Nach Neuwahl 2025

Steuererklärung für Rentner vor dem Aus? Das planen CDU/CSU

  • Julian Mayr
    VonJulian Mayr
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Übernimmt die Union 2025 Regierungsverantwortung, könnte es für Rentner bald zu einer bedeutsamen Änderung in Sachen Steuererklärung kommen.

München – Auch im Ruhestand sind Menschen in Deutschland nicht davon befreit, Steuern auf ihr Einkommen zu entrichten. Dank des Grundfreibetrags sind manche Rentner jedoch nicht verpflichtet, ihre Rente zu versteuern. Eine Steuererklärung ist für viele dennoch unumgänglich. Die Union könnte das im Falle eines Wahlsiegs bei der Bundestagswahl jedoch ändern, so die Ankündigung.

Geht es nach Plänen der CDU/CSU, müssen viele Rentner bald keine Steuererklärung mehr machen. (Symbolbild)

Bei möglichem Wahlsieg: CDU/CSU will Steuererklärung für einige Rentner streichen

Laut einem Medienbericht der Bild planen CDU/CSU in künftiger Regierungsverantwortung eine Reihe von Steuererleichterungen. Informationen zum Wahlprogramm von CDU/CSU, das am Dienstag (17. Dezember) der Öffentlichkeit vorgestellt werden soll, liegen der Zeitung bereits vor. Neben einer geplanten Senkung des Einkommensteuertarifs oder der Mehrwertsteuer könnten auch Rentner von den Erleichterungen profitieren. Für Empfänger von Bürgergeld könnte es jedoch eine neue Grundsicherung geben, mit strengeren Sanktionen.

Das Programm sieht vor, dass für viele Rentner in Deutschland die jährlichen Steuererklärungen entfallen. „Wir führen einen Quellenabzug ein, damit im Regelfall keine Steuererklärung mehr abgegeben werden muss“, heißt es laut Bild in dem Programm. Dies würde insbesondere für Rentner gelten, die keine weiteren Einkünfte als ihre monatlichen Rentenbezüge haben. Auch für Rentner mit einem Minijob gibt es einige Besonderheiten zu beachten.

Rentner aufgepasst: Das sind die besten Länder für die Rente

Strand am Tayrona National Natural Park, Kolumbien.
Kolumbien hat es auf Platz 10 des Rankings von International Living geschafft. Das südamerikanische Land punktet demnach mit schönen Stränden und Natur, niedrigen Lebenshaltungskosten und einfachen Einreisebestimmungen. Allerdings sollten Auswanderungswillige auch die Sicherheitsrisiken dort beachten.  © robertharding/Imago
Mont-Saint-Michel in der Normandie: Unser Nachbarland hat nicht nur ein gutes Transport- und Gesundheitssystem, sondern auch schöne Städte und Natur zu bieten.
„Leben wie Gott in Frankreich“ ist nicht umsonst ein Sprichwort: Unser Nachbarland auf Platz 9 hat nicht nur ein gutes Transport- und Gesundheitssystem, sondern auch schöne Städte und Natur zu bieten. © robertharding/Imago
Die Insel Langkawi in Malaysia: Das südostasiatische Land ist im GRI-Ranking ein Newcomer.
Malaysia ist im GRI-Ranking ein Newcomer. Das multikulturelle südostasiatische Land bietet Auswanderungswilligen laut International Living große Gastfreundlichkeit, niedrige Lebenshaltungskosten und ein warmes tropisches Klima, das aber manchen Ruheständlern auch zu viel sein könnte. © Addictive Stock/Imago/Gabriel Trujillo
Thassos: Platz sieben im Ranking belegt Griechenland.
Platz sieben im Ranking belegt Griechenland. Das europäische Land überzeugt demnach nicht nur mit seiner Schönheit und dem milden Klima, sondern auch mit einem guten Gesundheitssystem und niedrigeren Lebenshaltungskosten. © robertharding/Imago/Frank Fell
Wandern am Illiniza Norte Volcano: Platz sechs belegt im Ranking des Magazins Ecuador – wohl auch wegen seiner Nähe zu den USA.
Platz sechs belegt im Ranking des Magazins Ecuador – wohl auch wegen seiner Nähe zu den USA. Das südamerikanische Land bietet ein mildes Klima, atemberaubende Natur und niedrige Lebenshaltungskosten. Doch wegen der aktuellen unruhigen politischen Situation rät das Magazin Auswanderungswilligen dazu, erstmal abzuwarten. © VWPics/ Matthew Williams-Ellis/Imago
Strand in Port de Soller, Mallorca: In einem Ranking über Ruhestandsparadiese darf natürlich Spanien nicht fehlen.
In einem Ranking über Ruhestandsparadiese darf natürlich Spanien nicht fehlen. Viele Sonnentage mit einem milden Klima gepaart mit einem guten Gesundheitssystem und einem großen kulturellen Angebot: Das südeuropäische Land auf Platz 5 erfreut sich schon länger bei auswanderungswilligen Senioren großer Beliebtheit. © Zoonar.com/Volker Rauch/Imago
Strand in Panama: Karibische Strände, mildes Klima und Steuervergünstigungen sprechen laut International Living für das zentralamerikanische Land.
Oh wie schön ist Panama: Karibische Strände, mildes Klima und Steuervergünstigungen sprechen laut International Living für das zentralamerikanische Land.  © Panthermedia/lesniewski/Imago
Strand in Tulum, Mexiko: Überzeugt haben International Living neben der Schönheit des Landes die niedrigen Lebenshaltungskosten
Auf dem Siegertreppchen im Ranking ist Mexiko mit Platz 3 gelandet. Überzeugt haben International Living neben der Schönheit des Landes die niedrigen Lebenshaltungskosten – auch im Gesundheits- und Immobilienbereich.  © Zoonar.com/Loes Kieboom/Imago
Machico in Madeira: Schon länger kein Geheimtipp mehr ist das schöne Portugal, das es im Ranking auf Platz 2 geschafft hat.
Schon länger kein Geheimtipp mehr ist das schöne Portugal, das es im Ranking auf Platz 2 geschafft hat. Rund 800.000 Auswanderer hat es mittlerweile nach Portugal gezogen, berichtet International Living. Das Land an der europäischen Atlantikküste punktet mit Sicherheit, guter Gesundheitsversorgung und einem milden Klima. © Zoonar.com/Mjucha/Imago
Strand in Costa Rica: Das Land gilt als „Schweiz Mittelamerikas“ – es ist sicher und stabil.
Auf Platz eins landet Costa Rica. Das Land gilt als „Schweiz Mittelamerikas“ – es ist sicher und stabil. Zudem überzeugen International Living die niedrigen Lebenshaltungskosten, schöne Natur und Strände sowie die „gute Lebensqualität“. Costa Rica bemüht sich zudem aktiv mit Steuervergünstigungen um Senioren. © YAY Images/xajnx 6025/Imago

