ExxonMobil gegen Trump

„Drill Baby, Drill“ stößt bei Öl-Riesen auf Ablehnung: Weitere Trump-Idee zum Misserfolg verdammt

  • Amy Walker
    VonAmy Walker
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Der amerikanische Präsident Donald Trump hat im Wahlkampf und nach seinem Triumph für eine erhöhte Ölproduktion geworben. Die Ölkonzerne sind jedoch hauptsächlich nicht daran interessiert.

Washington, D.C. – Gleich zu Beginn seiner neuen Amtszeit hat US-Präsident Donald Trump einen Energienotstand in den USA verkündet. Damit sollen Auflagen zur Förderung von Öl und Gas auf Eis gelegt werden, um den vermeintlichen Engpass zu beheben und die Ölpreise zu senken. „Die Vereinigten Staaten verfügen über die größten Öl- und Gasvorkommen aller Länder auf der Erde, und wir werden sie nutzen“, kündigte Trump an. Das Problem ist nur: Die USA leiden nicht unter einem Energienotstand – und die Öl-Unternehmen haben auch keine wirkliche Lust, ihre Produktion signifikant zu erhöhen.

Trump will Ölpreise senken – die Öl-Riesen wollen aber Geld verdienen

Am Donnerstag (6. Februar) hat Trump trotzdem sein Wahlversprechen wiederholt, die Ölproduktion zu erhöhen. Gleichzeitig beunruhigt der neue Präsident die Märkte mit seinen Zoll-Drohungen, sodass die Preise stark schwanken.

„Es ist schwer zu glauben, dass wir einen Energienotstand haben“, sagte der Analyst Stewart Glickman vom Forschungsinstitut CFRA in der ersten Woche des neuen US-Präsidenten. Die USA hätten im vergangenen Jahr mit 13,2 Millionen Barrel Rohöl pro Tag mehr Öl als jedes andere Land der Welt produziert. Im laufenden Jahr dürfte die Gesamtproduktion auf 13,5 Millionen Barrel ansteigen, wie die US-Energieinformationsbehörde (EIA) prognostiziert. Das wäre ein neuer Rekord.

„Drill, Baby, drill!“ Donald Trump hat im Wahlkampf einen alten Slogan der Republikaner neu belebt, der verstärkte Bohrungen nach Öl und Gas fordert.

Am Weltmarkt herrscht eher die Sorge, dass sich ein Überangebot bildet. Analysten erwarten daher, dass auch die US-Produzenten tendenziell auf die Bremse treten. Die Ölfirmen „werden in ihrem eigenen wirtschaftlichen Interesse handeln und bohren, wenn sie sehen, dass es sich lohnt“, sagt Andy Lipow von Lipow Oil Associates.

Niemand ist im „Drill, baby, drill“-Modus: Öl-Nachfrage sinkt nach 2025

Das haben diese mehr oder weniger auch schon angekündigt. Ein Chef von ExxonMobil, dem größten Öl-Unternehmen der Welt, sagte im Ende November bei einer Konferenz in London: „Wir werden nächstes Jahr niemanden sehen, der im ‚Drill, baby, drill‘-Modus ist“, so Liam Mallon. Eine kurzfristige Erhöhung der Produktion sei zwar denkbar, so Mallon weiter. Am Ende seien die Firmen aber „darauf konzentriert, was wirtschaftlich ist“.

Aktuell geht die Internationale Energieagentur IEA davon aus, dass es 2025 ein Öl-Überschuss geben wird. Das hat mehrere Gründe: Zum einen gibt es eine stagnierende Wirtschaft in großen Abnehmerländern wie China. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Bloomberg wird die Nachfrage 2025 rund 770 Millionen Tonnen betragen, nach 756 Millionen Tonnen im Vorjahr. Und danach soll die Ölnachfrage aus China erstmals wieder sinken – weil die Umstellung von Verbrenner auf Elektroautos im Reich der Mitte weit vorangetrieben wurde.

Öl-Riesen drosseln die Produktion – Trump will sich Tiefpreise auf die Fahne schreiben

Ähnliche Trends sind auch auf anderen Märkten zu erwarten, sodass eine Ausweitung der Ölförderung für die Öl-Riesen schlicht keinen wirtschaftlichen Sinn ergibt. Sie werden danach bestrebt sein, den Ölpreis so hoch wie möglich zu halten, um ihren Aktionären gute Dividende auszuschütten.

