpft ordentlich. Vor uns liegt eine Menge Arbeit“, sagte Schoigu während der Zeremonie.

Besuche der Moskauer Führung an der Front waren bislang selten - im Gegensatz zur ukrainischen Seite. Über eine Reise von Putin in das Kriegsgebiet ist bislang nichts bekannt.

News zum Ukraine-Krieg aktuell: Weiter schwere Kämpfe in Bachmut – „Schlachthaus auf beiden Seiten“

Update vom 4. März, 06.25 Uhr: Die russischen Truppen setzen ihre Angriffe auf die Stadt Bachmut fort. „Der Feind ist weiterhin bemüht, die Stadt einzukreisen“, teilte der ukrainische Generalstab in seinem täglichen Lagebericht mit. Eine Serie von Angriffen an verschiedenen Schwerpunkten rund um Bachmut sei von den Verteidigern abgewehrt worden. Laut dem ukrainischen Internet-Kanal Espreso TV berichtete der Kommandeur einer ukrainischen Armee-Einheit in Bachmut, dass Teile einiger Einheiten angewiesen worden seien, in sicherere Stellungen zu wechseln. Er beschrieb die Situation als ein „Schlachthaus auf beiden Seiten“. Der Anführer einer ukrainischen Drohneneinheit sagt in einem in den sozialen Medien veröffentlichten Video, seine Einheit sei zum sofortigen Rückzug aufgefordert worden.

Update vom 03. März, 19.13 Uhr: Die von Russland versprochene Offensive in ihrem Angriffskrieg auf die Ukraine ist noch nicht eingetroffen. Das Militär kämpft mit vielen Problemen. Es gibt hohe Verluste, einzelne Generäle sind zerstritten. „Die russische Armee ist nach einem Jahr Krieg gespalten und ähnelt zunehmend einer Miliz aus unvereinbaren Kräften“, meint Kapitän John Foreman, der laut focus.de bis September britischer Militärattaché in Moskau war.

Ukraine-News: Wagner-Chef spricht im Ukraine-Krieg von Eroberung und „Kindern und Alten“ als Verteidiger

Update vom 03. März, 15.10 Uhr: In einem Propagandavideo behauptet Jewgeni Prigoschin, der Chef der russischen Söldnertruppe Wagner, dass die Besetzung der in Trümmern gelegten Stadt Bachmut in der Ostukraine nur noch wenige Tage entfernt sei. Zudem werde Bachmut nur noch von „Alten und Kindern“ verteidigt. Das Nationale Widerstandszentrum der Ukraine relativiert diese Aussage und stellt klar, dass Prigoschins Video aus einer bereits vor gut zwei Wochen durch Russland eingenommen Vorstadt im Norden von Bachmut stammt. Das berichtet die Nachrichtenseite Ukrainska Pravda.

So behauptete Prigoschin laut übereinstimmenden Agenturberichten, dass Bachmut so gut wie eingekesselt sei und nur noch eine Straße aus der Stadt herausführe. Mit seinen Berichten verfolge Progoschin das Ziel, die ukrainische Bevölkerung in Panik zu versetzen, betont dagegen das Nationale Widerstandzentrum der Ukraine. In der fast völlig zerstörten Stadt Bachmut leben laut Behördenangaben inzwischen statt vor dem Krieg 74.000 heute noch rund 5000 Menschen.

Ukraine-News: Mindestens vier Tote nach Angriff auf Wohnhaus in Saporischschja

Update vom 03. März, 11.15 Uhr: Nach dem russischen Angriff auf ein Wohnhaus in Saporischschja in der Nacht zu Donnerstag haben ukrainische Rettungskräfte zwei weitere Tote geborgen. Die Zahl der zivilen Todesopfer steigt damit auf vier, wie das Online-Medium Ukrainska Pravda berichtet. Am Donnerstagabend waren Berichten zufolge immer noch zehn Menschen als vermisst gemeldet, darunter ein Kind. Das Haus war bei dem Bombenangriff so stark beschädigt worden, dass es teilweise einstürzte. Seither konnten elf Personen lebend aus den Trümmern geborgen werden.

