Zwei „sehr gut“, sechs „gut“
Aldi und Kaufland triumphieren im Babybrei-Test – dm-Produkte enttäuschen bei Öko-Test
VonJulia Hanigkschließen
Öko-Test offenbart: In diversen Baby-Fruchtbrei-Gläsern befindet sich die riskante Chemikalie BPA. Insbesondere drei Artikel stechen negativ hervor.
München – Die Ernährung von Babys ist ein sensibles Thema, bei dem Eltern besonders wachsam sind. Daher sind die Anforderungen an Babynahrung besonders hoch. Eine Untersuchung von Obstbrei-Gläschen durch Öko-Test ergab, dass drei Produkte lediglich die Bewertung „ausreichend“ erhielten. Zwei Produkte von Discountern glänzten dagegen mit dem Testergebnis „sehr gut“.
Discounter-Babybreie gewinnen bei Öko-Test
Die klaren Sieger der Untersuchung stammen überraschenderweise von den Discountern Aldi und Kaufland. Damit sind die beiden am besten bewerteten Produkte auch mit die preiswertesten. Diese beiden Unternehmen konnten auch beim Öko-Test von Senf punkten.
Diese beiden Baby-Breie bekamen die Note „sehr gut“:
- K-Bio Banane in Apfel (Kaufland, 0,75 Euro)
- Mamia Bio Apfel-Mango (Aldi Süd, 0,75 Euro)
Sechs weitere Produkte bekamen im Test auch eine „gute“ Note. Darunter Produkte von Alnatura, Rossmann, Müller, Edeka, Hipp und Netto/Edeka.
Öko-Test findet gefährliche Chemikalie BPA in gleich sechs Produkten
Trotz der positiven Entwicklung, dass in den 15 getesteten Gläschen keine Pestizide gefunden wurden und PVC kaum noch vorhanden ist, wurden in einigen Baby-Breien die Industriechemikalie Bisphenol A (BPA) nachgewiesen. Diese Chemikalie, die als Grundstoff für den Kunststoff Polycarbonat dient und in Verpackungen und Beschichtungen vorkommt, kann in Lebensmittel übergehen.
Der Bund für Umwelt und Naturschutz e.V. weist darauf hin, dass BPA „zu den hormonellen Schadstoffen, die bereits in winzigen Mengen in unseren Hormonhaushalt eingreifen können“ gehört. Seit 2016 stuft die EU diesen Stoff als fortpflanzungsgefährdend ein und seit 2023 liegt die Empfehlung für die tolerierbare tägliche Aufnahmemenge laut Europäischer Behörde für Lebensmittelsicherheit bei 0,2 Nanogramm, laut Bundesinstitut für Risikobewertung bei 200 Nanogramm. Auch bei einem Dosenmais-Test wurde das Hormongift zuletzt nachgewiesen. Ebenso fand sich 2023 BPA bei Dosentomaten.
Diese sechs Produkte enthielten BPA:
- Dm Babylove Erdbeere & Himbeere in Apfel (Note „ausreichend“)
- Dm Bio ApfelHimbeere- Heidelbeere, Demeter (Note „ausreichend“)
- Freche Freunde Baby Apfel, Erdbeere (Note „ausreichend“)
- Sprösslinge Apfel Holsteiner Cox, Bioland (Note „befriedigend“)
- Holle Waldbeeren in Apfel, Demeter (Note „befriedigend“)
- Lebenswert Bio Apfel mit Mango Pur, Bioland, Holle (Note „befriedigend“)
Neben BPA auch Zuckermengen beanstandet – Fructose ist kein „besserer“ Zucker
Neben den BPA-Ergebnissen hat Öko-Test auch die Kennzeichnung „ohne Zuckerzusatz“ unter die Lupe genommen. Denn auch wenn kein zusätzlicher Zucker hinzugefügt wird, ist durch den natürlichen Fruchtzucker ein hoher Zuckergehalt vorhanden. Fructose-Zucker kann laut Öko-Test zu „Übergewicht und Stoffwechselstörungen sorgen, Karies verursachen und mehr noch als andere Zuckerarten zu einer Fettleber führen“. Daher sollten Verbraucherinnen und Verbraucher stets die Inhaltsstoffe prüfen. Zuletzt nahm Öko-Test auch Mundspülungen unter die Lupe. (jh)
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