Eine Rede von Elon Musk bei einer Wahlkampfveranstaltung der AfD schlägt in Polen hohe Wellen. Nun spricht sich erstmal ein Mitglied der polnischen Regierung für einen Boykott von E-Autohersteller Tesla aus

Nach einem Wahlkampfauftritt des US-Milliardärs Elons Musk für die AfD hat der polnische Tourismusminister Sławomir Nitras zu einem Tesla-Boykott aufgerufen. „Es gibt für keinen vernünftigen Polen eine Rechtfertigung, weiterhin Teslas zu kaufen. Eine ernsthafte und starke Reaktion ist notwendig, einschließlich eines Verbraucherboykotts“, sagte Nitras gegenüber polnischen Medien.

Polnischer Minister Nitras: „Die Wahrheit laut aussprechen“

Bei einem Gastauftritt auf einer Wahlkampfveranstaltung der AfD am vergangenen Wochenende wurde der Trump-Berater und Tesla-Chef live aus den USA zugeschaltet. Der Unternehmer sagte in seiner Rede, es gebe „zu viel Fokus auf vergangener Schuld“, man müsse das hinter sich lassen. „Kinder sollten sich nicht schuldig für die Sünden ihrer Urgroßeltern fühlen“, sagte Musk.

Diese Aussage hat für Kritik gesorgt. Der Historiker Matthäus Wehowski bezeichnete sie auf X als „Frontalangriff auf die deutsche Erinnerungskultur“. Die Äußerungen haben in Polen, das zu Beginn des Zweiten Weltkriegs als erstes Land von Adolf Hitlers Truppen überfallen wurde, besonders viel Anstoß erregt. Polen verlor im Krieg etwa 6 Millionen Menschen - die Hälfte davon waren Juden, von denen viele in Nazi-Lagern wie Auschwitz starben, die sich auf polnischem Gebiet befanden. Gerade rund um den Jahrestag zur Befreiung von Auschwitz sei es wichtig, sich zu erinnern „und die Wahrheit laut aussprechen“, sagte der polnische Minister Nitras und widersprach damit Elon Musk.

Musk ist ein wichtiger Berater von US-Präsident Donald Trump und leitet eine neue Abteilung in der Regierung, die sich auf die Steigerung der Regierungseffizienz konzentriert. Der Unternehmer Musk ist zugleich Chef des Elektrofahrzeugherstellers Tesla sowie weiterer Unternehmen wie SpaceX und der Social-Media-Plattform X.

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