Ukraine-News aktuell: Selenskyj glaubt nicht an Verhandlungen im Ukraine-Krieg

Update vom 03. März, 08:48 Uhr: Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat erklärt, Russland werde „nicht zulassen, dass der Westen erneut Gaspipelines in die Luft jagt“. Man werde sich nicht länger auf den Westen als Energiepartner verlassen, so Lawrow. Russland wirft dem Westen vor, Sprengungen an den Nord-Stream-Pipelines durchgeführt zu haben. Auch der Journalist Seymour Hersh hatte den USA vorgeworfen, hinter der Sprengung zu stecken. Bis heute ist der Fall nicht geklärt.

Update vom 03. März, 07:14 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat laut dem Verteidigungsminister der Ukraine, Olexij Resnikow, deutlich gemacht, dass Verhandlungen mit Wladimir Putin derzeit keine Option sind. Der Bild erklärte Resnikow, Selenskyj habe gesagt „dass wir nicht mit dem derzeitigen Kremlchef verhandeln werden“. Man werde nur „über Reparationen, ein internationales Tribunal und die Verantwortung für die Kriegsverbrechen des Kremlpersonals“ sprechen, so der Verteidigungsminister.

Ukraine-News: Ukrainischer Verteidigungsminister glaubt an Sieg im Ukraine-Krieg in diesem Jahr

Update vom 3. März, 06:17 Uhr: Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow glaubt an einen möglichen Sieg seines Landes im Ukraine-Krieg noch in diesem Jahr. Der Bild erklärte er „Ich bin ein Optimist, ich sehe die Situation auf dem Schlachtfeld, ich sehe die Entwicklung der Unterstützung und ich sehe wirklich, dass es eine Chance gibt, diesen Krieg in diesem Jahr mit unserem Sieg zu beenden.“ Als Ziel nannte er „die Befreiung aller unserer zeitweilig besetzten Gebiete bis zu unseren international anerkannten Grenzen von 1991“. Zu einer möglichen Niederlage in Bachmut erklärte Resnikow, dies würde lediglich „einen kleinen Sieg“ für Russland darstellen.

Update vom 3. März, 5.40 Uhr: Die Verteidiger der ostukrainischen Stadt Bachmut wehrten am Donnerstag (2. März) nach Angaben der Militärführung in Kiew mehrere russische Angriffe ab. Russische Artillerie habe eine Reihe von kleineren Ortschaften rund um Bachmut beschossen, teilte der Generalstab in Kiew in seinem Lagebericht mit. Russische Truppen bedrängen die Stadt von drei Seiten und bemühen sich seit Wochen, sie einzukreisen. An den Frontabschnitten im Süden bei Cherson und Saporischschja sorgten wiederholte russische Artillerieüberfälle für Unruhe.

Ukraine-News: Kiew ordnet Evakuierungen an – Nordosten schwer umkämpft

Update vom 2. März, 21.51 Uhr: Am Donnerstag hat die Ukraine die Evakuierung von besonders gefährdeten Bewohnern aus der umkämpften Frontstadt Kupjansk und angrenzenden Gebieten im Nordosten der Ukraine angeordnet. „Die Zwangsevakuierung von Familien mit Kindern und Bewohnern mit eingeschränkter Mobilität hat in der Gemeinde Kupjansk begonnen“, hieß es auf der Website der Militärverwaltung der Region Charkiw.

Ukraine-News: USA warnen China vor Waffenlieferungen an Russland im Ukraine-Krieg

Update vom 2. März, 19.13 Uhr: Die USA haben China vor Sanktionen gewarnt, falls Peking Russland im Krieg gegen die Ukraine mit Waffenlieferungen unterstützen sollte. „Sollte China die russische Aggression mit tödlichem Gerät unterstützen oder sich an der systematischen Umgehung von Sanktionen beteiligen, um Russland zu helfen, wäre das ein ernstes Problem für unsere Länder“, sagte US-Außenminister Antony Blinken nach einem Treffen der Außenminister der G20 in der indischen Hauptstadt Neu Delhi am Donnerstag.

