Automobil
Mercedes-Chef mit überraschender Ankündigung: Marken-Ikone erhält kleinen Bruder
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Bei Mercedes-Benz läuft das Geschäft mit Luxus-Karossen derzeit wie geschmiert. Pünktlich zur IAA verzückt Konzern-Chef Ola Källenius Markenfans mit einer neuen Baureihe.
München - Der Stuttgarter Autobauer Mercedes-Benz will sein Fahrzeugportfolio um eine neue Modellreihe ergänzen. Das kündigte Mercedes-Konzernchef Ola Källenius überraschend am Sonntagabend auf der Media Night des Konzerns anlässlich der IAA in München an. „Ja, es wird einen kleinen G geben“, sagte Källenius im Mercedes-Messe-Pavillon im Apothekenhof der Münchner Residenz.
Die G-Klasse ist seit 1979 auf dem Markt und gilt als die Mutter aller SUVs. Die aktuelle Generation hat Mercedes 2018 generalüberholt. Das wegen seiner Kastenform besonders wuchtig anmutende Fahrzeug ist so beliebt wie nie zuvor in der mehr als 40-jährigen Geschichte der Baureihe.
Mercedes-Benz: Riesennachfrage nach G-Klasse
Wegen der hohen Nachfrage trotz drastisch gestiegener Preise hatte Mercedes im vergangenen Jahr in Deutschland einen Verkaufsstopp verhängt. Mercedes lässt den Luxus-Geländewagen beim Auftragsfertiger Magna Steyr in Graz bauen. Allerdings sind die Produktionskapazitäten der Österreicher bis 2024 bereits restlos ausgelastet. Daher mussten die Schwaben die Notbremse ziehen.
Die hohe Nachfrage nach der Baureihe hatte Spekulationen um eine kleine Version der G-Klasse befeuert. Vor allem Källenius soll sich dafür eingesetzt haben. Nun hat der Vorstand offenbar grünes Licht für die „kleine g-Class“ gegeben. Sie werde vollständig „elektrisch und wiedererkennbar sein“, und sowohl auf der Straße als auch im Gelände Spaß machen, versprach Kälenius nach der vorangegangenen Weltpremiere des voll-elektrischen CLA am Sonntagabend. Der Concept CLA Class basiert ebenso wie die geplante kleine G-Klasse auf der neuen Mercedes Modular Architecture (MMA). Sie soll mit einer Ladung eine Reichweite von 750 Kilometern bieten, sagte Källenius. Außerdem plant der Konzern auch einen Shooting Brake sowie ein weiteres Derivat auf MMA-Basis. Die aktuellen Baureihen der A- und B-Klasse stehen damit womöglich vor dem Aus.
Mercedes-Benz: Källenius treibt Luxus-Strategie voran
Die Einstiegsbaureihen gelten innerhalb des Mercedes-Portfolios als zu wenig profitabel. Källenius trimmt die Marke mit dem Stern seit seiner Berufung an die Konzernspitze im Mai 2019 konsequent auf Luxus. Mit den Einstiegsbaureihen hat sich der Konzern zwar eine jüngere Kundschaft erschlossen. Aber das Geld verdienen die Schwaben vor allem mit den Luxus-Baureihen wie der S- und G-Klasse, dem bulligen GLE und den Sport-Boliden der Tuning-Tochter AMG.
Alleine im ersten Halbjahr wiesen die Schwaben beim operativen Ergebnis (Ebit) ein Plus von 6,5 Prozent auf 10,5 (Vj.: 9,85) Milliarden Euro aus. Angesichts der Entwicklung hob der Konzern die Prognose für das laufende Jahr Ende Juli an. Danach peilt Mercedes-Benz für 2023 nun ein bereinigtes Ebit auf dem Niveau des Vorjahres von gut 20 Milliarden Euro an. Zuvor hatte der Konzern ein operatives Ergebnis leicht unter dem Ergebnis des Vorjahres in Aussicht gestellt. (utz)
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