US-Präsidentschaftswahl
Die größten Spender von Donald Trump: Wer finanziert ihm den Weg zurück ins Weiße Haus?
- VonBleranda Shabanischließen
Auch nach der Verurteilung im Schweigegeld-Prozess ist für Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl noch alles möglich. Ein Wahlkampf ist teuer, und auch ein Immobilienmogul wie er ist auf Spenden angewiesen.
Frankfurt – Daten der Plattform Open Secrets, die Geldströme in der US-Politik dokumentiert, zeigen, wer den verurteilten Republikaner vor den Präsidentschaftswahlen im November 2024 unterstützt. In den USA dürfen Einzelpersonen die Kandidaten höchstens mit 5000 Dollar unterstützen. Unternehmen dürfen überhaupt nicht spenden.
PAC (Political Action Committee) und Super-PAC machen es möglich, dieses Gesetz zu umgehen. Ein PAC sammelt Geld, um politische Kandidaten zu unterstützen, wobei es Höchstgrenzen für Spenden gib. Beim Super PAC hingegen kann unbegrenzt Geld von Einzelpersonen und Organisationen gesammelt und ausgeben werden, solange unabhängig von den Kandidaten agiert wird. Aktionskomitees sind mit den Kandidaten aber eng verbunden.
Vince McMahon: WWE-Tycoon und treuer Trump-Unterstützer
Ein bedeutender Unterstützer ist Robert Bigelow, der Gründer von Bigelow Aerospace. Er spendete insgesamt über 9.182.000 Euro US-Dollar, berichtet das Handelsblatt. Er unterstützte Trump aber nicht nur finanziell, sondern verteidigte ihn auch in der Öffentlichkeit zu Beginn seines Prozesses. Bigelow war der Ansicht, dass Trump zu Unrecht beschuldigt worden sei. Zunächst hatte er noch Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, unterstützt, zog sich aber an dieser Front zurück, als DeSantis‘ strikte Anti-Abtreibungspolitik bekannt wurde.
Vince McMahon, ehemaliger Chef von World Wrestling Entertainment (WWE) und langjähriger Verbündeter Trumps, gehört demnach ebenfalls zu den großen Spendern. Über seine Beratungsfirma McMahon Ventures flossen über 5.250.000 US-Dollar in Trumps Wahlkampf. McMahon selbst trat 2024 aufgrund von Vorwürfen des Machtmissbrauchs und Schweigegeldzahlungen an Frauen als WWE-CEO zurück.
Milliardärin Diane Hendricks setzt erneut auf Trump: Spende in Höhe von 5.000.450 US-Dollar
Ein weiterer bedeutender Spender ist die Organisation America First Policies, die nach Trumps Amtseinführung 2017 gegründet wurde. Berichten vom Handelsblatt zufolge unterstützte sie mit 5.004.770 US-Dollar die „America First“-Agenda des ehemaligen Präsidenten. Verbunden ist diese Organisation mit dem American Action First PAC. Diese wird von Politikerin Linda McCohen organisiert, die ebenfalls eine zentrale Rolle in der Spendenlandschaft für Trump spielt.
Diane Hendricks, die Milliardärin hinter der Hendricks Holding Co., investierte bereits in Trumps vorherige Wahlkämpfe und setzt auch diesmal auf den ehemaligen Präsidenten. Mit einer Spende von 5.000.450 US-Dollar an den Super-PAC Make America Great Inc. zeigt sie erneut ihre Unterstützung für Trumps Politik.
Ehemaliger Marvel-CEO als Berater: Perlmutters Einfluss während Trumps Amtszeit
Der israelisch-amerikanische Milliardär Isaac Perlmutter und seine Frau Laura sind ebenfalls bedeutende Unterstützer. Ihre Spenden an den Super-PAC Make America Great Inc. und Right for America übersteigen laut Berichten rund zehn Millionen US-Dollar. Der US-Nachrichtensender CNBC berichtete unter anderem von einer 10,5-Millionen-Dollar-Spende während der Wahl von 2020, für 2024 soll Perlmutter weitere Unterstützung planen. Perlmutter, der ehemalige CEO von Marvel, diente während Trumps Amtszeit auch als inoffizieller Berater im Kriegsveteranenministerium.
Gründer und CEO Ölunternehmens Crownquest Operating, Timothy Dunn, unterstützte Trump mit einer Spende in Höhe von fünf Millionen US-Dollar. In Vergangenheit spendete er für diverse konservative und politische Organisationen, die sich unter anderem gegen die gleichgeschlechtliche Ehe wenden. Dunns bisher größte politische Spende der besagten fünf Millionen US-Dollar ging an Trump.
Spende als Mittel für Eigeninteressen: Hedgefonds-Manager bat darum, TikTok-Verbot zu verhindern
Zu den umstrittenen Unterstützern zählt auch Rai Services Co., eine Tochter des Tabakunternehmens Reynolds American. Rai Services Co. unterstützt ihn mit 3,5 Millionen US-Dollar. Trump hatte schon in Vergangenheit von dem Unternehmen profitiert: Im Jahr 2017 spendete Reynolds American 1,5 Millionen US-Dollar an die Pro-Trump-Organisation America First Policies, wie aus einem veröffentlichten Bericht des Unternehmens hervorgeht.
Immobilienentwickler Geoffrey Palmer von G.H. Palmer Associates steuerte über 2.006.600 US-Dollar bei. Palmer ist bekannt für seine umstrittenen Bauprojekte in ärmeren Stadtteilen von Los Angeles und teilt Trumps Befürwortung niedrigerer Steuern.
Hedgefonds-Manager Jeff Yass unterstützte den ehemaligen Präsidenten aus einem speziellen Grund: Er bat Trump, ein Verbot der Plattform TikTok zu verhindern. Die Höhe seiner Spende ist nicht bekannt.
CEO der Investmentfirma Citadel, Ken Griffin, und der Geschäftsmann Timothy Mellon gehören ebenfalls zu den bedeutenden Spendern für die Republikaner. Griffin, der zunächst Nikki Haley unterstützt hatte, macht seine Wahlempfehlung für Trump von dessen Wahl des Vizepräsidenten abhängig.
Neue Spender nach Verurteilung: Zwei Millionen Dollar pro Stunde
Laut Bloomberg soll Trumps Kampagne allein im Februar 10,9 Millionen Dollar eingenommen und den Monat mit 33,5 Millionen Dollar auf der Bank beendet haben. Das mit ihm verbündete Super PAC sammelte 12,7 Millionen Dollar und verfügte über 25,5 Millionen Dollar an Barmitteln.
Der Schuldspruch im Mai mag Trumps Wahlkampf beeinträchtigen, aber sein Spendenkonto definitiv nicht. Das Kampagnenteam von Trump teilte am Freitag auf Instagram mit, dass es eine „Welle der Unterstützung von Patrioten“ im ganzen Land gebe. Die Spendeneinnahmen betrugen über zwei Millionen Dollar pro Stunde. Mehr als ein Drittel des Gesamtbetrags stammte von neuen Spendern, berichtet die WELT.
Nach dem historischen Schuldspruch im Schweigegeldprozess soll Trump wohl fast 53 Millionen Dollar an Spenden erhalten haben.
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