Mindestlohn, Rente und mehr
Einiges wird teurer, aber woanders gibt es mehr Geld: Was sich 2025 für Verbraucher ändert
VonSimon Stockschließen
2025 wird vieles teurer, dafür gibt es an anderer Stelle mehr Geld. Hinzu kommen neue Regeln bei Kaminen, Müll und Doppelnamen. Das ändert sich für Verbraucher in Deutschland.
Hamm - Das Jahr 2025 bringt viele Änderungen, die wir in unserem Alltag oder in unserem Portemonnaie zu spüren bekommen werden. Das Leben wird in vielen Bereichen teurer, dafür gibt es an anderer Stelle Entlastung. Mindestlohn, Rente, Kindergeld, Versicherungsbeiträge, Benzin, Deutschlandticket, Kaminöfen und mehr – wa.de fasst die wichtigsten Änderungen 2025 zusammen.
Änderungen 2025: Höhere Preise, weniger Geld – was alles teurer wird
Fangen wir mit den schlechten Nachrichten an. 2025 ist das Jahr, das Millionen Menschen in Deutschland teurer zu stehen kommt als 2024. Der Überblick.
Benzin und Diesel: Direkt zum Start ins neue Jahr müssen Autofahrer mit höheren Preisen an der Tankstelle rechnen. Die Erhöhung der CO2-Abgabe zum 1. Januar wird sich auch auf die Kosten für Benzin und Diesel auswirken. Nach einer Rechnung des ADAC wird der Preis für einen Liter Benzin oder Diesel um rund 3 Cent steigen. Es ist nicht die einzige Änderung für Autofahrer im Jahr 2025. So kommen etwa auf die Besitzer bestimmter Wohnmobile durch eine neue Pflicht zusätzliche Kosten zu.
Krankenversicherungen: Gesetzlich Versicherte müssen sich auf deutlich höhere Kosten für die Krankenversicherung einstellen. Der durchschnittliche Zusatzbeitrag beträgt 2,5 Prozent und liegt damit um 0,8 Prozentpunkte höher als 2024. Mit der Knappschaft gab die erste Krankenkasse einen Vorgeschmack auf die Beiträge 2025. Auch die größte Krankenkasse Deutschlands dreht an der Beitragsschraube.
Aufschlag beim Deutschlandticket: Aus dem 49-Euro-Ticket wird das 58-Euro-Ticket. Für die bisher rund 13 Millionen Nutzerinnen und Nutzer des Deutschlandtickets wird das Bus- und Bahnfahren zum Jahreswechsel neun Euro teurer – und es gibt einen Rückschlag.
Kürzungen beim Elterngeld: Das Elterngeld, das Mütter und Väter als Lohnersatzleistung bekommen, wenn sie nach der Geburt eines Kindes zu Hause bleiben, soll nur noch an Paare gehen, die ein zu versteuerndes Jahreseinkommen von maximal 175.000 Euro haben. Die neue Grenze gilt, wenn das Kind am oder nach dem 1. April geboren wird.
Höhere Sozialabgaben für Gutverdiener: Wer viel hat, soll mehr davon abgeben. Gutverdiener sollen turnusmäßig höhere Sozialabgaben zahlen. In der gesetzlichen Rentenversicherung werden künftig voraussichtlich bis zu einem Monatseinkommen von 8.050 Euro Beiträge fällig. Die Beitragsbemessungsgrenze für die gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung soll auf 5.512,50 Euro pro Monat steigen.
Briefporto steigt: Hin und wieder reicht eine Whatsapp-Nachricht nicht und auch keine Mail. Manchmal muss es halt ein Brief sein. 2025 kostet das Versenden eines Standardbriefs in Deutschland 95 Cent und damit 10 Cent mehr als bisher.
Pflegebeitrag steigt: Die Pflegeversicherung wird wegen steigender Milliardenkosten im neuen Jahr teurer. Der Beitrag steigt um 0,2 Prozentpunkte. Die konkrete Beitragshöhe hängt von der Zahl der Kinder ab. Die Bandbreite: Für Versicherte ohne Kind steigt der Beitrag auf 4,2 Prozent, bei fünf und mehr Kindern auf 2,6.