Ukraine-News: Ukraine macht Russland Vorwürfe

Update vom 2. März, 17.00 Uhr: Ukrainischen Angaben zufolge haben russische Drohnen Zivilisten in der Region Cherson angegriffen, die in einer Schlange für humanitäre Hilfe standen. Dies teilte laut dem Nachrichtenportal Ukrainska Prawda die Staatsanwaltschaft von Cherson mit. Bei dem Vorfall seien neun Zivilisten, darunter ein Kind, verletzt worden.

Ukraine-News: Russland wirft Ukraine Angriff auf russische Region vor

Update vom 2. März, 13.50 Uhr: Russland wirft der Ukraine vor, „Saboteure“ in das russische Gebiet Brjansk an der ukrainischen Grenze geschickt zu haben. Die ukrainischen „Saboteure“ seien in den Morgenstunden in die Region eingedrungen, erklärte Verwaltungschef Alexander Bogomaz laut der Staatsagentur Tass. Sie hätten zwei Dörfer infiltriert, wo die Kämpfe andauern würden. Der russische Geheimdienst FSB erklärte, man unternehme eine Operation, „um die Saboteure zu eliminieren“. Russische Behörden behaupten, bei den Gefechten sei eine Person getötet und eine weitere verletzt worden, wobei von sechs Geiseln in ukrainischen Händen die Rede ist.

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow nannte den Vorfall einen „Terror-Angriff“. Kreml-Chef Wladimir Putin hat nach offiziellen Angaben für diesen Freitag den nationalen Sicherheitsrat einberufen. „Für Freitag steht beim Präsidenten der Sicherheitsrat auf dem Plan“, sagte Peskow der Agentur Interfax zufolge. Demnach sagte Putin im Zusammenhang mit den jüngsten Vorfällen kurzfristig auch eine geplante Reise in die Kaukasus-Region Stawropol ab.

„Sie sind ins Grenzgebiet eingedrungen, wo sie das Feuer auf Zivilisten eröffnet haben. Sie haben gesehen, dass es sich um ein Zivilfahrzeug handelte, dass dort Zivilisten und Kinder drin saßen“, sagte Putin. Zwischenzeitlich hatten Medien auch Berichte über eine angebliche Geiselnahme und den Beschuss eines Schulbusses verbreitet, die dann aber selbst von offiziellen Stellen in Russland widerrufen wurden. Putin machte für den Beschuss die Führung in Kiew verantwortlich, die er einmal mehr als vermeintliche „Neonazis“ darstellte. Diese versuchten mit Gewalt, Russland seine historische Identität und Sprache zu rauben, behauptete der 70-Jährige. „Aber ich wiederhole mich: Es wird ihnen nicht gelingen, und wir werden sie zerquetschen.“

Ukraine-News: Weiterhin schwere russische Angriffe im Osten der Ukraine

Update vom 2. März, 12.25 Uhr: Die russischen Truppen setzen ihre schweren Angriffe im Osten der Ukraine fort. Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs haben ukrainische Soldaten am vergangenen Tag mehr als 170 separate Angriffe in Kupjansk, Lyman sowie in der Nähe der schwer umkämpften Stadt Bachmut abgewehrt. Russische Truppen hätten binnen 24 Stunden insgesamt 21 Luftangriffe geflogen, erklärte der Generalstab. Zwei dieser Angriffe seien mit iranischen Kamikazedrohnen erfolgt. Die ukrainische Armee hingegen habe selbst 16 Angriffe aus der Luft geführt. Zudem seien zwei russische Munitionsdepots und drei weitere wichtige Objekte zerstört worden.

