Putins Geheimdienst
Tennisplatz, Teich & gesicherte Nachbarschaft: So luxuriös soll Wirecard-Betrüger Jan Marsalek leben
VonPatricia Huberschließen
Wirecard-Betrüger Jan Marsalek hat offenbar Zuflucht in Russland gefunden und residiert in einer gesicherten Reichen-Enklave - mit allen Annehmlichkeiten vor Ort.
Moskau - Der Wirecard*-Skandal gilt als einer der größten Betrugsfälle der deutschen Wirtschaftsgeschichte. Während sich Ex-Wirecard-Chef Markus Braun* nun dafür vor Gericht verantworten muss, ist sein früherer Vorstandskollege Jan Marsalek* untergetaucht. Seit der Betrug öffentlich wurde, ist Marsalek spurlos verschwunden - oder etwa doch nicht?
Wirecard-Skandal: Jan Marsalek in Russland untergetaucht
Vor gut einer Woche hatte die Bild berichtet, dass der Ex-Vorstand in Russland untergetaucht sei. Dort habe er unter der „Obhut“ des russischen Geheimdienstes FSB gestanden. Tatsächlich bot der FSB dem Bundesnachrichtendienst (BND) sogar eine Befragung an. Doch das Bundeskanzleramt und die BND-Zentrale ließen das Angebot unbeantwortet. Aber wo hält sich Marsalek nun überhaupt genau auf? Diese Frage stellen sich nicht nur die deutschen Behörden, sondern auch die Staatsanwaltschaft.
Die Bild will nun herausgefunden haben, wo in Russland Marsalek Unterschlupf gefunden hat. Möglicherweise versteckt sich der Betrüger in einer Luxus-Gegend. 25 Kilometer vom Kreml entfernt, in einem Moskauer Außenbezirk befindet sich ein gesichertes Wohnviertel. Die entsprechende Zufahrt ist durch einen Schlagbaum gesperrt. Hinein kommt man nur, wenn man dem Sicherheitspersonal einen Passierschein vorzeigt.
Wirecard-Skandal: Ex-Vorstand lebt in Luxus-Gegend
Luftaufnahmen des Viertels zeigen, dass sich hinter der Schranke mehrere Luxus-Anwesen verbergen. Auf den Fotos der Bild-Zeitung ist eine große gepflegte Grünanlage mit mehreren großen Häusern zu sehen. Außerdem: Ein kombinierter Basketball-Court und Tennisplatz und ein großer Teich.
Ob sich Marsalek dort tatsächlich aufhält oder aufgehalten hat, ist indes nicht belegt. Doch laut Bericht soll nun auch die zuständige Staatsanwaltschaft München Einblick in BND-Unterlagen erhalten haben. Die Bild berichtet unter Berufung auf Regierungskreise, dass die Staatsanwaltschaft München noch vor Ostern ein sogenanntes Inhaftnahmeersuchen an den Kreml abgeschickt habe. Marsalek soll in München vor Gericht gestellt werden. (ph/AFP) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.
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