Höhere Rente

Rentner werden 2025 stärker besteuert: So behalten Sie mehr von Ihrer Rente

  • Amy Walker
    VonAmy Walker
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Dieses Jahr sind mehr Senioren dazu verpflichtet, Steuern zu zahlen. Dies ist auf die Anhebung der Freibeträge und die Rentenerhöhung 2025 zurückzuführen. Es existieren jedoch Methoden zur Reduzierung der Belastung.

Berlin – Wie fast jedes Jahr müssen auch 2025 viele Rentner mehr Steuern zahlen, als im Jahr zuvor. Viele kommen auch erstmals in die Steuerpflicht, da sie beispielsweise die Freigrenze durch die Rentenerhöhung überschreiten. Rentnerinnen und Rentner müssen im neuen Jahr voraussichtlich 4,1 Milliarden Euro mehr Steuern zahlen als 2024. Die Summe dürfte von 58,6 auf 62,7 Milliarden Euro steigen, wie aus einer Antwort des Bundesfinanzministeriums auf eine Frage der Bundestagsabgeordneten Sahra Wagenknecht hervorgeht.

Mehr Steuern für Rentner im neuen Jahr: Rentenerhöhung lässt mehr in die Steuerpflicht rutschen

Es handelt sich um Einkommensteuer von Steuerpflichtigen, die Renten- und gegebenenfalls weitere Einkünfte, zum Beispiel aus einer Arbeit haben. 2021 flossen dadurch erst 51,4 Milliarden Euro an den Staat. Im Jahr darauf waren es 54,8 Milliarden und 2023 dann 55,7 Milliarden Euro. Der Anstieg könnte auch damit zusammenhängen, dass Rentner und Rentnerinnen seit 2023 keine Hinzuverdienstgrenze mehr bedenken müssen, wenn sie noch einen Nebenverdienst haben. Im Ruhestand darf man unbegrenzt hinzuverdienen.

Die Zahl der Rentnerinnen und Rentner, die 2025 neu in die Besteuerung rutschen, dürfte bei rund 73.000 liegen, wie aus der Regierungsantwort weiter hervorgeht. Es dürfte dann 6,578 Millionen steuerbelastete Steuerpflichtige mit Renten- und gegebenenfalls weiteren Einkünften geben. Allerdings fehlen bei diesen Zahlen noch Angaben zu den Rentnerinnen und Rentnern, die bei der Steuer durch einen Grundfreibetrag voll entlastet werden.

Rentenerhöhung 2025: Bis zu 3,6 Prozent mehr Rente ab Juli möglich

Wagenknecht hatte gefragt, wie viele Rentnerinnen und Rentner zusätzlich in die Steuerpflicht rutschen, wenn es zum 1. Juli zu der prognostizierten Rentenerhöhung kommt. Nach einer ersten offiziellen Schätzung vom November dürften die Bezüge dann um rund 3,6 Prozent steigen. Die Inflationsrate liegt darunter, sodass die Rentnerinnen und Rentner durch die Rentenerhöhung tatsächlich etwas mehr auf dem Konto haben dürften. 

Ganz sicher ist dabei bisher nicht, dass es tatsächlich genau 3,6 Prozent mehr werden. Das Bundeskabinett legt die genaue Erhöhung im Frühjahr fest. Maßgeblich sind dann die aktuellsten Daten zu Konjunkturlage und Lohnentwicklung. Wagenknecht sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Die Rentensteuer ist eine Respektlos-Steuer.“ Jüngste gesetzliche Änderungen seien „ein schwerer politischer Fehler“ gewesen. „Die Steuern steigen schneller als die Renten. Das Finanzamt darf nicht länger die gesetzliche Rente schreddern“, sagte die Gründerin der Partei BSW.

Rentner und Rentnerinnen können sich 2025 auf einige Änderungen einstellen.

Mit Blick auf die Bundestagswahl am 23. Februar forderte Wagenknecht: „Steuerfreiheit auf die gesetzliche Rente bis 2.000 Euro.“ Auch andere Parteien räumen dem Thema Rente eine prominente Rolle bei ihrer Stimmenwerbung ein. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) stellte am Tag seiner Vertrauensfrage im Bundestag Mitte Dezember zum Beispiel das Eintreten der Sozialdemokraten für stabile Renten heraus. Die CDU möchte arbeitenden Rentnern die ersten 2000 Euro, die sie hinzuverdienen, steuerfrei geben.

Rentner können Steuerlast mit diesen Tricks senken: So gibt es mehr Rente

Wenn Rentner und Rentnerinnen ihre Steuererklärung machen, sollten sie aber auch im Blick halten, was alles absetzbar ist. Denn dadurch kann die Steuerlast verringert oder gar ganz eliminiert werden. Wie die Lohnsteuerhilfe Bayern informiert, ist die Steuererklärung für alle Rentner dann verpflichtend, wenn ihre Einkünfte über dem Grundfreibetrag liegen. Dieser liegt 2025 bei 12.096 Euro, für Paare ist er bei 24.192 Euro. Wer nur leicht darüber liegt, zahlt womöglich keine Steuer am Ende, wenn zum Beispiel folgende Kosten angegeben werden:

  • Werbungskosten: Pauschale für Rentner liegt bei 102 Euro / Jahr
  • Krankheitskosten, die nicht von der Krankenkasse gedeckt werden (Achtung: Rezepte aufbewahren!)
  • Haushaltshilfe: Maximal 4000 Euro der Lohnkosten sind absetzbar bzw. 20 Prozent

Wer das 64. Lebensjahre erreicht hat, hat übrigens auch einen Altersentlastungsbetrag auf alle sonstigen Einkünfte (Lohneinkünfte, Einkünfte aus Vermietung oder Verpachtung, Kapitalerträge). Das heißt, Rentner und Rentnerinnen müssen auf einen Teil der Einkünfte keine Steuer zahlen. Die Höhe des Entlastungsbetrags richtet sich nach dem Jahr, indem man 64 Jahre alt geworden ist. 2023 beträgt er zum Beispiel 13,6 Prozent und höchstens 646 Euro, die steuerfrei sind. (mit Material von dpa)

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