Bitcoin-Kurs schwankt
Trump hält sein Versprechen: Gründung einer Bitcoin-Reserve
- VonKatharina Bewsschließen
Der US-Präsident Donald Trump etabliert eine „Strategische Bitcoin-Reserve“. Trotz der Erfüllung seines Wahlversprechens, reagierten die Krypto-Investoren zurückhaltend und der Bitcoin-Preis sank.
Washington – US-Präsident Donald Trump unterzeichnete am Donnerstag ein Dekret zur Einrichtung einer „Strategischen Bitcoin-Reserve“, wie der Krypto-Beauftragte David Sachs bestätigte. Damit setzt Trump eines seiner Wahlversprechen um, in denen er angekündigt hatte, die USA unter anderem durch die Schaffung einer Reserve zur „Kryptohauptstadt des Planeten“ zu machen. Die Reaktion der Krypto-Anleger war jedoch eher verhalten – kurz nach der Ankündigung am 3. März stiegen die Kurse stark und erreichten über 90.000 Dollar, bevor sie wieder fielen. Der Bitcoin-Kurs hat sich nun bei etwa 82.000 US-Dollar eingependelt.
Trumps Einführung der Krypto-Reserve stößt auf verhaltene Begeisterung
Die geplante Reserve für Digitalwährungen soll Kryptowährungen wie Bitcoin speichern, die im Rahmen von US-Regierungsbeschlagnahmungen konfisziert wurden. In einem weiteren Bestand sollen auch Kryptowährungen wie Ethereum und Solana gelagert werden, wie die Deutsche-Presse Agentur (dpa) berichtete. Sachs verkündete zudem, dass sich das Handels- und das Finanzministerium weitere Bitcoins zur Reserve beschaffen können, die Regierung jedoch nicht aktiv versuchen werde, die Bestände aufzubauen. Der Bitcoin-Bestand der US-Regierung beläuft sich auf schätzungsweise 200.000 Bitcoin – nach dem aktuellen Kurs kommt dabei eine Summe von 17 Milliarden Dollar heraus.
Nach der Ankündigung am 3. März stieg der Bitcoin-Kurs zunächst stark über die 90.000-Dollar-Marke, fiel jedoch am folgenden Tag wieder unter 80.000 Dollar und pendelt sich nun bei etwa 82.000 Dollar pro Bitcoin ein. Krypto-Anleger zeigten sich enttäuscht, dass die Regierung nicht aktiv versuchen wird, den Bestand weiter auszubauen. Zudem hatten sie einen früheren Erlass von Trump erwartet, da er während des Wahlkampfes angekündigt hatte, diesen kurz nach seinem Amtsantritt einzuführen. Mit der Krypto-Reserve geht Trump dabei einen entgegensetzten Weg zur Regierung von Joe Biden, der vor Geldwäsche und dem Risiko einer Destabilisierung von Finanzmärkten in dem Sektor warnte.
So sorgte Trumps Amtseintritt für Rekordwerte am Krypto-Markt
Trumps Krypto-Versprechungen hatten den Bitcoin-Kurs nach seinem Wahlsieg auf ein historisches Hoch von über 100.000 Euro pro Bitcoin getrieben. Nach Trumps Amtsantritt fiel der Kurs jedoch phasenweise wieder und rutschte zeitweise unter die 80.000-Dollar-Marke, da die angezielten Handelsstreitigkeiten durch seine Zollpolitik die Marktstimmung belasteten und zu risikoscheueren Anlagen führten.
Auch von seiner eigenen Digitalmünze (Meme-Coin) profitierte Trump mit seinem Amtseintritt. Er hatte seinen eigenen Meme-Coin kurz zuvor geschaffen. Laut der New York Times verdienten er und seine Familie Millionen Dollar durch den Coin, der mit Trumps Amtsantritt stark an Wert gewann, während Hunderttausende anderer Krypto-Wallet-Besitzer Geld verloren. Kritiker sprechen in diesem Kontext oft von einem „Pump-and-Dump“-Schema, bei dem eine wertlose Digitalmünze künstlich in die Höhe getrieben wird, bevor ein Großteil verkauft wird, was zu einem Kurseinbruch führt. Dadurch machen Insider, die früh investiert haben, Gewinne, während viele andere Investoren leer ausgehen.
Wie die dpa berichtete, stieg der Trump-Coin damals auf fast 15 Milliarden Dollar an Wert, mittlerweile liegt er bei rund 6,6 Milliarden Dollar. Trump und seine Familie nahmen fast 100 Millionen Dollar an Handelsgebühren dabei ein, doch die New York Times betont: „Es gibt keine Beweise dafür, dass Herr Trump oder seine Mitarbeiter den Preis der Münze künstlich in die Höhe getrieben oder Insiderhandel betrieben haben.“
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