Erster Schnee und Frost?
Heftiger Wintereinbruch im November? Wetterexperte erklärt Frost-Prognose
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Könnte es in Deutschland bereits im November zu einem massiven Wintereinbruch kommen? Meteorologe Dominik Jung analysiert die neuesten Wetterprognosen.
Kassel – Aktuell überschlagen sich die Schlagzeilen in Sachen Wintereinbruch am ersten Novemberwochenende. Doch wie sieht es aktuell wirklich aus? „Aktuell gibt es nur ein seriöses Wettermodell, welches bis zum ersten Novemberwochenende Wetterprognosen erstellt. Dies ist das sogenannte GFS-Modell von der US-Wetterbehörde NOAA. Sein Prognosehorizont erreicht bis zu 15 Tage. Daher stützen sich alle Aussagen über einen möglichen Wintereinbruch allein auf dieses eine Modell“, erklärt Diplom-Meteorologe Dominik Jung von wetter.net. Alle sechs Stunden berechnet dieses Globalmodell seine neusten Prognosen und fast genauso oft ändern sich mit fortschreitender Zeit die Vorhersagen immer wieder.
Wechselnde Wetter-Vorhersage für Deutschland: Wieso sind Prognosen sprunghaft und ändern sich alle sechs Stunden?
Das GFS-Wettermodell der US-Wetterbehörde NOAA, eines der wichtigsten Modelle zur Wettervorhersage, berechnet Prognosen bis zu 15 Tage in die Zukunft. Doch vielen fällt auf, dass sich die Wettervorhersagen, besonders in den letzten Tagen der Berechnungen, ständig ändern. Woran liegt das? „Das GFS-Modell ist ein starkes Werkzeug, aber die Natur des Wetters ist chaotisch. Je weiter die Vorhersage reicht, desto unsicherer wird sie. Besonders ab Tag sieben ändern sich die Berechnungen oft drastisch – der berühmte Schmetterlingseffekt. Kleine Änderungen in den Daten führen zu großen Schwankungen in den Prognosen“, so Jung.
Jeder Berechnungslauf, der alle sechs Stunden durchgeführt wird, verarbeitet neue Daten. Das bedeutet, dass selbst kleine Unterschiede in den Eingangsdaten zu völlig neuen Ergebnissen führen können – besonders in der längerfristigen Vorhersage.
Herbst-Wetter: Wie realistisch ist ein Wintereinbruch Anfang November?
Wie beschrieben ändern die Wettermodelle ihre Prognose besonders nach dem Tag sieben immer wieder recht sprunghaft. Derzeit wird zwar immer mal wieder ein Kaltlufteinbruch um den 1. , 2. und 3. November gezeigt, aber ebenso gibt es immer wieder Berechnungen, die Tageshöchstwerte um 15 oder 16 Grad zum Start in den November berechnen. „Für einen Meteorologen mit Herzblut ist das natürlich unglaublich spannend, diese Entwicklungen zu verfolgen und es ist unser Job, die aktuelle Wetterentwicklung bestens im Blick zu behalten und ein Update zu geben“ so Jung. Ein Wintereinbruch Anfang November ist nach den aktuellen Daten möglich, doch die Wahrscheinlichkeit liegt bei derzeit nur bei etwa 30 Prozent.
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