Nach Großangriff auf Israel

Israel-Krieg: Österreicher bei Hamas-Angriff getötet – zwei weitere noch immer vermisst

  • Teresa Toth
    VonTeresa Toth
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Die als Terrororganisation eingestufte Hamas hat infolge der Angriffe auf Israel zahlreiche Menschen als Geisel verschleppt, darunter womöglich auch Menschen aus Österreich.

Update vom 11. Oktober, 16.37 Uhr: Einer der mutmaßlich entführten Österreicher ist tot. Das österreichische Außenministerium teilte am Mittwoch (11. Oktober) mit, dass der Mann mit österreichisch-israelischer Staatsbürgerschaft beim Angriff der islamistischen Hamas auf Israel getötet wurde. Seine Familie habe das Ministerium darüber informiert, hieß es in Wien. „Wir verurteilen den barbarischen Terror der Hamas auf das Schärfste“, betonte das Außenministerium. Zwei weitere Österreicher würden weiterhin vermisst.

Palästinenser inspizieren zerstörte Gebäude nach israelischen Luftangriffen auf das Flüchtlingslager Shati. Israel reagiert auf den massiven Angriff durch die Hamas mit Luftangriffen im Gazastreifen.

Das Ministerium soll bereits eine Rückhol-Aktion für österreichische Bürgerinnen und Bürger in Israel geplant haben – das Flugzeug des Bundesheeres konnte wegen eines technischen Defekts am Mittwoch jedoch nicht starten. Die Maschine hätte nach Zypern fliegen sollen und von dort im Pendelverkehr Österreicherinnen und Österreicher aus Israel ausfliegen sollen. Es werde „mit Hochdruck“ an einer Alternative gearbeitet, so das Ministerium.

Israel-Krieg: Offenbar drei Österreicher von Hamas entführt

Erstmeldung vom 10. Oktober 2023: Tel Aviv/Gaza – Derzeit blickt die internationale Gemeinschaft voller Sorge auf den Nahen Osten. Vor wenigen Tagen hat die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas Angriffe auf Ortschaften in Israel gestartet. Infolgedessen waren Hunderte Terroristen über die Grenze nach Israel gekommen. Rund 900 Männer, Frauen und Kinder wurden getötet. Aktuellen Angaben zufolge wurden dabei etwa 150 Menschen entführt, darunter offenbar auch Personen aus Österreich.

News zum Israel-Krieg: Hamas drohen mit Exekution von Geiseln

Bislang seien Entführte gut behandelt worden, zitierte die Deutsche Presse-Agentur (dpa) einen Sprecher der als Terrororganisation eingestuften Hamas. Für jeden israelischen Luftangriff gegen die Zivilbevölkerung im Gaza-Streifen werde nun aber eine Geisel getötet. Unter den Verschleppten sind auch Bürger westlicher Staaten, darunter eine Deutsche. Jüngsten Entwicklungen zufolge sind wohl auch drei Österreicher entführt worden.

Die österreichisch-israelischen Doppelstaatsbürger hätten sich unabhängig voneinander in Israel aufgehalten, berichteten österreichische Medien unter Berufung auf das Außenministerium in Wien. Eine offizielle Bestätigung gebe es aber noch nicht, da die Lage vor Ort sehr unübersichtlich sei, zitierte unter anderem die österreichische Tageszeitung OE24 das Ministerium. Die österreichische Botschaft in Tel Aviv stehe aber in Kontakt mit den Angehörigen.

Unübersichtliche Lage im Israel-Krieg: Angehörige kontaktierten Behörden

Wie der israelische Botschafter gegenüber dem Radiosender Ö1 mitteilte, hätten die drei Personen schon länger im Süden Israels gelebt. Nachdem Angehörige die Vermissten nicht mehr erreicht hatten, sollen sie die Behörden kontaktiert haben. In Zusammenhang mit dem Massaker auf einem Musikfestival in Israel nahe dem Gaza-Streifen, bei dem Dutzende Menschen getötet und entführt wurden, stünden die Personen aber nicht, berichtete der Sender Puls 24.

Palästinenser durchsuchen die Trümmer eines zerstörten Hauses nach einem israelischen Luftangriff. Israel hat in der Nacht den Gazastreifen bombardiert, während die Kämpfe mit der islamistischen Hamas weitergehen.

Eigenen Angaben zufolge nahm Israels Armee Hunderte Hamas-Mitglieder in Gefangenschaft. Wie die Hamas dem arabischen Sender Al-Dschasira mitteilte, sei die Gruppe offen für Vermittlungen. Bereits zuvor hatte die islamistische Organisation einen Gefangenenaustausch sowie die Freilassung von 36 inhaftierten Palästinenserinnen gefordert.

Hamas startet Großangriff: Israel droht mit Abriegelung vom Gazastreifen

Inzwischen verdichten sich die Anzeichen für eine Bodenoffensive Israels im 40 Kilometer langen und sechs bis zwölf Kilometer breiten Gazastreifen. Die Armee hat innerhalb von 48 Stunden rund 300.000 Reservisten mobilisiert. Auch die Gefahr eines Mehrfrontenkriegs wächst. Spekulationen über eine mögliche Unterstützung durch Iran und Russland nehmen zu.

Für die etwa zwei Millionen überwiegend armen Bewohner im Gazastreifen dürfte sich die Lage weiter verschlechtern. Israel kündigte eine komplette Abriegelung an. „Es wird keinen Strom, keine Lebensmittel und keinen Treibstoff geben“, sagte der israelische Verteidigungsminister Joav Galant.

Nach dem Hamas-Angriff solidarisierten sich Hunderte Münchner mit Israel. Zuletzt feierte Israel einen Mann, der den Hamas die Stirn bot und seine Familie befreite. Derweil sitzen zahlreiche Jugendliche während eines Auslands-Austausches in Israel fest. (kas/dpa)

Rubriklistenbild: © Mohammed Talatene/dpa

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