Der Präsident des Bundeskartellamts schließt sich der Forderung nach der Aufspaltung der Deutschen Bahn an. So soll der Service des Bahn-Konzerns besser werden.

Bonn - Das Bundeskartellamt hat sich der Forderung nach einer Aufspaltung der Deutschen Bahn angeschlossen. Das Bahn-Unternehmen solle in eine Gesellschaft für das Bahnnetz und eine für den Bahnbetrieb geteilt werden. „Mehr Wettbewerb auf der Schiene ist gut“, sagte der Präsident der Wettbewerbsbehörde, Andreas Mundt, der Süddeutschen Zeitung (SZ). „Die Deutsche Bahn hat viele subtile Möglichkeiten, Wettbewerb zu behindern. Das sollte man ändern.“

Streit um Verbindungsdaten: Verhandlungen zwischen DB und Plattformen sind zäh

Eine Trennung von Netz und Betrieb sei das richtige Model, führte Mundt aus. Die von der Bundesregierung beschlossene Umstrukturierung und Schaffung einer gemeinwohlorientierten Gesellschaft für Infrastruktur innerhalb des Bahnkonzerns könne nur der erste Schritt sein. Mundt betont im Gespräch mit der SZ: „Wir brauchen mehr neutrale digitale Lösungen für eine engere Verzahnung von Bahnfahren, Flügen, Carsharing, Fernbus und anderem.“

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Bisher hatte sich die Bahn gesträubt, aktuelle Verbindungsdaten an Dritte weiterzugeben. Plattformen, die Reiserouten berechnen oder Tickets verkaufen, konnten nicht immer die aktuellsten Informationen über Zugverbindungen anzeigen. Das werde sich schon bald ändern, sagt Mundt: Die Deutsche Bahn müsse unter anderem „alle Verkehrsdaten, etwa über Verspätungen, Zugausfälle oder Gleiswechsel, an die Anbieter von Mobilitätsplattformen weiterleiten.“ Die aktuellen Verhandlungen seien „zäh“, sagte Mundt der SZ.

Monopolkommission: Deutsche Bahn muss zerschlagen werden

Die Monopolkommission, welche die Bundesregierung in Wettbewerbsfragen berät, empfiehlt ebenfalls eine Zerschlagung des Bahn-Konzerns. In seinem Sektorgutachten hatte das Gremium im Juli für die Bahninfrastruktursparte eine „weitgehende wirtschaftliche und organisatorische Unabhängigkeit von den anderen Gesellschaften des DB-Konzerns“ gefordert. Das Reformpaket der Bundesregierung sei „sinnvoll“, gehe aber nicht weit genug. Top-Ökonomen sehen ebenfalls Vorteile in der Aufspaltung des Bahn-Konzerns. Auch Kartellamts-Präsident Andreas Mundt glaubt, „dass eine Trennung von Netz und Bahnbetrieb das bessere Modell ist.“

Das Konzept der Monopolkommission: Die Betreiber der Infrastruktur und die Nutzer dieser Infrastruktur sollten strikt voneinander getrennt werden. Das Ziel ist mehr Wettbewerb im Eisenbahnmarkt und mehr Qualität bei der Deutschen Bahn. Das Unternehmen hat mit Verspätungen, vielen Baustellen und unzufriedenen Kundinnen und Kunden zu kämpfen.

(mit Material der AFP)

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