Teure Energie
Preis-Hammer beim Benzin: Autofahrer müssen beim Sprit tief in die Tasche greifen
- VonBleranda Shabanischließen
Benzinpreise sind auf einem Jahreshoch. Hinter diesem Anstieg verbirgt sich mehrere Gründe. Diesel-Fahrer können derweil aufatmen.
München – Die Spritpreise in Deutschland steigen weiter rasant an. Berichten des ADAC zufolge liegt der durchschnittliche Preis für einen Liter Super E10 bundesweit bei 1,83 Euro - im Januar lag er noch bei 1,72 Euro. Im Gegensatz dazu bleibt der Dieselpreis nahezu unverändert und steigt lediglich um 0,2 Cent auf durchschnittlich 1,73 Euro pro Liter.
Aussichten auf niedrigere Benzinpreise sind derzeit eher auszuschließen. Das hat mehrere Gründe.
Teures Öl sorgt für hohe Spritpreise
Der Hauptgrund für den Anstieg des Benzinpreises liegt in den deutlich gestiegenen Ölpreisen. Derzeit kostet ein Barrel der Nordseesorte Brent (159 Liter) etwa 89 Dollar, was einem Anstieg von zwölf Dollar seit Anfang Januar entspricht. Mehrere Faktoren bestimmen diesen Preis.
Unter anderem treibt ein begrenztes Angebot an Öl die Preise in die Höhe. Thu Lan Nguyen, Analystin der Commerzbank, sagte dem Spiegel, dass die unsichere Situation im Nahen Osten entscheidend für die Ölpreise ist. Saudi-Arabien, der Irak und der Iran gehören zu den wichtigsten Förderländern von Erdöl. Eine 55 Kilometer schmale Meerenge zwischen dem Iran und der arabischen Halbinsel ist ein Hauptdurchgangsort für einen erheblichen Teil des weltweiten Ölexportes.
Die Entwicklung der Lage und des Konflikts in der Region bleibt vorerst ungewiss. Insbesondere hinsichtlich des Irans, der die Hamas unterstützt. Mit der Möglichkeit einer Verschärfung der Ölknappheit steigen die Befürchtungen vor einer Eskalation in dem Konflikt weiter an.
Diese Ölknappheit besteht schon seit Monaten. Unternehmen sorgen sich vor Angriffen der Huthi-Milizen und umschiffen das Rote Meer. Das erfordert große Umwege und verursacht höhere Transportkosten. Zudem wird mehr Öl auf Tankern gelagert und kann daher nicht weiterverarbeitet und verbraucht werden.
Kann eine größere Ölproduktion durchgeführt werden?
Eine Erhöhung der Ölproduktion wäre hilfreich, doch diese Aussicht bleibt vorerst aus. Wie der Spiegel berichtet, hat das OPEC-Kartell kürzlich beschlossen, vorerst keine Ausweitung der Produktion vorzunehmen.
Zusätzlich verbessern sich die Aussichten für das weltweite Wirtschaftswachstum, da sowohl die USA als auch China zuletzt positive Konjunkturdaten verzeichneten - was die Nachfrage nach Öl eher steigern dürfte.
Benzinnachfrage besonders hoch
An Feiertagen steigen die Spritpreise normalerweise an und pendeln sich danach wieder ein. Ein Grund dafür: An Ostern nutzen viele Menschen in Deutschland das Auto, um Verwandte zu besuchen oder in den Urlaub zu fahren. Das spannt die Lage auf dem Benzinmarkt weiter an.
Tipps zum Spritsparen
Obwohl die Preise in die Höhe schießen, gibt es immer Möglichkeiten, Geld zu sparen. Der ADAC hat verschiedene Tipps zum spritsparenden Fahren zusammengestellt. Demnach sollten Fahrer zügig beschleunigen, frühzeitig in den nächsthöheren Gang schalten und die Geschwindigkeit bei niedriger Drehzahl halten. Außerdem ist das Ausschalten vom Motor - auch bei kurzen Stopps - zu empfehlen.
Auch das Bremsverhalten beeinflusst den Spritverbrauch. Denn Bremsen bedeutet Energieverschwendung. Daher sollte die Motorbremswirkung so lange wie möglich genutzt werden, indem beispielsweise beim Heranrollen an eine rote Ampel nicht ausgekuppelt wird. Die meisten Autos sind mit einer Schubabschaltung ausgestattet, die die Kraftstoffzufuhr im Schubbetrieb vollständig stoppt.
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