Richtig heizen

Heizperiode 2024 - Ab welcher Außentemperatur sollte man heizen?

  • VonKatja Heil
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Offiziell geht die Heizperiode vom 1. Oktober bis 30. April. Kalt wird es oft auch außerhalb davon. Ab wann man die Heizung aufdrehen sollte:

Wenn es draußen kühler wird, dreht man die Heizung auf. Oder nicht? Viel Heizen ist und bleibt erstmal teuer. Laut Berliner Mietverein sind Mieter und Vermieter dazu verpflichtet, die Heizung einzuschalten, wenn die Außentemperatur mehr als drei Tage am Stück unter 12 Grad Celsius liegt. Doch der richtige Zeitpunkt hängt auch von der Bausubstanz ab:

  • Häuser mit Baujahr vor 1977: Heizen ab 15 bis 17 Grad Außentemperatur
  • Häuser mit Baujahr 1977 bis 1995: Heizen ab 14 bis 16 Grad Außentemperatur
  • Häuser mit Baujahr nach 1995: Heizen ab 12 bis 15 Grad Außentemperatur
  • Niedrigenergiehaus: Heizen ab 11 bis 14 Grad Außentemperatur
  • Passivhaus: Heizen ab 9 bis 11 Grad Außentemperatur

Ab wie viel Grad Außentemperatur sollte man heizen?

Grundsätzlich gilt also als Richtwert eine dauerhafte Außentemperatur von 12 Grad. Wer allerdings zu wenig heizt, um Geld zu sparen, riskiert Schimmelbildung und negative Folgen für die Gesundheit. Grundsätzlich ist Energiesparen natürlich eine gute Idee. Beim Heizen sollten Sie allerdings nicht übertrieben sparen. Wann die Heizung im Herbst und Winter eingeschaltet werden sollte, weiß HEIDELBERG24.

Schimmelschäden sind vor allem in Altbauten (Baujahr vor 1977) und bei schlechter Isolierung ein Risiko. Dabei sind vor allem Allergiker und geschwächte Personen gefährdet. Auch sollten Warmwasserspeicher, die für Dusch- und Trinkwasser verwendet werden, nicht zu stark abkühlen, da sich sonst gefährliche Legionellen bilden können. Tipps für das richtige Heizen im Herbst und Winter hat HNA.

Was hat sich seit 2023 für ältere Heizungen geändert?

Wegen der Energiekrise bauen viele ihre Heizungen in Richtung erneuerbare Energien um. Der Gesetzgeber hat deshalb die älteren Modelle im Heizungskeller genauer im Blick. Nach 30 Jahren ist Schluss für bestimmte Öl- und Gasheizungen, so legt es das Gebäudeenergiegesetz (GEG 2020) fest. Viele vor 1993 eingebaute Heizkessel müssen dieses Jahr erneuert werden, deshalb sollten Mieter und Vermieter prüfen, ob ihre Heizung betroffen ist.

Raus aus dem Keller müssen im Jahr 2023 Konstanttemperaturkessel, die mit Öl oder Gas betrieben werden. Das Alter des Heizkessels kann man auf dem Typenschild, im Schornsteinfegerprotokoll oder in den Bauunterlagen nachlesen. Ausnahme: Eigentümer von Ein- und Zweifamilienhäusern, die schon lange in ihrer Immobilie wohnen. Die Austauschpflicht gilt dann erst bei einem Eigentümerwechsel.

Ab wieviel Grad Außentemperatur sorgt ein Thermostat dafür, dass die Heizung angeht?

In der Regel springt die Heizung in Häusern und Wohnungen an, wenn die Innentemperatur in den Räumen zwischen 16 und 18 Grad Celsius liegt. Als ideal gilt in Wohnräumen eine Temperatur von 20 Grad. Doch natürlich müssen nicht alle Räume in der Wohnung oder im Haus dieselbe Temperatur haben. Viele haben es gerade im Badezimmer gerne ein bisschen wärmer.

In den meisten Räumen ist es gut, wenn man das Thermostat am Heizkörper zunächst auf Stufe 3 stellt, denn dann sollte die Raumtemperatur auf ungefähr 20 Grad steigen. Dies kann dann in den verschiedenen Räumen individuell angepasst werden. Bei Stufe 5 können bis zu 28 Grad Raumtemperatur erreicht werden, was dann schnell zu warm und unangenehm wird. Als Richtwerte gelten:

  • Wohnzimmer: mindestens 20 Grad
  • Schlafzimmer: 16 bis 19 Grad
  • Küche: ca. 18 Grad
  • Kinderzimmer: ca. 22 Grad

Ab welcher Außentemperatur sollte die Heizung wieder ausgeschaltet werden?

Gerade im Herbst und im Frühling gibt es oft große Temperaturschwankungen. Aber ab welcher Außentemperatur kann ich die Heizung wieder ganz runterdrehen? Tagsüber können Temperaturen in der Übergangszeit schon einmal auf über 20 Grad Celsius klettern. Diese Umstände verlocken dazu, die Heizung wieder herunterzudrehen. Nachts fallen die Temperaturen aber meist wieder stark ab. Daher ist es nicht von Vorteil, die Heizung ganz abzuschalten.

Grundsätzlich gilt auch hier im Umkehrschluss, dass die Heizung dann wieder ausgeschaltet werden kann, wenn die Außentemperatur drei Tage hintereinander konstant über 12 Grad lag. Doch Achtung: Gerade große Räume können über Nacht stark abkühlen, dann braucht die Heizanlage mehr Zeit und auch Energie, um die Räumlichkeiten wieder auf die Wohlfühltemperatur aufzuheizen. Anstatt Heizkosten einzusparen, tritt dann genau das Gegenteil ein.

Ab welcher Außentemperatur sollte man im Altbau die Heizung einschalten?

Ein Haus aus den 1940er Jahren benötigt zirka doppelt so viel Energie wie ein vergleichbares Gebäude, das ab dem Jahr 2000 gebaut wurde. Das zeigt, wie sehr sich die Baustandards in den letzten Jahrzehnten verändert haben. Meist sind die Räume in Altbauten größer, schlechter isoliert und haben höhere Decken. Deshalb ist es ratsam, in unsanierten Altbauten schon ab einer Außentemperatur von 15 bis 17 Grad zu heizen.

Eine gute Dämmung ist sehr wichtig, um die Wärme im Raum zu halten. Vor allem Altbauten sind meistens nicht so gut gedämmt. Deshalb sollen Sie langfristig über bessere Dämmung oder einen Austausch des Heizsystems in Ihrem Altbau nachdenken. Auch neue Fenster oder der Austausch der Thermostate können die Energiekosten senken. Was beim Heizen mit Kaminöfen zu beachten ist, verrät HNA. (khei)

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