Autofahrer aufgepasst: Die 15 besten Tipps zum Spritsparen

Zu den richtigen Zeiten tanken
Zu den richtigen Zeiten tanken: Die Kraftstoffpreise schwanken täglich und können sich je nach Tageszeit deutlich unterscheiden. Besonders abends zwischen 18 und 19 Uhr sind die Preise an vielen Tankstellen am günstigsten, da zu dieser Zeit weniger Pendler tanken. Wer zur richtigen Zeit tankt, kann pro Jahr spürbar sparen und die Haushaltskasse schonen. © Imago/Manfred Segerer
Reifendruck messen
Reifendruck regelmäßig prüfen: Ein zu niedriger Reifendruck erhöht den Rollwiderstand, wodurch der Motor mehr Leistung aufbringen muss. Bereits ein geringer Druckverlust kann den Spritverbrauch um 1 bis 2 % ansteigen lassen. Um dies zu vermeiden, sollte der Reifendruck mindestens einmal im Monat und vor längeren Fahrten kontrolliert werden. © Imago/Burkhard Schubert
Das richtige Gangschalten
Das richtige Gangschalten: Frühes Hoch- und spätes Runterschalten verringert die Drehzahl und spart so Sprit. Insbesondere im Stadtverkehr zahlt sich eine vorausschauende Fahrweise aus, da ständiges Beschleunigen und Abbremsen den Verbrauch in die Höhe treibt. Der optimale Verbrauch liegt meist bei mittleren Drehzahlen und moderatem Gasgeben. © Imago
Auf unnötige Lasten verzichten
Auf unnötige Lasten verzichten: Jedes zusätzliche Kilogramm kostet beim Fahren mehr Energie. Entfernen Sie Dachgepäckträger, Fahrradhalter und schwere Gegenstände aus dem Kofferraum, wenn sie nicht gebraucht werden. Schon 100 kg extra Gewicht können den Verbrauch um 0,1 Liter pro 100 km erhöhen. © Imago/Evgenii Lashchenov
Rekuperation nutzen (bei Hybrid- und E-Autos)
Rekuperation nutzen (bei Hybrid- und E-Autos): Bei Hybrid- und Elektroautos wird beim Bremsen Energie in die Batterie zurückgespeist. Sanftes Bremsen und Ausrollen lassen ermöglicht es, diese Energie optimal zurückzugewinnen und so die Reichweite zu verlängern. Eine vorausschauende Fahrweise hilft, häufiger in den Genuss dieser „kostenlosen“ Energie zu kommen. © Imago/Filippo Carlot
Konstant fahren statt Gas geben
Konstant fahren statt Gas geben: Ständige Geschwindigkeitswechsel belasten den Motor und steigern den Spritverbrauch. Eine gleichmäßige Fahrweise im mittleren Drehzahlbereich sorgt hingegen für einen optimalen Verbrauch. Besonders auf der Autobahn zahlt es sich aus, eine konstante Geschwindigkeit zu halten. © Imago/Christoph Hardt
Richtig heizen und kühlen
Richtig heizen und kühlen: Klimaanlagen und Heizungen sind echte Spritfresser, da sie zusätzliche Energie benötigen. Eine vernünftige Einstellung, wie z.B. eine moderate Temperatur im Sommer und eine kurze Heizphase im Winter, reduziert den Mehrverbrauch. Nutzen Sie die Lüftungssysteme nur dann, wenn sie wirklich gebraucht werden. © Imago
Motor im Stand nicht laufen lassen
Motor im Stand nicht laufen lassen: Bei längeren Wartezeiten, etwa an Bahnübergängen oder im Stau, sollte der Motor ausgeschaltet werden. Bereits wenige Minuten im Leerlauf können den Verbrauch merklich erhöhen und schaden der Umwelt durch unnötige Abgase. Moderne Fahrzeuge mit Start-Stopp-Automatik übernehmen das für Sie automatisch. © Imago/Gottfried Czepluch
Elektrische Verbraucher sparsam einsetzen
Elektrische Verbraucher sparsam einsetzen: Sitzheizung, Navigationsgeräte und Co. sind praktisch, aber jeder elektrische Verbraucher erhöht den Spritverbrauch. Nutzen Sie diese Funktionen daher gezielt und nur, wenn es notwendig ist. Besonders bei Kurzstrecken lohnt es sich, auf unnötige Verbraucher zu verzichten, um den Verbrauch niedrig zu halten. © Imago/Bernd Leitner
