Wenig Geld im Alter

„Habe mein ganzes Leben lang eingezahlt“: Rentner (67) bleiben nur acht Euro im Monat übrig

  • Michelle Brey
    VonMichelle Brey
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Wie viel Geld bleibt in der Rente übrig? Viele Menschen blicken in eine düstere Zukunft. So wie ein älterer Mann aus Cornwall.

Cornwall – Arbeitnehmer zahlen jeden Monat einen Teil ihres Verdienstes in die Rentenkasse ein. Diese Einzahlungen sollen dafür Sorge tragen, dass man auch im Alter nach dem Berufsleben finanziell gut aufgestellt ist. Dass das nicht immer der Fall ist, zeigt der Fall von Rob Trewhella aus Cornwall (Großbritannien). „Ich habe Angst, im wahrsten Sinne des Wortes habe ich Angst“, sagte der 67-Jährige der britischen Zeitung The Mirror. Seine Rente sei so niedrig, dass er an vielen Ecken und Enden sparen muss, um zu überleben.

„Wenn mit kalt ist, schalte ich die Heizung nicht ein“: 67-Jährigem reicht seine Rente nicht aus

Nicht selten blicken Menschen sorgenvoll in die Zukunft.(Symbolbild)

Einzig von der staatlichen Rente (in Großbritannien: State Pension) zu überleben, sei für ihn nicht möglich, sagte er und gab seine monatliche Rentenhöhe mit umgerechnet rund 949 Euro an. In Deutschland liegt die durchschnittliche Rente bei 1550 Euro. Allein mit Miete, Strom und der Gemeindesteuer ist seine Rente aufgebraucht. Er gibt seine Ausgaben wie folgt an:

Miete:rund 787 Euro
Strom: knapp 47 Euro
Gemeindesteuer: rund 121 Euro

„Wenn mir kalt ist, schalte ich die Heizung nicht an“, schildert der 67-Jährige eine Option, die er ausschöpft, um Kosten zu sparen. Schalte er die Heizung nicht ein und reduziere seine Kosten für den Strom auf umgerechnet 35 Euro pro Monat, blieben ihm acht Euro.

Das Rentensystem in Großbritannien – die New State Pension

Das britische Alterssicherungssystem sei „durch sehr niedrige staatliche Renten gekennzeichnet“, informiert die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb).
„Die Absicherung über betriebliche Systeme und die private Altersvorsorge hat hingegen ein hohes Gewicht“, heißt es weiter. Das deutsche Wort „Rente“ kommt in Großbritannien dem Begriff „State Pension“, beziehungsweise „New State Pension“, gleich. Anspruch auf den vollen Betrag haben laut der britischen Regierung Versicherte, die mindestens 35 Jahre Beiträge geleistet haben. Ist das nicht der Fall, errechnen sich Teilrenten.

Trotz Rente: Senior muss wieder als Taxifahrer arbeiten, um sich ein Leben leisten zu können

Rob Trewhella hatte das Arbeitsleben als Metzger und Baumpfleger ursprünglich bereits hinter sich gelassen, wie aus dem Mirror-Bericht hervorgeht. Angesichts seiner Lebenssituation blieb ihm jedoch praktisch nichts anderes übrig, als wieder einzusteigen. Nun arbeitet er als Taxifahrer mit mehr als 25 Stunden und knapp 292 Euro wöchentlich.

Er versuche, sich in ein Genossenschaftsregister eintragen zu lassen, erklärte er. „Wenn ich aus dem privaten Mietsektor nicht herauskomme, was mache ich? In einem Zelt leben? Was ist das für ein Leben?“, fragte er. Schließlich habe er sein „ganzes Berufsleben lang Steuern und Sozialversicherung gezahlt“.

In Deutschland steigen die Renten indes im Sommer 2024. So viel mehr Geld gibt es für Ruheständler. (mbr)

Rubriklistenbild: © Uwe Umstätter/Imago

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