Änderungen 2025: Für wen es im neuen Jahr mehr Geld gibt
Jetzt zu den guten Nachrichten. Vieles wird zwar teurer, doch dafür gibt es in vielen Bereichen auch mehr Geld. Die Übersicht.
Höhere Rente: Rentnerinnen und Rentner sollen zum 1. Juli höhere Renten bekommen. Rund 3,5 Prozent mehr lautet die offizielle Prognose für die Rentenerhöhung. Das tatsächliche Plus steht allerdings noch nicht fest. Sicher ist: Rentner profitieren schon zu Beginn des Jahres und bekommen einen höheren Netto-Betrag.
Mindestlohn steigt: Der gesetzliche Mindestlohn steigt zum 1. Januar 2025 von 12,41 Euro auf 12,82 Euro in der Stunde. Auch für Azubis ist mehr drin. Die Mindestvergütung im ersten Lehrjahr erhöht sich um 4,7 Prozent auf 649 Euro im Monat.
Mehr Geld in der Altenpflege: Beschäftigte in der Altenpflege müssen sich etwas länger gedulden, dann bekommen auch sie mehr Geld. Ab dem 1. Juli 2025 steigt für Pflegefachkräfte der Mindestlohn pro Stunde auf 20,50 Euro, für Qualifizierte Pflegehilfskräfte auf 17,35 Euro und für Pflegehilfskräfte auf 16,10 Euro.
Kindergeld und Kinderfreibetrag: Ab Jahresbeginn steigt das Kindergeld um fünf Euro auf 255 Euro. Der Sofortzuschlag für Kinder und Jugendliche, die Bürgergeld oder Sozialhilfe beziehen, steigt von 20 Euro auf 25 Euro im Monat. Der steuerliche Kinderfreibetrag wird für das neue Jahr von derzeit 9.540 Euro auf 9.600 Euro erhöht.
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Höheres Wohngeld: Wer ein niedriges Einkommen hat, soll 2025 einen höheren Mietzuschuss vom Staat bekommen. Das monatliche Wohngeld steigt zum Jahreswechsel durchschnittlich um 30 Euro oder 15 Prozent.
Änderungen 2025: Neue Regeln bei Müll, Kaminen und für Patienten
Verbot von Kaminöfen: Ab dem 1. Januar 2025 werden die Regeln für Holzheizungen verschärft. Bestimmte Kaminöfen sind dann nicht mehr erlaubt. Bei Verstößen gegen die neuen Regeln drohen hohe Bußgelder. Verbraucher haben einige Möglichkeiten, den alten Ofen zu retten.
Strengere Regeln beim Müll: Ab 2025 gelten neue Regeln für die Restmülltonne. Einige Stoffe dürfen dort nicht mehr entsorgt werden, ansonsten drohen Strafen. Auch beim Biomüll wird härter durchgegriffen. Tonnen, die falsch befüllt sind, werden ungeleert zurückgelassen. Für die Entsorgung von Alttextilien wird 2025 ebenfalls eine neue Regelung in Kraft treten.
Elektronische Patientenakte: 2025 soll jeder Kassenpatient eine elektronische Patientenakte (ePA) bekommen – es sei denn, er widerspricht. In der elektronischen Akte sollen alle Gesundheitsdaten wie Röntgenbilder, Arztbriefe und Laborbefunde gespeichert werden.
Namensrecht: Ab 1. Mai 2025 dürfen Ehepartner einen gemeinsamen Doppelnamen führen – mit oder ohne Bindestrich. Bislang durfte nur ein Ehepartner einen solchen Namen annehmen. Auch Kindern dürfen nach dem neuen Namensrecht einen Doppelnamen bekommen, auch wenn die Eltern ihre eigenen Namen behalten. Allerdings muss jedes weitere Kind denselben Nachnamen haben.
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