Auch Lkw und Busse betroffen

Euro-7-Norm kommt – doch neue Regeln für Autos entscheidend entschärft

  • Patrick Mayer
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Die EU-Staaten einigen sich in Brüssel auf neue Regeln zum Ausstoß von Schadstoffen durch Autos, Lkw und Busse. Im Fokus steht die Reduzierung schädlicher Emissionen im Straßenverkehr.

Brüssel – Autos, Busse und andere Fahrzeuge in der EU sollen künftig weniger umwelt- und gesundheitsschädliche Stoffe verursachen.

EU-Staaten einigen sich: Für Autos, Lkws und Busse soll Schadstoffnorm Euro 7 gelten

Unterhändler des Europaparlaments und der EU-Staaten einigten sich an diesem Montag (18. Dezember) in Brüssel auf die neue Schadstoffnorm Euro 7, wie beide Seiten mitteilten. Damit werden erstmals auch Grenzwerte für Brems- und Reifenabrieb eingeführt.

Die EU-Staaten und das Europaparlament müssen der Einigung noch formal zustimmen. Das gilt freilich auch für die Bundesrepublik Deutschland. Die Regeln sollen nach Angaben des Parlaments 30 Monate nach ihrem Inkrafttreten für Autos sowie Kleintransporter und 48 Monate nach diesem Zeitpunkt für Busse und Lkw gelten. Heißt: Die Euro-7-Abgasnorm soll ab Juni 2026 greifen. Ursprünglich hatten die EU und ihre Mitgliedstaaten das Jahr 2025 als Ziel für die neuen Regeln formuliert.

Die Euro-7-Norm sind strengere Regeln für Autos vor, um damit den Ausstoß von schädlichen Emissionen zu reduzieren. (Symbolfoto)

Mit den neuen Regeln soll der Schadstoffausstoß von Fahrzeugen wie Autos, Transportern und Lkw strenger als bislang reguliert werden. Zu solchen Schadstoffen zählen beispielsweise Stickoxide. Neu ist, dass künftig auch gesundheitsschädliche Stoffe wie Feinstaub, der durch Reifenabrieb oder Bremsen entstehen kann, reguliert werden sollen. Das bedeutet, dass auch Elektroautos und Wasserstofffahrzeuge wie Plug-in-Hybride von den Regeln betroffen sind. Bislang standen Abgase im Fokus der Euro-Normen.

Die künftigen EU-Regeln ersetzen laut ADAC bisher getrennte Emissionsvorschriften für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge sowie Lkw und Busse und bringen diese unter ein einziges Regelwerk. Die neuen Vorschriften sind dabei zudem technologieneutral.

EU-Regeln für Autos, Lkw und Busse: Emissionen mit Stickoxiden sollen reduziert werden

Unter Euro 6 waren bislang Stickoxide (NOx), Kohlenmonoxid (CO), Partikel, Kohlenwasserstoffe und Methan sowie Ammoniak für Lastkraftwagen und Busse geregelt. Laut Studien der Europäischen Umweltagentur und der sogenannten Gemeinsamen Forschungsstelle war der Straßenverkehr im Jahr 2018 für 39 Prozent der schädlichen NOx-Emissionen (Stickoxide) - in Städten 47 Prozent - und 11 Prozent der gesamten PM10-Emissionen (Feinstaub) verantwortlich. Die Autoindustrie hatte sich zuletzt wenig begeistert von der Euro-7-Abgasnorm gezeigt.

So hatten die Autobauer laut RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) etwa vor hohen Investitionen und Mehrkosten von 2000 Euro pro Auto gewarnt, auch der Münchner Lkw-Hersteller MAN protestierte wegen hoher Kosten. Die Grenzwerte bleiben nun insgesamt auf dem alten Euro-6-Niveau, was als wesentliche Entschärfung der Regeln gilt. Umweltverbände beklagten deshalb ein angebliches Einknicken vor der Autolobby. (pm/dpa)

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