Noch gibt es ordentliche Zinsen aufs Tagesgeld.
+
imago0259297514h.jpg

Zinsvergleich

Zinswende: Jetzt noch hohe Tagesgeldzinsen sichern

  • VonKevin Schwarzinger
    schließen

Immer mehr Banken setzen den Rotstift bei den Sparzinsen an. Höchste Zeit also, sich das aktuelle Zinsniveau zu sichern.

Die schöne, neue Zinswelt könnte bald enden. So erwartet die Mehrzahl der Kapitalmarktexperten, dass die Europäische Zentralbank in diesem Jahr die Leitzinsen senkt. Viele Banken sind in den vergangenen Wochen den Währungshütern zuvorgekommen und haben ihre Tagesgeldzinsen zum Teil deutlich gesenkt. Wer sich jetzt noch hohe Zinsen aufs Tagesgeld sichern möchte, der sollte sich vor allem die Neukundenangebote mit Zinsgarantie näher ansehen.

Tagesgeld: Bis zu 3,90 Prozent sind drin

Viele Banken locken Neukunden mit speziellen Aktionszinsen. Diese liegen meist deutlich über dem Zins, den Altkunden bekommen, und sind in der Regel auf einige Monate begrenzt. Läuft die Garantiezeit aus, sinken die Konditionen meist auf das variabel verzinste Bestandskundenniveau.

Mit die höchsten Garantiezinsen – mit jeweils 3,90 Prozent pro Jahr anteilig für sechs Monate garantiert – zahlen aktuell die Suresse Direkt Bank und Openbank. Beide Geldhäuser gehören zur Santander-Gruppe und unterliegen als spanische Banken der dortigen Einlagensicherung in Höhe von 100.000 Euro pro Person. Eine weitere Gemeinsamkeit: Läuft der Aktionszeitraum aus, fällt der Tagesgeldzins auf jeweils 2,80 Prozent pro Jahr. Ebenfalls 3,90 Prozent, aber nur drei Monate garantieren die luxemburgische Advanzia Bank und die Stellantis Direktbank aus Frankreich. Bei beiden Banken fällt allerdings der Zins nach dem Aktionszeitraum deutlich auf 1,60 beziehungsweise 1,50 Prozent pro Jahr.

Wer am liebsten sein Geld bei Banken mit deutscher Einlagensicherung anlegt, der findet bei der Comdirect derzeit eine interessante Aktion. Es winken 4,00 Prozent für die ersten sechs Monate. Aber dafür müssen Sparerinnen und Sparer ein Girokonto abschließen, das in den ersten sechs Monaten ohne Kontoführungsgebühr auskommt. Im Anschluss müssen mindestens 700 Euro monatlich darauf eingehen, ansonsten zahlt man eine Grundgebühr von 4,90 Euro pro Monat. Das lohnt sich also nur für Anleger, die ohnehin auf der Suche nach einem Gehaltskonto sind.

Alt- oder Neukunde: Hier bekommen alle die gleichen Zinsen

Es gibt aber auch Banken, die keinen Unterschied zwischen Neu- und Bestandskunden machen und allen Sparern die gleichen Tagesgeldzinsen bezahlen. So bietet etwa die niederländische Leaseplan Bank 3,30 Prozent. Bei der tschechischen J&T Direktbank sind es 3,50 Prozent pro Jahr.

So sicher ist die Anlage in Tagesgeld

Tagesgeldkonten erfreuen sich nicht nur wegen der aktuell hohen Zinsen großer Beliebtheit. Anlegerinnen und Anleger schätzen auch das hohe Maß an Sicherheit. So sind bei Banken innerhalb der Europäischen Union (EU) Sparguthaben bis zu einer Höhe von 100.000 Euro pro Person gesetzlich garantiert. Deutsche Banken haben hier einen Vorteil: Denn neben der gesetzlichen Einlagensicherung sind viele Institute freiwillige Mitglieder im Einlagensicherungsfonds des Bundesverbands deutscher Banken (BdB). Hierdurch ergibt sich ein Sicherungsumfang von maximal fünf Millionen Euro je Privatkunde – wie etwa bei der Volkswagenbank oder Comdirect. Gleiches gilt übrigens auch zum Teil für Zweigniederlassungen ausländischer Banken. So ist auch die Consorsbank, die zur französischen BNP Paribas gehört, dem BdB angeschlossen.