Neun von zehn Standorten betroffen

Schon am Montag: IG Metall ruft erneut zu Warnstreik bei VW auf

  • Yannick Hanke
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Der Tarifstreit bei Volkswagen (VW) nimmt kein Ende. Die Gewerkschaft IG Metall ruft für Montag erneut zu Warnstreiks auf.

Wolfsburg – Die IG Metall ruft für Montag (9. Dezember) zum zweiten flächendeckenden Warnstreik bei Volkswagen (VW) auf. Parallel zur dann laufenden Tarifrunde werde es erneut befristete Arbeitsniederlegungen an allen deutschen VW-Standorten außer Osnabrück geben, teilte die Gewerkschaft mit. In Wolfsburg, wo die vierte Tarifrunde bei Volkswagen ansteht, ist unmittelbar vor Verhandlungsbeginn eine Protestkundgebung geplant.

IG Metall: Am Montag erneut bundesweiter Warnstreik bei VW – diese Werke sind betroffen

„Rund 100.000 Warnstreikende haben Anfang Dezember ein lautes Signal an die VW-Chefetage gesendet: Zukunft statt Kahlschlag!“, sagte Niedersachsens IG-Metall-Verhandlungsführer Thorsten Gröger mit Blick auf den ersten Warnstreik Anfang dieser Woche. „Wir werden nun am 9. Dezember nachlegen und so den Druck auf das Unternehmen am Verhandlungstisch erhöhen“.

Im Vergleich zum ersten Warnstreik soll der Ausstand ausgeweitet werden: Statt zwei soll er diesmal vier Stunden dauern und erneut in jeder Schicht wiederholt werden. Hiervon betroffen sind folgende Werke:

  • Wolfsburg
  • Zwickau
  • Hannover
  • Emden
  • Kassel-Baunatal
  • Braunschweig
  • Salzgitter
  • Chemnitz
  • „Gläserne Manufaktur“ in Dresden

Los geht es in Wolfsburg um 10.30 Uhr. Zwei Stunden später startet in der Volkswagen Arena die vierte Verhandlungsrunde zum VW-Haustarif.

Warnstreik bei VW am Montag: Neun Standorte betroffen, Osnabrück die Ausnahme

Auf der Kundgebung vor dem Vorstandshochhaus soll neben Verhandlungsführer Gröger und VW-Betriebsratschefin Daniela Cavallo auch die IG-Metall-Vorsitzende Christiane Benner sprechen. 

Die IG Metall ruft an mehreren deutschen Volkswagen-Standorten erneut zu Warnstreiks auf.

Am vergangenen Montag waren bereits fast 100.000 Mitarbeiter für zwei Stunden in den Warnstreik getreten. Betroffen waren dieselben neun Standorte, an denen auch nun wieder zum Ausstand aufgerufen wird. Allein in Wolfsburg beteiligten sich laut IG Metall 47.000 Beschäftigte. Nur das Werk in Osnabrück fällt nicht unter den Haustarifvertrag, um den derzeit gerungen wird.

Fronten sind verhärtet: Tarifstreit dauert seit September an – Sparkurs bei VW im Fokus

In dem seit September laufenden Tarifstreit um Lohnkürzungen, Werksschließungen und Stellenabbau sind die Fronten verhärtet. Auf der Betriebsversammlung am Mittwoch hatte Konzernchef Oliver Blume den Sparkurs noch einmal bekräftigt, aber weiter keine Details zu konkreten Standortschließungen genannt. 

Gewerkschafter Gröger übte scharfe Kritik an dem Auftritt des Konzernchefs. „Es grenzt schon an Hohn, wenn sich Oliver Blume vor die Belegschaft stellt und ihr schöne Weihnachtstage wünscht, während der VW-Vorstand zeitgleich den Beschäftigten am liebsten Kündigungsschreiben unter den Weihnachtsbaum legen will“, sagte er laut einer Mitteilung.

Cavallo hatte die Konzernspitze dagegen aufgefordert, von ihren Maximalforderungen abzurücken. Werksschließungen, Massenentlassungen und Einschnitte ins monatliche Entgelt kämen für die Arbeitnehmerseite weiterhin nicht infrage. Von der nächsten Verhandlungsrunde erwarte sie nun eine Weichenstellung: Entweder gebe es eine Annäherung oder es droht die nächste Eskalation. (han mit dpa)

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