Mehrere Bundesländer betroffen

Bäckereikette meldet Insolvenz an: Wann die letzten Filialen schließen müssen

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Eine Bäckereikette ist insolvent. In den kommenden Tagen müssen auch die letzten Filialen und Cafés in Deutschland dauerhaft schließen.

Kassel – Immer mehr Firmen in Deutschland müssen Insolvenz anmelden. Hohe Kosten werden für viele zur Dauerbelastung. So ging kürzlich ein Autozulieferer aus Hessen pleite. Auch die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof meldete erneut Insolvenz an. Nun ist auch eine Bäckereikette von Schließungen betroffen.

Deutsche Bäckereikette ist insolvent: Welche Filialen bereits geschlossen sind

Zu finden waren die Standorte der Backkette Lila Bäcker vor allem im Norden Deutschlands. Zum 1. Januar mussten bereits zahlreiche Filialen schließen und etwa ein Drittel der Beschäftigten das Unternehmen verlassen. Betroffen waren auch Mitarbeiter und Kunden der Großbäckerei „Unser Heimatbäcker GmbH“ mit der Produktion von Brot und Brötchen in Pasewalk (Mecklenburg-Vorpommern) sowie die „Unser Heimatbäcker Logistik GmbH“.

Unter anderem in diesen Städten sind Filialen und Café bereits geschlossen worden:

  • Berlin
  • Brandenburg: Blankenfelde-Mahlow, Brandenburg an der Havel, Cottbus, Pasewalk, Potsdam
  • Mecklenburg-Vorpommern: Greifswald, Kühlungsborn, Neubrandenburg, Rostock, Schwerin, Wismar
  • Schleswig-Holstein: Lübeck

Nächste Firmen-Insolvenz in Deutschland durch die „schwierigen Marktbedingungen“

Hintergrund der Insolvenz der Bäckereikette seien eigenen Angaben zufolge in erster Linie die „schwierigen Marktbedingungen durch gestiegene Energie- und Rohstoffpreise“. Das teilte die Kette bereits Anfang Januar mit. Für zusätzliche Belastungen würden auch der gestiegene Mindestlohn sowie die erhöhte Mehrwehrsteuer in der Gastronomiebranche sorgen.

Die insolvente Backkette Lila Bäcker schließt zum 1. Februar 2024 alle noch verbliebenen Filialen.

Verhandlungen mit Investoren für eine Gesamtlösung für die 232 Filialen und 1600 Beschäftigen waren gescheitert. Deshalb sollten zunächst lediglich 160 Filialen von Insolvenzverwalter Christian Graf Brockdorff weitergeführt werden. Doch auch hier gibt es schlechte Neuigkeiten für Beschäftigte und Kunden in Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein.

Deutsche Bäckereikette endgültig pleite: 160 Filialen werden geschlossen

Auch das letzte Angebot eines Investors sei von den Banken abgelehnt worden, heißt es in einer Mitteilung von Freitag (19. Januar). Damit werden nicht nur die übrigen 900 Beschäftigten des Filialnetzes, der Logistik und Verwaltung entlassen. Die verbliebenen 160 Filialen, etwa in Berlin und Potsdam, sowie die Backstube in Pasewalk werden ebenfalls geschlossen. Lediglich für die Mäkelbörger KuchenManufaktur in Neubrandenburg werden noch Investoren gesucht.

„Die Filialen bleiben dann ab dem 29. Januar geschlossen“, erklärte Insolvenzverwalter Brockdorff. Ein letztes Mal werden am 26. Januar für die Lila Bäcker Brote und Brötchen gebacken, dann müssen sich Kunden eine neue Bäckerei in der Umgebung suchen. Filialen, die derzeit noch geöffnet haben, könnten nach der Schließung zum Monatswechsel womöglich von anderen Wettbewerbern übernommen werden. Vor Kurzem ging in Kassel der Betreiber von zwei Altenpflegeheimen insolvent.

Rubriklistenbild: © Jens Kalaene/dpa