Ukraine-News: Russischer General mit Forderung nach Nuklear-Einsatz gegen USA

Update vom 2. März, 10.40 Uhr: Im offiziellen Magazin des russischen Verteidigungsministeriums hat der stellvertretende Befehlshaber der Strategischen Raketenstreitkräfte Russlands, General Igor Fasletdinow, eine neue Art militärischer Operation mit der Nutzung von Atomwaffen vorgeschlagen, um sich gegen eine angebliche US-Aggression zu schützen.

Im Beitrag, den er zusammen mit dem ehemaligen russischen Oberst Wladimir Lumpow verfasste, warf Fasletdinow den USA vor, Russland mit einer „strategischen, globalen Multi-Sphären-Operation“ besiegen zu wollen. Russland müsse mit den „strategischen Abschreckungskräften“ antworten, forderte der General laut der Agentur Ria Nowosti. Dabei müsse man moderne strategische Angriffs- und Verteidigungswaffen sowie nukleare und konventionelle Waffen einsetzen.

Ukraine-News: Russland setzt Angriffe im Osten der Ukraine fort

Update vom 2. März, 6.10 Uhr: Das russische Militär setzte am Mittwoch nach Berichten des ukrainischen Generalstabs seine Angriffe im Osten der Ukraine unvermindert fort. Im Mittelpunkt der schwersten Gefechte stand einmal mehr die seit Wochen umkämpfte Stadt Bachmut, wie die ukrainische Armeeführung in ihrem täglichen Lagebericht mitteilte. Russische Einheiten bedrängen die Stadt bereits von drei Seiten.

Eine Serie russischer Artillerie- und Luftangriffe wurde auch aus der Umgebung der ostukrainischen Großstadt Charkiw gemeldet. Bei Raketenangriffen habe es auch zivile Opfer gegeben, hieß es. Nähere Angaben wurden nicht gemacht. Die ukrainische Flugabwehr habe in der Region zwei sogenannte Kamikaze-Drohnen aus iranischer Produktion abgeschossen.

Ukraine-News: „Wir haben jedes Gebiet an der Front unter Kontrolle“

Update vom 1. März, 21.40 Uhr: Die Streitkräfte der Ukraine haben die Lage an den Fronten des Landes nach Einschätzung von Präsident Wolodymyr Selenskyj im Griff. „Wir haben jedes Gebiet an der Front unter Kontrolle“, sagte Selenskyj am Mittwoch in seiner allabendlichen Videoansprache. Allerdings müssten die Menschen im Hinterland der Fronten weiterhin unter den russischen Angriffen leiden. „Bewusster Terror“, sagte Selenskyj zu den russischen Artillerieangriffen auf Städte und Dörfer hinter den Fronten im Süden und Osten der Ukraine.

„Im größten Teil unseres Landes, wo es uns gelungen ist, für relative Sicherheit zu sorgen, können sie (die Bewohner) vielleicht nicht nachempfinden, wie das Leben der Menschen ist, die in den Grenzgebieten zu Russland und im Süden unseres Landes leben“, sagte Selenskyj. Dort seien die Menschen zwar nicht an der Front, aber dennoch direkt im Krieg. „Dort, wo Russland ständig versucht, alles zu zerstören, was die Menschen haben, ständig - und das ist keine Übertreibung.“

Update vom 1. März, 21.19 Uhr: Das russische Militär hat am Mittwoch nach Berichten des ukrainischen Generalstabs seine Angriffe im Osten der Ukraine unvermindert fortgesetzt. Im Mittelpunkt der schwersten Gefechte stand einmal mehr die seit Wochen umkämpfte Stadt Bachmut, teilte die ukrainische Armeeführung in ihrem täglichen Lagebericht mit. Russische Einheiten bedrängen die Stadt bereits von drei Seiten.

Update vom 1. März, 20.34 Uhr: In der Nähe eines von Russland genutzten Militärflughafens nahe der ukrainischen Grenze sind Berichten zufolge Explosionen zu hören gewesen. Laut dem Nachrichtenportal Newsweek habe die Ukraine eine Gegenoffensive gegen den Kreml gestartet. Offen ist, was es mit der Offensive auf sich hat.

