Schon von Stillbescheinigung gehört?
4 Tricks, mit denen du mehr Kohle für Kinder bekommst als Linder für seinen Job
VonFelicitas Breschendorfschließen
Dorothee Bär fordert mehr Elterngeld. Doch du kannst den Betrag schon jetzt erhöhen – wenn du ein paar Tipps direkt auf dem Schirm hast.
Die geplante Elterngeld-Kürzung verärgert viele Eltern. Die Bundesregierung hat die Maßnahme aufgrund der angespannten Haushaltslage beschlossen. Elterngeld zahlt der Staat, wenn Eltern nach der Geburt der Kinder zu Hause bleiben. Künftig sollen Spitzenverdiener nichts mehr bekommen, sondern nur noch Eltern, die zusammen nicht mehr als 150 000 Euro zu versteuerndes Einkommen im Jahr haben.
Kinder- und jugendpolitischer Sprecher der FDP findet Eltergeld-Erhöhung „wünschenswert“
Die stellvertretende CSU-Vorsitzende Dorothee Bär spricht sich in der Rheinischen Post (RP) gegen die Elterngeld-Kürzung aus. „Wir dürfen uns nicht nur um die kümmern, die Transferleistungen benötigen, sondern um alle. Auch Gutverdiener sollen sich für Kinder entscheiden. Dem dient das Elterngeld auch“, sagt sie. Bär fordert stattdessen eine Erhöhung des Elterngeldes. Das sei zum Beispiel „durch einen Inflationsausgleich“ möglich.
Auf Nachfrage von BuzzFeed News Deutschland hält Matthias Seestern-Pauly, kinder- und jugendpolitischer Sprecher der FDP, eine Anhebung der Elterngeldsätze ebenfalls für „wünschenswert“. Er merkt jedoch an, dass „jede Forderung auch mit der Realität in Einklang gebracht werden“ müsse. „Die CSU lässt aus Wahlkampfgründen außer Acht, dass eine Erhöhung des Elterngeldes aufgrund der aktuellen Haushaltslage schlichtweg nicht möglich ist“, entgegnet Pauly dem Vorschlag der CSU-Politikerin.
Tipps, mit denen (werdende) Eltern mehr Geld erhalten können
Eltern können aber unter Umständen schon jetzt mehr Geld erhalten. Mit folgenden Tipps besserst du schon jetzt die Finanzen deiner Familie auf. Aufpassen sollten auch all diejenigen, die keine Kinder haben, die Familienplanung aber ins Auge fassen:
1. Elterngeld Plus
Um Elterngeld zu bekommen, musst du nicht aufhören, zu arbeiten. Mit dem Elterngeld Plus kann man gleichzeitig in Teilzeit arbeiten. Elterngeld Plus ist zwar nur halb so hoch wie das übliche Basiselterngeld, wird dafür aber doppelt so lange ausgezahlt. Ähnlich berechnet wird der Partnerschaftsbonus. Wer also Zeit für die Kinder und Arbeit aufteilen beziehungsweise verknüpfen will, liegt mit diesen Optionen richtig.
2. Das zweite Kind schneller bekommen
Mit dem zweiten Kind nicht zu lange zu warten, kann sich lohnen. Der Grund: Angenommen, du hast schon ein Kind: Wenn dazu noch ein weiteres Kind dazu kommt, bekommst du 10 Prozent mehr Elterngeld. Das greift so lange, bis das Kind drei Jahre alt ist. Dasselbe gilt auch, wenn du zwei Kinder unter 6 Jahre hat.
Diesen Zusatz nennt man auch Geschwisterbonus. Beim Basiselterngeld beträgt er 75 Euro im Monat, beim Elterngeld Plus (in Teilzeit) 37,50 Euro im Monat. Wenn das zweite Kind da ist, musst du nur das Geschwisterkind mit Geburtsdatum in den Elterngeld-Antrag eintragen und schon erhältst du mehr Geld.
3. Stillbescheinigung
Wer Mutter ist und stillt, hat mit einigen Widerständen zu kämpfen. Was die Finanzierung angeht, haben stillende Mütter jedoch eine Alternative zum Elterngeld, die ihnen oft nicht klar ist. Bei ihrem Gynäkologen oder ihrer Hebamme können sie sich eine Stillbescheinigung ausstellen lassen, mit der sie sich an ihren Arbeitgeber wenden. Dieser prüft dann, ob sie aufgrund des Stillens weiterhin beschäftigt sein können.
Der Arbeitgeber kann daraufhin ein Beschäftigungsverbot erteilen, wenn eine Ausübung der Tätigkeit mit dem Stillen des Kindes gar nicht in Einklang zu bringen ist. In dem Fall erhalten die Mütter den Mutterschutzlohn, der genauso hoch ist wie ihr Gehalt vor der Schwangerschaft.
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4. Lohnsteuerklasse wechseln
Wer verheiratet ist, kann mit Steuertricks sein Elterngeld erhöhen. Der Partner, der die meiste Elternzeit nimmt, kann durch die Steuerklasse 3 Abzüge reduzieren. Gleich zu Beginn der Schwangerschaft macht es deshalb Sinn, die Steuerklasse zu wechseln. Das muss jedoch sechs Monate vor dem Mutterschutz passieren, damit die Sozialleistung rechtzeitig greift.
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