Nord-Stream-Ermittlungen

Europäischer Haftbefehl nach Nordstream-Sprengung: Tatverdächtiger entkommt offenbar Ermittlern

  • Paula Völkner
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Bei der Suche nach den Tätern im Falle der Anschläge auf die Nord-Stream-Pipelines wurde ein Haftbefehl erlassen. Der tatverdächtige Ukrainer soll untergetaucht sein.

Update vom 14. August, 11.35 Uhr: Im Fall der Sabotage an den Nord-Stream-Pipelines in der Ostsee hat die polnische Staatsanwaltschaft von der Bundesanwaltschaft einen Europäischen Haftbefehl zur Festnahme eines Verdächtigen erhalten. Dies sagte eine Sprecherin der Generalstaatsanwaltschaft in Warschau der Deutschen Presse-Agentur

Nordstream Sprengung: Haftbefehl gegen ukrainischen Tatverdächtigen erlassen

Erstmeldung: Berlin – Nach den Sprengstoffanschlägen auf die Nord-Stream-Pipelines in der Ostsee im Jahr 2022 hat die Generalbundesanwaltschaft einen ersten Haftbefehl erlassen. Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich nach Angaben von ARD, Süddeutsche Zeitung (SZ) und Zeit um den Ukrainer Wolodymyr Z. Zuletzt soll sich der Tatverdächtige demnach in Polen aufgehalten haben. Den Berichten zufolge ist er mittlerweile untergetaucht. Die Bundesanwaltschaft war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen, berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa).

Die beiden Gaspipelines Nord-Stream-1 und 2 wurden am 26. September 2022 durch mehrere Sprengungen beschädigt und unterbrochen. Die Explosionen wurden in der Nähe der dänischen Ostsee-Insel Bornholm registriert und wenig später vier Lecks an drei der insgesamt vier Leitungen der Nord-Stream-Pipelines entdeckt.

Nord-Stream-Sprengungen: Spekulationen über Täter

Durch Nord-Stream-1 floss zuvor russisches Erdgas nach Deutschland. Nord-Stream-2 war wegen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine und der folgenden politischen Streitigkeiten noch nicht in Betrieb. Die Behörden mehrerer Länder nahmen Ermittlungen in dem Fall auf. Mittlerweile stellten Dänemark und Schweden die Verfahren allerdings ein. Zu den Tätern kursierten lange mehrere Spekulationen.

Im Fall der Nord-Stream-Sprennung wurde der erste Haftbefehl erlassen (Archivbild)

Sprengstoffanschläge auf Nord-Stream-Pipelines: Ukrainer unter Tatverdacht

Nach Recherchen der drei Medien stehen auch zwei weitere ukrainische Staatsangehörige unter Tatverdacht - darunter eine Frau. Den Bericht zufolge sollen sie an den Anschlägen beteiligt gewesen sein. Sie könnten als Taucher die Sprengsätze an den Pipelines angebrachten haben, hieß es weiter. Die nun veröffentlichten Informationen stützen sich demnach auch auf „Hinweise eines ausländischen Nachrichtendienstes“. 

Bisherige Ermittlungen hatten eine Segeljacht im Visier gehabt, auf der im Juli 2023 Sprengstoffspuren entdeckt wurden. Es wurde vermutet, dass die „Andromeda“ möglicherweise zum Transport des Sprengstoffs für die Sabotage zum Einsatz kam. (dpa/pav)

Rubriklistenbild: ©  -/Danish Defence Command/dpa

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