Ukraine-News: Scholz äußert sich

Update vom 1. März, 19.33 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) äußert sich am Donnerstag (09.00 Uhr) in einer Regierungserklärung zu der von ihm vor einem Jahr konstatierten „Zeitenwende“.  Scholz kündigte damals das Sondervermögen von 100 Milliarden Euro an, um die über Jahre zusammengesparte Bundeswehr wieder für die Landes- und Bündnisverteidigung fit zu machen.

Ukraine-News: Lukaschenko unterstützt Chinas-Friedensplan für den Ukraine-Krieg

Update vom 1. März, 18.01 Uhr: China und Belarus haben bei einem Staatsbesuch des belarussischen Machthabers Alexander Lukaschenko am Mittwoch in Peking den Schulterschluss zelebriert. Bei einem Treffen mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping machte Lukaschenko seine uneingeschränkte Unterstützung für das chinesische Positionspapier zum Ukraine-Krieg deutlich. Belarus „unterstützt die Initiative zur internationalen Sicherheit, die Sie vorgelegt haben, voll“, sagte Lukaschenko zu Xi.

Ukraine-News: Schwere Kämpfe um Bachmut

Update vom 1. März, 15.15 Uhr: Im Ukraine-Krieg befindet sich die ostukrainische Stadt Bachmut aktuell im Zentrum der Zusammenstöße zwischen russischen und ukrainischen Truppen. Während die ukrainische Armee weiter Widerstand leistet, verstärkt das russische Militär Angriffe, um die Stadt nach Monaten endlich einzunehmen. Dennoch will sich die ukrainische Armee noch nicht zurückziehen, erklärte der Sprecher der östlichen Kampfgruppe, Serhij Tscherewatji, gegenüber dem US-Sender CNN.

Aktuell gebe es zwar keine entsprechende Entscheidung, betonte er. Sollte man aber eine bedrohliche Lage für Soldaten feststellen und sollte es angesichts der militärischen Lage nötig sein, werde man die Entscheidung zum Rückzug treffen, unterstrich er. Ein ukrainischer Soldat bestätigte dies gegenüber CNN: „Niemand zieht sich zurück. Wir stehen. Bachmut ist ukrainisch.“ Die Situation sei im Vergleich zu den vorigen Tagen ruhiger, sagte er.

Der als „Putins Koch“ bekannte Chef der Wagner-Söldnertruppe, Jewgeni Prigoschin, äußerte sich laut der britischen Zeitung The Guardian ebenfalls über Bachmut. Das ukrainische Militär werfe „Extra-Reserven in den Kampf und versucht die Stadt mit aller Kraft zu halten“. Die Zusammenstöße würden „jeden Tag immer blutiger“ werden, sagte er in einer Audiobotschaft.

Ukraine-News: Ukraine weist Drohnenvorwürfe von Russland zurück

Update vom 1. März, 12.19 Uhr: Die kürzlich in Russland abgestürzten Drohnen haben international Aufsehen erregt. Russland beschuldigt die Ukraine – die weist das jetzt zurück: Kiew führe einen Verteidigungskrieg und greife auf russischem Gebiet nichts an, twitterte Mychajlo Podoljak, Berater im ukrainischen Präsidentenbüro.

Außerdem schrieb Selenskyj-Berater Podoljak: „In der Russischen Föderation nehmen Prozesse von Panik und Zerfall zu“. Dies äußere sich in „einer Zunahme von inländischen Attacken unbekannter Flugobjekte auf Infrastrukturobjekte“. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte zu Podoljaks Äußerungen nur: „Wir glauben ihm nicht.“

Seit Wochenbeginn waren in mehreren russischen Regionen – sowohl unweit der ukrainischen Grenze als auch im Raum Moskau – Drohnen abgestürzt.

