Tausende Euro im Schnitt

Festlicher Geldregen: 2024 steigt das Weihnachtsgeld für Tarifbeschäftigte deutlich

  • VonLeon Fasse
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Zum Ausklang des Jahres winkt vielen Tarifbeschäftigten ein beträchtlicher Geldbonus: Je nach Branche können die Mitarbeiter durch das Weihnachtsgeld mehrere Tausend Euros einstreichen.

Berlin - Die große Mehrheit der Tarifbeschäftigten in Deutschland bekommt in diesem Jahr Weihnachtsgeld, das auch noch üppiger ausfällt als zuletzt. 85,8 Prozent können sich auf diese Sonderzahlung freuen, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Sie erhalten im Schnitt 2.987 Euro brutto. Das sind 6,3 Prozent oder 178 Euro mehr als im Vorjahr (2.809 Euro). „Dabei sind sowohl der Anteil der Tarifbeschäftigten, die eine solche Jahressonderzahlung erhalten, als auch die Höhe des Weihnachtsgelds stark branchenabhängig“, betonten die Statistiker.

Knapp 6.000 Euro: In diesen Branchen schneit es Geld zur Weihnachtszeit

In einigen Bereichen - etwa Finanz- und Versicherungsdienstleister sowie Baugewerbe - bekommen mehr als 95 Prozent ein tarifliches Weihnachtsgeld. Dagegen haben in den Bereichen „Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen“, „Information und Kommunikation“ und „Öffentliche Verwaltung, Verteidigung; Sozialversicherung“ weniger als 70 Prozent einen Anspruch darauf.

Auf der kleinteiligeren Ebene der Branchen, in die jeweils mehrere Tarifverträge einfließen können, fällt die Höhe des vereinbarten Weihnachtsgeldes sehr unterschiedlich aus. Überdurchschnittlich viel gezahlt wird beispielsweise im Bereich „Gewinnung von Erdöl und Erdgas“ mit 5.955 Euro sowie „Kokerei und Mineralölverarbeitung“ mit 5.898 Euro. In beiden Branchen erhalten alle Tarifbeschäftigten Weihnachtsgeld.

Ein kleines Geschenk auf Geld: Tarifbeschäftigte dürfen sich 2024 auf ein höheres Weihnachtsgeld freuen.

Nahe am Durchschnitt liegt die Zahlung unter anderem in den Bereichen „Herstellung von sonstigen Waren“ (2.925 Euro) sowie „Herstellung von Bekleidung“ (2.985 Euro). Auch in diesen Branchen erhalten alle Tarifbeschäftigten Weihnachtsgeld. Die Sonderzahlung wird üblicherweise im November ausgezahlt und aufgrund der oft üppigen Höhe gerne „13. Monatsgehalt“ genannt.

Magere Ausbeute: Das untere Ende des Weihnachtsgeld-Rankings

Die niedrigste Zahlung erhalten die Mitarbeiter im Bereich „Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften“: Hier werden durchschnittlich 394 Euro gezahlt, 99 Prozent haben darauf Anspruch. Auch im Bereich „Tabakverarbeitung“ gibt es mit 564 Euro vergleichsweise wenig Weihnachtsgeld. Hier hat nur jeder zweite Tarifbeschäftigte einen Anspruch darauf.

Bei Beschäftigten ohne Tarifvertrag liegt die Quote dem Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung zufolge weitaus niedriger. „Das Weihnachtsgeld ist ein echtes ‚Extra‘, denn auch die Grundgehälter sind in Betrieben mit Tarifvertrag meist höher als bei vergleichbaren Arbeitgebern, die nicht nach Tarif bezahlen“, sagte WSI-Tarifexperte Malte Lübker. Ein Tarifvertrag lohne sich deshalb für die Beschäftigten nicht nur zur Weihnachtszeit. 

Doch was passiert eigentlich, wenn man während des Jahres seinen Job gekündigt hat? Diese Frage beantwortet eine Expertin ausführlich - und zeigt, dass man die Sonderzahlung nicht vorschnell abschreiben sollte. (reuters, lf)

Rubriklistenbild: © Monika Skolimowska / dpa

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