Globale Verkaufszahlen

BMW dominiert Elektroauto-Absatz 2024: Vorsprung auf Audi und Mercedes immer größer

  • Patrick Freiwah
    VonPatrick Freiwah
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Mit einem markanten Plus beim Elektroauto-Absatz zeigt BMW Stärke. Die Erzrivalen schwächelten im Jahr 2024 und sehen nur mehr die Rücklichter der Münchner.

München – Im Jahr 2024 haben die deutschen Autobauer im Hinblick auf den Absatz Einbußen erlitten. Das trifft global auch auf die Elektroautos der hiesigen Hersteller zu – mit einer Ausnahme: BMW. Die Münchner Traditionsmarke verbucht in der hart umkämpften Welt der Elektromobilität entgegen des Trends erneut Zuwächse.

Während die Erzrivalen Audi und Mercedes-Benz 2024 auch bei Stromern mit sinkenden Verkaufszahlen zu kämpfen haben, verzeichnet BMW entgegen des schwierigen Marktumfelds eine positive Entwicklung: Sowohl die Kernmarke BMW als auch die Tochter MINI konnten ihren E-Auto-Absatz deutlich steigern.

Elektroauto-Absatz: BMW fährt Premiumrivalen Mercedes und Audi davon

Mit einem Plus von 11,6 Prozent erreichte die Münchner Premiummarke beachtliche 368.523 verkaufte Elektroautos auf sämtlichen Weltmärkten. Damit konnte BMW den Vorsprung auf die Wettbewerber Mercedes und Audi nochmals erheblich vergrößern. Mercedes-Benz (inklusive Smart) musste bei den Stromern einen drastischen Rückgang von 23 Prozent hinnehmen und kam 2024 nur mehr auf 185.100 verkaufte Elektrofahrzeuge. Noch schlechter lief es für die VW-Tochter Audi: Ein Minus von 8 Prozent reduzierte die BEV-Verkäufe der Ingolstädter auf 164.000 Einheiten.

Deutlicher wird der Vorsprung, wenn man die Verkäufe der BMW Group betrachtet: Hierzu zählen auch die Elektroautos von MINI, die mit 56.181 verkauften Einheiten ein Plus von 24,3 Prozent verzeichneten. Selbst die Luxusmarke Rolls-Royce konnte mit dem rein elektrischen Spectre einen Zuwachs verbuchen – 1890 Fahrzeuge wurden an betuchte Kunden ausgeliefert.

Elektrische BMW-Limousine i7 auf einer Autoshow in Mumbai (Indien): 2024 konnten die München beim E-Auto-Absatz wachsen.

BMW und die gegenläufige Entwicklung bei Premiumherstellern

Zusammengezählt erreicht die BMW Group im Elektrosegment knapp 426.600 Einheiten, was die Rivalen Audi und Mercedes-Benz auch in Summe klar distanziert. Während BMW mit gezielter Modellpolitik, wie dem vollelektrischen BMW i4 oder dem iX, die Nachfrage befeuern konnte, scheint es den ebenfalls erfolgsverwöhnten Wettbewerbern schwerzufallen, bei E-Autos den Anschluss zu halten.

Besonders auffällig: Der Rückstand von Audi gegenüber BMW vergrößerte sich von 152.000 auf über 204.000 Einheiten. Mercedes-Benz, das sich vor nicht allzu langer Zeit selbstbewusst als Vorreiter der Elektromobilität positionierte, liegt mittlerweile 183.000 Einheiten hinter BMW zurück – 2023 betrug der Abstand noch knapp 90.000 Fahrzeuge.

BMW punktet mit einer breiten Modellpalette aus Elektroautos

Warum sind die Münchner den Erzrivalen aus Stuttgart und Ingolstadt bei der E-Mobilität derart überlegen? Ausschlaggebend dürfte das breite Modellangebot an Stromern sein: Mit den kleineren MINI-Modellen Cooper (J01), Aceman (J05) und Countryman (U25) sowie den BMW-Elektroautos iX1, iX2, i4, i5 (Limousine und Touring), i7 und iX gibt es in nahezu allen relevanten Größen elektrifizierte Modelle.

Auch die britische BMW-Tochter MINI konnte den Elektroauto-Absatz im vergangenen Jahr steigern.

In Sachen Elektroautos hält der bayerische Autobauer nicht die Füße still: Ab Ende des laufenden Jahres soll mit dem neuen BMW iX3 der erste Stromer der Generation „Neue Klasse“ an den Start gehen. Getoppt wird die BMW-Kernmarke übrigens hierzulande vom Volumenhersteller Volkswagen: Die Kernmarke der Wolfsburger konnte wie 383.100 Elektroautos absetzen, nach einem Rückgang von 2,7 Prozent.

Absatz über alle Antriebsarten: 2024 schrumpften auch die Zahlen von BMW

Trotz des Erfolgs bei Elektroautos kann sich BMW dem generellen Rückgang bei Fahrzeugverkäufen nicht vollständig entziehen. Der Absatz über alle Antriebsarten hinweg ging bei den Münchnern weltweit ebenfalls zurück. Insgesamt verkaufte BMW 2024 rund 2,45 Millionen Autos der Marken BMW, Mini und Rolls-Royce, das sind vier Prozent weniger als im Vorjahr.

Vor allem im zweiten Halbjahr spielten dabei Probleme mit einem Bremssystem eine Rolle: In einigen Märkten wurden zeitweise Auslieferungssperren verhängt. Auch die Marktschwäche in China fällt ins Gewicht, in der Volksrepublik schrumpfte der Absatz um 13,4 Prozent. (PF)

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