Abfall
Neue Biomüll-Regeln kommen – Millionen Haushalte in Hessen betroffen
VonFlorian Dörrschließen
Im Mai treten in Hessen neue Regeln für die Entsorgung von Biomüll in Kraft. Auch in Hessen drohen im Zweifel sogar Bußgelder.
Frankfurt – In wenigen Monaten tritt die Kleine Novelle der Bioabfallverordnung in Kraft. Was sich genau hinter dem sperrigen Titel verbirgt, dürfte mehrere Millionen Haushalte alleine in Hessen betreffen. Denn damit treten neue Regeln beim Biomüll in Kraft. Im Mai ist es so weit. Dann bleiben die Grünen Tonnen im Zweifel stehen und werden nicht geleert. Im schlimmsten Fall drohen sogar Bußgelder.
In Teilen Hessens wird Biomüll schon mit Detektoren kontrolliert
Was genau steht also an? Das Problem ist schnell erklärt: Biomüll kann weiterverarbeitet werden, etwa zu Kompost oder in Biogasanlagen. Für die Weiterverarbeitung ist es aber essenziell, dass der Anteil an Fremdstoffen, die eigentlich nicht in die Grüne Tonne gehören, möglichst gering gehalten wird. Daher wurde nun nachgebessert. Konkret heißt das: Die „Anforderungen an die Fremdstoffentfrachtung“ wurden verschärft. Und hier sollten die Menschen in Hessen ab Mai – im besten Fall schon vorher – aufpassen.
Denn Entsorgungsunternehmen zwischen Frankfurt und Kassel und zwischen Limburg und Fulda werden künftig deutlicher darauf achten, dass im Biomüll auch nur Biomüll entsorgt wird. Bedeutet konkret: Der Anteil etwa an Kunststoffen soll bei unter einem Prozent gehalten werden. Für eine entsprechende Kontrolle sind mancherorts Stichproben das Mittel der Wahl, anderorts wird mit Detektoren gearbeitet, die etwa Metall in der Grünen Tonne ausmachen können. In einigen Teilen Hessens wird das seit Jahren praktiziert.
Neue Biomüll-Regeln ab Mai auch in Hessen – Es drohen sogar Bußgelder
Letztlich kann das falsche Befüllen der Grünen Tonne die Folge haben, dass die Entsorger den Biomüll nicht leeren – besonders im Sommer nicht angenehm. Bußgelder sind möglich. Laut Kreislaufwirtschaftsgesetz können bis zu 2500 Euro fällig werden, dies allerdings nur bei nicht näher definierten groben Verstößen. Sicher ist: In Millionen Haushalten in Hessen sollte künftig noch ein bisschen intensiver überdacht werden, was im Biomüll landet, und was in einer anderen Tonne vielleicht besser aufgehoben ist.
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