Rentner müssen auch nach Abgabe von Steuererklärung nicht automatisch Steuern zahlen

Der Steuerzahlerbund schätzt, dass diese Änderung etwa eine Million Rentner, insbesondere ältere, entlasten könnte. „Viele ältere Menschen“, erläutert Reiner Holznagel, Präsident des Vereins Bund der Steuerzahler, „sind mit ihren steuerlichen Verpflichtungen völlig überfordert.“ Etwa zwei Drittel aller Rentenleistungen in Deutschland sind laut der Vereinigten Lohnsteuerhilfe steuerpflichtig.

Doch wann sind Rentner eigentlich dazu verpflichtet, eine Steuererklärung abzugeben? Grundsätzlich ist eine Steuererklärung erforderlich, wenn die steuerpflichtigen Einkünfte einer Person den Grundfreibetrag von 11.784 Euro überschreiten. Dieser Betrag wird voraussichtlich im Jahr 2025 auf 12.084 Euro ansteigen. Ob letztendlich Steuern anfallen, hängt auch vom sogenannten Rentenfreibetrag ab, sowie von Posten, die in der Steuererklärung steuerlich geltend gemacht werden können.

Was hat es mit dem Rentenfreibetrag auf sich?

Der Rentenfreibetrag ist der prozentuale Anteil der Rente, der steuerfrei bleibt. Dieser Betrag hängt davon ab, in welchem Jahr eine Person in Rente gegangen ist. „Der Rentenfreibetrag ist ein fester Eurobetrag und bleibt auch in den Folgejahren unverändert. Das gilt auch dann, wenn Ihre Rente durch Rentenerhöhung weiter steigt“, erklärt die Deutsche Rentenversicherung (DRV). Für Neurentner sinkt der Freibetrag jedes Jahr. Ab dem Jahr 2058 müssen Neurentner ihre Rente zu 100 Prozent versteuern.

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Beispiel zeigt: Bei Rente von 1300 Euro könnte Steuererklärung obsolet werden

Um dies zu verdeutlichen, nehmen wir das Beispiel einer Rentnerin, die monatlich 1300 Euro brutto an Rente erhält. Ohne weitere Einkünfte ergibt das eine jährliche Bruttorente von 15.600 Euro. Nach Abzug des Rentenfreibetrags müssen etwa 12.948 Euro versteuert werden. Werden zusätzlich Abzüge aufgrund von Vorsorgeleistungen oder der Werbekosten- und Sonderausgabenpauschale berücksichtigt, kann das Einkommen relativ einfach auf den Grundfreibetrag von 11.784 Euro sinken. In diesem Fall wären für die betreffende Rentnerin keine Steuern fällig.

Bisher ist sie jedoch noch dazu verpflichtet, eine Steuererklärung abzugeben. Sollten die Pläne der Union jedoch umgesetzt werden, könnte es in solchen Fällen künftig nicht mehr notwendig sein, eine Steuererklärung auszufüllen. Dies ist jedoch nicht die einzige Änderung, auf die sich Rentner im Jahr 2025 einstellen können. (jm)

Rubriklistenbild: © Wolfilser/Gudrun Senger/Imago

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