Ukraine-News: US-Institut veröffentlicht aktuelle Zahlen zu Russlands Verlusten

Update vom 1. März, 10.59 Uhr: Russland verzeichnet in den Gefechten im Ukraine-Krieg bislang bis zu 70.000 Tote. Das ist deutlich mehr als bei allen anderen gewaltsamen Konflikten seit dem Zweiten Weltkrieg. Das geht aus einer aktuellen Analyse des Center for Strategic and International Studies (CSIS) hervor.

„Die durchschnittliche Zahl der pro Monat getöteten Soldaten ist mindestens 25 Mal so hoch wie im Tschetschenien-Krieg und 35 Mal so hoch wie im Afghanistan-Krieg“, heißt es in dem CSIS-Bericht. Die ukrainischen Kämpfer hätten sich „bemerkenswert gut“ geschlagen, merken die US-Analysten außerdem an. Das Portal Nexta hat ein Schaubild zu dem Bericht getwittert:

Ukraine-News im Liveticker: Mehr als 8000 Zivilisten gestorben – mindestens 500 Kinder unter Todesopfern

Erstmeldung vom 1. März: Kiew – Der Ukraine-Krieg hat bereits mehr als 8000 Zivilisten das Leben gekostet (unter ihnen gut 500 Kinder); mindestens 13.000 Zivilisten wurden in den Gefechten verletzt. So lautet zumindest die aktuellste Schätzung des UN-Kommissariats für Menschenrechte vom Freitag (24. Februar). Die Stelle geht allerdings davon aus, dass die tatsächlichen Zahlen deutlich höher liegen.

Ukraine-News zur Schlacht um Bachmut: Russland setzt im Ukraine-Krieg auf Wagner-Söldner

Zu den blutigsten Kämpfen gehört die Schlacht um Bachmut. Wolodymyr Selenskyj schlägt nun Alarm: „Russland zählt seine Männer überhaupt nicht und schickt sie in den Kampf, um beständig unsere Stellungen anzugreifen“, sagte der ukrainische Präsident in seiner Videoansprache am Dienstag (28. Februar). „Die Intensität der Kämpfe nimmt nur noch zu.“

Laut der ukrainischen Seite setzt Russland hier auf die „besten Sturmtruppen“ der als besonders brutal geltenden Söldnergruppe Wagner. Unabhängig prüfen ließen sich die Angaben zunächst nicht. Die Einnahme der Stadt in der Ostukraine habe für Moskau vor allem symbolischen Wert, meinen Beobachter.

Beschuss in AKW-Region: News zum Atomkraftwerk Saporischschja im Ukraine-Krieg

Auch die Lage rund um das AKW Saporischschja alarmiert Beobachter. Das Gelände von Europas größtem Atomkraftwerk ist im Ukraine-Krieg schon mehrfach getroffen worden – die Ukraine und Russland beschuldigen sich gegenseitig. Nun haben die Gefechte in der Region erneut die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) zu einer Warnung genötigt.

Gut 20 Detonationen nahe dem AKW registrierten dort stationierte Experten der Behörde, sagte IAEA-Chef Rafael Grossi am Dienstag und mahnte: „Dies ist ein besorgniserregender Trend, der die Dringlichkeit und Bedeutung der Einrichtung einer nuklearen Sicherheits- und Schutzzone im Kernkraftwerk Saporischschja zeigt.“

Drohnen im Ukraine-Krieg: Militär von Wladimir Putin nutzt neuen Startplatz

Moskau nutzt unterdessen für seine Drohnenangriffe nun einen zweiten Startplatz, was ihm eine „andere Angriffsachse, näher an Kiew“ eröffne, so die Einschätzung des britischen Geheimdienstes. Das teilte das Verteidigungsministerium in London am Mittwoch (1. März) mit.

Der Startplatz befinde sich im westrussischen Gebiet Brjansk. Zuvor sei seit Mitte Dezember nur ein Ort in der südrussischen Region Krasnodar genutzt worden. „Damit wird die Zeit in der Luft über der Ukraine wahrscheinlich verkürzt“, hieß es (AFP/dpa/frs)

Rubriklistenbild: © Edgar Gutierrez/dpa