Neue EU-Regelung

Wichtige Änderung für Autofahrer: Ab heute gilt die Blackbox-Pflicht für Pkw

  • Sandra Sporer
    VonSandra Sporer
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Blackboxen kennt man aus Flugzeugen. Nun werden sie zusammen mit weiteren Assistenzsystemen auch in Autos zur Pflicht.

München – Acht Tote und 1.004 Verletzte gab es 2023 im Durschschnitt pro Tag im Straßenverkehr, so das Statistische Bundesamt. Nach wie vor sind vieler dieser Unfälle vermeidbar. Oft lassen sie sich auf Unachtsamkeit oder riskantes Fahrverhalten zurückführen. Um diese Baustellen anzugehen und für mehr Verkehrssicherheit auf europäischen Straßen zu sorgen, werden nun mehrere neue Assistenzsysteme Pflicht. Dies geht aus der EU-Verordnung 2021/1958 hervor, die bereits am 6. Juli 2022 in Kraft getreten ist. Ab Juli 2024 gilt diese Regelung jedoch nicht nur für neue Fahrzeugmodelle, sondern auch für neu zugelassene Autos.

Neue Eu-Regelung für mehr Verkehrssicherheit – Blackbox ab 7. Juli für alle Neuwagen verpflichtend

Ab dem 7. Juli müssen diese Fahrzeuge unter anderem mit einer sogenannten Blackbox ausgestattet sein. Dieses Gerät, auch Ereignisdatenrekorder (EDR) genannt, protokolliert verschiedene Daten wie Bremsvorgänge, Geschwindigkeit und Motordrehzahl. Allerdings werden diese Daten nur im Falle eines Unfalls gespeichert. „Die Aufzeichnung wird in einem zeitlichen Fenster von fünf Sekunden vor und 300 Millisekunden nach dem Crash ausgelöst“, erklärt der ADAC. Danach können sie von einem Unfallgutachter ausgelesen werden.

Die gesammelten Daten werden ausschließlich im Fahrzeug gespeichert, sodass Dritte keinen direkten Zugriff darauf haben. Die Zustimmung des Fahrers oder der Fahrerin oder eine gerichtliche Anordnung ist erforderlich, um die Daten auslesen zu können. Im Falle eines Unfalls können diese Daten wichtige Informationen über den Unfallverlauf liefern.

In einigen Fällen können Fahrer aufgrund der Daten aus der Blackbox ihren Führerschein verlieren. Bei der Untersuchung eines Unfalls werden jedoch stets auch andere Informationen berücksichtigt und analysiert.

Ab 7. April 2024 müssen alle Neuwagen mit einer Blackbox ausgestattet sein. Das legt eine neue EU-Regelung fest. (Symbolbild)

EDR, ISA & Co.: EU-Verordnung macht eine Reihe von Assistenzsystemen obligatorisch

Alle Neufahrzeuge müssen in Zukunft mit einer solchen Blackbox ausgestattet sein. Ebenso verpflichtend wird das Geschwindigkeitswarnsystem ISA, wie Focus berichtet. Es gibt akustische und visuelle Warnungen aus, wenn die Geschwindigkeit überschritten wird. Darüber hinaus kann es das Gaspedal leicht anheben oder vibrieren lassen. Dies ist jedoch ebenfalls nur ein Warnsignal. Die Verantwortung, die Geschwindigkeit zu reduzieren, liegt weiterhin bei der Fahrerin oder dem Fahrer.

Weitere Pflicht-Assistenzsysteme nach der neuen EU-Verordnung:

  • Notbremsassistent
  • Müdigkeitswarner
  • Rückfahrassistent
  • Notfall-Spurhalteassistent
  • Schnittstelle zur einfachen Nachrüstung von Alcolocks

Viele dieser elektronischen Hilfsmittel sind bereits seit einiger Zeit erhältlich. Autohersteller werben mit der zusätzlichen Sicherheit, die durch Notbremssysteme und Spurhalteassistenten gewährleistet wird. Bisher mussten Käufer jedoch tiefer in die Tasche greifen, um von diesen Sicherheitsfunktionen zu profitieren. In Zukunft werden diese Assistenten allen Fahrern und Fahrerinnen zugutekommen.

Wer 2024 mit dem Auto in den Urlaub fährt, sollte sich im Vorfeld gut über die geltenden Verkehrsregeln im Urlaubsland informieren. Hier gab es dieses Jahr einige Änderungen. So wurden etwa in Italien einige Verkehrsregeln deutlich verschärft. Auch Österreich hat dieses Jahr neue Knallhart-Strafen für Raser eingeführt. Die neue Blitzer-Regelung in Italien wird viele Autofahrer indes freuen. (sp)

Rubriklistenbild: © Sascha Steinach/IMAGO

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