Vorausschauend fahren
Vorausschauend fahren: Eine vorausschauende Fahrweise, die den Verkehr frühzeitig beobachtet, verhindert ständiges Abbremsen und Beschleunigen. So lässt sich im Stadtverkehr bis zu 15 % Kraftstoff sparen, da weniger Energie für das Bremsen verschwendet wird. Rollen Sie zum Beispiel bei einer roten Ampel einfach aus, anstatt abrupt zu bremsen. © Imago/Manuel Kamuf
Aerodynamik verbessern
Aerodynamik verbessern: Offene Fenster, Dachträger und Dachboxen erhöhen den Luftwiderstand und treiben den Spritverbrauch in die Höhe. Ab einer Geschwindigkeit von 80 km/h sollte das Fenster lieber geschlossen bleiben und unnötige Aufbauten entfernt werden. Eine bessere Aerodynamik hilft, den Verbrauch zu reduzieren und die Fahrt effizienter zu gestalten. © Imago
Langsam anfahren
Langsam anfahren: Ein sanftes Anfahren an der Ampel spart nicht nur Sprit, sondern schont auch den Motor und die Reifen. Statt das Gaspedal voll durchzutreten, sollte man moderat beschleunigen und das Fahrzeug sanft auf Tempo bringen. Dies senkt den Verbrauch besonders im Stadtverkehr, wo häufiges Anfahren üblich ist. © Imago
Regelmäßige Wartung des Autos
Regelmäßige Wartung des Autos: Ein gut gewartetes Auto verbraucht weniger Kraftstoff, da der Motor und die Technik effizienter arbeiten. Regelmäßige Inspektionen, bei denen Luftfilter, Zündkerzen und Öl geprüft und ausgetauscht werden, tragen zur Langlebigkeit des Fahrzeugs bei. Schon ein verstopfter Luftfilter kann den Verbrauch spürbar erhöhen. © Imago
Auf Tempolimits achten
Auf Tempolimits achten: Bei höheren Geschwindigkeiten steigt der Luftwiderstand erheblich, was den Spritverbrauch in die Höhe treibt. Fahren Sie deshalb im moderaten Geschwindigkeitsbereich, idealerweise zwischen 80 und 120 km/h, um den Verbrauch zu optimieren. Jedes Auto hat eine optimale Geschwindigkeit für die beste Effizienz, die oft bei den gesetzlich vorgeschriebenen Tempolimits liegt. © Imago/Martin Schroeder
Tempomat nutzen
Tempomat nutzen: Der Tempomat sorgt für eine konstante Geschwindigkeit, was auf längeren Strecken den Verbrauch verringert. Gerade auf der Autobahn oder Landstraße können Tempowechsel vermieden werden, wodurch der Motor gleichmäßiger und sparsamer läuft. Zudem fördert der Tempomat eine entspanntere Fahrt, da ständiges Beschleunigen und Bremsen entfällt. © Imago

Trump und die Öl-Riesen stehen also im Konflikt: Die Unternehmen streben nach höheren Preisen in Zeiten einer sinkenden Nachfrage, was gegen eine höhere Produktion spricht. Trump fordert aber noch mehr Überangebot, um sich mit Tiefpreisen zu brüsten.

Am Ende hat Trump aber nur begrenzte Möglichkeiten, die Ölförderung nachhaltig zu beeinflussen. Die Öl-Riesen sind Privatfirmen, die ihre Entscheidungen anhand ökonomischen Kriterien fällen werden. Noch dazu sind die USA nicht die einzigen Ölförderer der Welt – und die Opec-Länder werden das Spiel nicht einfach so mitmachen. Wenn der Öl-Preis weiter fällt, wie von Trump erhofft, dann werden die ExxonMobils dieser Welt aufhören zu bohren. Und wenn der Preis steigt, bohren sie vielleicht wieder etwas mehr – ob das in der recht preissensiblen US-amerikanischen Bevölkerung aber auch wirklich so gut ankommt, ist eher fraglich.

Rubriklistenbild: © Evan Vucci/AP/dpa

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