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Doch kein Verbrenner-Aus? Dieses Auto macht Elektro jetzt Konkurrenz
VonMarkus Hofstetter
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Toyota hat einen emissionsfreien Verbrennungsmotor entwickelt, der es mit Elektroautos aufnehmen kann. Doch die neue Antriebstechnologie hat mehrere Haken.
Köln - Als umweltfreundliche Alternative zum Verbrennungsmotor gilt vor allem der Elektromotor. In kleinem Maßstab wird auch mit Brennstoffzellen experimentiert. In diesen Fahrzeugen ist ein E-Motor, ein Wasserstofftank und eine Brennstoffzelle eingebaut, die während der Fahrt den Strom für den Antrieb erzeugt.
Toyota arbeitet jedoch schon seit geraumer Zeit an einer alternativen Antriebstechnik. Dabei handelt es sich um einen modifizierten Verbrennungsmotor, der statt Benzin oder Diesel Wasserstoff als Kraftstoff verwendet. Der Prototyp des wasserstoffbetriebenen Fahrzeugs ist der Corolla Cross H2 Concept. Da bei der Verbrennung von Wasserstoff nur Wasserdampf und Wärme, die zur Energiegewinnung genutzt wird, entstehen, ist das Fahrzeug emissionsfrei und damit umweltfreundlich.
Toyota-SUV fährt mit Wasserstoff: Tankzeit ist wesentlich kürzer als bei Elektroautos
Angetrieben wird der Kompakt-SUV von einem Turbo-Dreizylinder mit Hochdruck-Direkteinspritzung. Der gleiche Antrieb kommt auch in den Motorsportmodellen GR Yaris H2 und GR Corolla H2 zum Einsatz. Der Wirkungsgrad soll bei 45 Prozent liegen, das heißt, 45 Prozent der Wasserstoffenergie werden in mechanische Energie umgewandelt. Trotz der Wasserstofftanks soll das Fahrzeug Platz für bis zu fünf Personen und deren Gepäck bieten.
Als Vorteile des Wasserstoffantriebs nennt Toyota geringere Investitionen und technische Anpassungen, was zu einer schnelleren Verbreitung emissionsfreier Mobilität führen könnte. Zudem würden weniger Rohstoffe wie Lithium und Nickel benötigt. Im Vergleich zu Elektroautos seien auch die Betankungszeiten deutlich kürzer.
Toyota-SUV: Neue Ladeinfrastruktur müsste aufgebaut werden
Doch der Wasserstoffmotor hat auch seine Schattenseiten. Wie bei den E-Fuels fahren H2-Autos nur dann sauber, wenn der Wasserstoff aus erneuerbaren Energien gewonnen wird. Doch sogenannter grüner Wasserstoff ist rar, bisher stammt ein Großteil des in der EU verwendeten Wasserstoffs aus Kohle und Gas.
Außerdem müsste eine neue Infrastruktur aufgebaut werden. Ein flächendeckendes Netz von Wasserstofftankstellen müsste entstehen, um die Technologie für Autofahrer interessant zu machen. Angesichts des schleppenden Aufbaus einer E-Ladeinfrastruktur in Deutschland erscheint dies auf längere Sicht nicht realisierbar.
Top 10: Das sind die meistgebauten Autos aller Zeiten
Letztlich müssten auch die großen Autohersteller wie VW oder BMW mitspielen. Doch die entwickeln derzeit mit Hochdruck Elektromodelle. Ob Kapazitäten und Geld für die Umsetzung einer weiteren Antriebstechnologie vorhanden sind, ist offen.
Japanischer SUV fährt mit Wasserstoff: Selbst Toyota zweifelt an einem Durchbruch
Der Wasserstoffmotor ist zwar effizient und liefert eine hohe Leistung bei geringem Kraftstoffverbrauch. Doch Toyota selbst zweifelt an einem vollen Erfolg der Antriebstechnik. Ob das Konzept Serienreife erlangt, ist noch offen. Die Chance der Kommerzialisierung beziffert der japanische Autobauer auf rund 40 Prozent.