Wichtige Neuerungen

Vom Reisepass über „Tethered Caps“ bis Haltungsformen – das ändert sich für Verbraucher 2024

  • VonSarah Isele
    schließen

Jeder Jahreswechsel bringt einige Veränderungen mit sich. So auch 2024. Was Sie über die Änderungen bei Reisepass, Haltungsformen und Pfand wissen müssen:

„Neues Jahr, neues ich“, ist der Spruch vieler Menschen zum Jahreswechsel. Während am Silvesterabend das Leben noch so verläuft, wie gewohnt, ist die Welt am 1. Januar eine ganz andere. Viele neue Regelungen und Gesetze stellen den Alltag auf den Kopf. Damit dieser Wechsel nicht zu heftig wird, erklärt HEIDELBERG24 einige der neuen Regeln, die mit dem Jahreswechsel anstehen.

Mehr Geld für Minijobber und Rentner ab 2024

Nicht nur im November 2023 kommen einige Änderungen auf Verbraucher zu. Besonders Minijobber und Rentner dürfen sich auf das Jahr 2024 freuen. Denn ab 2024 wird der Mindestlohn angepasst und das bedeutet mehr Geld für bestimmte Personengruppen. Der Mindestlohn steigt zum 1. Januar um 42 Cent auf zwölf Euro und 42 Cent brutto die Stunde.

Die monatliche Entgeltgrenze für Minijobs steigt ebenfalls. Diese erhöht sich von 520 Euro im Monat auf 538 Euro im Monat. Auch Rentner, die eine Erwerbsminderungsrente beziehen, bekommen ab 2024 mehr Geld. Wie viel, das hängt vom Renteneintritt ab.

Niedrigere Einkommensgrenze für Elterngeld

Diese Gesetzesänderungen dürfte vielen Eltern gar nicht schmecken: Ab Januar 2024 soll die Einkommensgrenze, die den Anspruch auf Elterngeld regelt, gesenkt werden. Und zwar drastisch. Bisher konnten Eltern mit einem gemeinsamen zu versteuernden Einkommen von bis 300.000 Euro und Alleinerziehende mit bis zu 250.000 Elterngeld beantragen.

Das soll sich in den nächsten Monaten ändern: Die Einkommensgrenze für Alleinerziehende und Paare soll einheitlich auf ein jährliches Einkommen von 150.000 Euro gesenkt werden. Tatsächlich wären von dieser Anpassung bis zum Jahr 2026 viele Eltern betroffen. Schätzungsweise 60.000 Eltern stünde dann kein Elterngeld mehr zu.

Neue Gesetze zu Heizungen und Balkonkraftwerken

Ab 2024 soll das lang umstrittene Gebäudeenergiegesetz, beziehungsweise „Heizungsgesetz“, in Kraft treten. Die Bundesregierung plant, dass dann nur noch Heizungen mit einem hohen Verbrauchsanteil erneuerbarer Energien in Häuser eingebaut werden dürfen.

Die Anbringung sogenannter Balkonkraftwerke soll, im Gegensatz zum Einbau von Heizungen, ab 2024 leichter werden. Mit Balkonkraftwerken wird über die Sonnenenergie Strom produziert, genau wie bei einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach. Entsprechende Gesetzesänderungen hat die Bundesregierung im Miet- und Wohnungseigentümerrecht beschlossen. Dem Beschluss muss nur noch der Bundestag zustimmen.

Ab Januar Pfand auf Milchprodukte Pflicht

Ähnlich wie bei Getränken müssen Kunden für Milchprodukte künftig tiefer in die Tasche greifen. Denn ab dem 1. Januar 2024 wird laut einer neuen Verordnung das Pfandsystem weiter ausgedehnt. Das heißt, Milchprodukte, die in Einweg-Kunststoffflaschen verkauft werden, bekommen eine zusätzliche Pfandgebühr von 25 Cent.

Dies stellt einen ersten Schritt in der neuen Verordnung des Pfandsystems dar. Grund für die Ausweitung des Systems ist eine Novellierung der Verpackungsordnung. Dadurch werden bis 2030 neue Regelungen auf Verbraucher, aber auch auf den Handel zukommen. Verpackungen sollen durch das Pfandsystem nicht mehr auf der Straße landen und die 25 Cent gibt es beim Abgeben der Flasche zurück.

Neue Haltungsformregelungen bei Discounter

Die Discounter Aldi und Lidl gaben bereits vor längerer Zeit bekannt, dass sie die Haltungsformen ihrer tierischen Produkte verbessern wollen. Daher geht Aldi bereits 2022 einen mu(h)tigen Schritt und schmeißt einige Milchprodukte mit schlechteren Haltungsformen aus dem Sortiment.

Ab Anfang des Jahres 2024 können Kunden nur noch Frischmilch- und laktosefreie Milch-Eigenmarken mit den Haltungsformen 3 und 4 kaufen. Im Laufe des Jahres sollen dann die Umstellungen der haltbaren Milch und somit des gesamten Trinkmilch-Sortiments auf die bessere Haltungsstufe 3 folgen.

„Tethered Caps“ für mehr Nachhaltigkeit

Wer sich in den letzten Monaten eine Cola oder ein ähnliches Softgetränk in 0,5-Liter-Flaschen gekauft hat, wird die „Tethered Caps“ bereits kennen. Damit sind nicht ablösbare Flaschendeckel gemeint und die sind ab Juni 2024 bei allen Produkten Pflicht.

Diese Pflicht basiert auf einer neuen Verordnung der EU. Durch die nicht ablösbaren Flaschendeckel sollen in Zukunft weniger Plastikdeckel in der Natur landen. Zum direkt aus der Flasche trinken, sind sie jedoch ein wenig störend.

Änderungen zum Abholen von Personalausweis und Reisepass

Auch für Autofahrer gibt es 2024 einige Änderungen, wie SÜDWEST24 weiß. Aber nicht nur der Führerschein, sondern auch weitere, wichtige Dokumente erfahren 2024 Änderungen. Bei Reisepass und Personalausweis gibt es eine Neuerung, die vielen die Wege zum Amt erspart. Ab dem 1. November 2024 wird es den Herstellern der „hoheitlichen Dokumente“ erlaubt, diese direkt an die Meldeanschrift des Antragstellers zu schicken. Somit fällt ein weiterer Besuch bei der Behörde weg. (rah)

Rubriklistenbild: © Britta Pedersen / Christin Klose/ dpa