Formel-1-Fahrerkarussell gebremst?

Verstappen bleibt bei Red Bull – Mercedes plant offenbar Mega-Deal

  • Sönke Brederlow
    VonSönke Brederlow
    schließen

Verstappen setzt seine Karriere bei Red Bull fort, woraufhin Mercedes scheinbar mit einem Mega-Vertrag auf die Situation reagiert.

Brackley – Nur wenige Tage nachdem endgültig bestätigt wurde, dass Max Verstappen auch in der Saison 2026 für Red Bull an den Start gehen wird, bahnt sich bereits die nächste Überraschung in der Formel 1 an: Laut einem Medienbericht steht George Russell unmittelbar davor, einen langfristigen Vertrag bei Mercedes zu unterzeichnen – und zwar bis Ende 2027!

Weil sich Max Verstappen für Red Bull entschieden hat, winkt George Russell nun offenbar ein Hammer-Vertrag bei Mercedes.

Wie das Fachportal PlanetF1 berichtet, hat Russell demnach „eine mehrjährige Verlängerung“ mit Mercedes vereinbart und wird sich „bis mindestens Ende 2027“ an das Formel-1-Team aus Brackley binden. Die offizielle Bestätigung dieser Einigung könnte demnach bereits am bevorstehenden Rennwochenende beim Großen Preis von Ungarn (alle Fernsehzeiten) in Budapest erfolgen.

Was passiert, wenn Max Verstappen 2027 zu Mercedes wechseln sollte?

Die Vertragsdauer überrascht, denn bislang war stets die Rede davon gewesen, dass Mercedes dem 27-jährigen Briten lediglich einen Einjahresvertrag anbieten wolle. Die nun kolportierte Laufzeit bis Ende 2027 kommt daher überraschend – zumal sich Mercedes zuletzt offen gezeigt hatte, eine mögliche Verpflichtung von Max Verstappen in Betracht zu ziehen.

Allerdings steht den Stuttgartern auch noch ein zweites Formel-1-Cockpit zur Verfügung, und dort sorgt das einstige „Wunderkind“ Kimi Antonelli derzeit nicht für die erhofften Glanzleistungen. Denkbar wäre also, dass Mercedes für 2027, sollte Verstappen tatsächlich nach der Saison 2026 tatsächlich wechseln, eine Fahrerpaarung mit Russell und Verstappen ins Auge fasst.

Die schnellsten Männer der Welt: Das sind die Formel-1-Stars 2025

F1-Fahrerfeld vor dem Grand Prix von Australien
Im Vergleich zur Saison 2024 gab es zahlreiche Veränderungen im Fahrerfeld der Formel 1. Doch auch im Laufe der Saison hat sich schon etwas getan. © Hasan Bratic/dpa
Lando Norris jubelt auf dem Podium in Melbourne.
Schon seit 2019 fährt Lando Norris in der Formel 1 für McLaren. In diesem Jahr will er endlich den WM-Titel gewinnen. © Hasan Bratic/dpa
Oscar Piastri beim Grand Prix von China
Mit Oscar Piastri hat McLaren einen weiteren Top-Piloten im Team. Der Australier fährt seit 2023 für die Briten und hat seinen Vertrag zu Saisonbeginn um mehrere Jahre verlängert. © Andy Wong/dpa
Charles Leclerc
Auch Charles Leclerc besitzt bei Ferrari einen mehrjährigen Vertrag. Genug Zeit also, um sich seinen Traum vom WM-Titel mit der Scuderia zu erfüllen.  © David Davies/dpa
Lewis Hamilton
Der Wechsel von Lewis Hamilton zu Ferrari sorgte 2024 für ein absolutes Beben im Fahrerlager. In dieser Saison geht der Brite nun erstmals für Ferrari auf Punktejagd. © Alessio De Marco/dpa
Max Verstappen
Max Verstappen strebt in diesem Jahr seinen fünften WM-Titel mit Red Bull an. Doch ob der Niederländer auch über diese Saison hinaus für die Roten Bullen fährt, steht in den Sternen. © Andy Wong/dpa
Yuki Tsundoa
Zum Saisonstart saß Yuki Tsunoda noch im Racing Bull. Doch nach zwei Rennwochenenden gab es dann die überraschende Beförderung in den Red Bull. Und das ausgerechnet im letzten Jahr der Zusammenarbeit mit Honda. Pünktlich zum Großen Preis von Japan. © Hiro Komae/dpa
George Russell
Nach dem Abgang von Lewis Hamilton ist George Russell jetzt die Nummer 1 bei Mercedes. © dpa
Kimi Antonlli
Mit 18 Jahren ist Kimi Antonelli das Küken im Feld. Neben seiner ersten Formel-1-Saison beendet der Mercedes-Pilot auch noch die Schule. © PsnewZ/Imago
Fernando Alsonso
Mit inzwischen 43 Jahren ist Fernando Alonso der älteste Fahrer im Feld. Der Aston-Martin-Pilot hat mehr als 400 Rennen auf dem Buckel.  © Aston Martin Formula 1 Team
Lance Stroll
An seiner Seite startet auch in diesem Jahr Lance Stroll – der Sohn von Teambesitzer Lawrence Stroll. © Zak Mauger/Aston Martin Formula 1 Team
Pierre Gasley
Alpine und Pierre Gasly, das passt. Der Franzose geht auch 2025 für das Werksteam an den Start. An seiner Seite gibt es jedoch ein neues Gesicht. © Bradley Collyer/dpa
Franco Colapinto in Alpine-Kleidung.
Schon 2024 durfte Franco Colapinto bei Williams sein Können zeigen. Bei Alpine ersetzt er Jack Doohan, bekommt aber vorerst nur fünf Rennen. © DeFodi Images/Imago
Jack Doohan
Jack Doohan, Sohn des fünffachen Motorrad-Weltmeisters Mick Doohan, fuhr die ersten sechs Rennen für Alpine. Ab Imola ist er wieder Test- und Ersatzfahrer. © Joel Carrett/dpa
Oliver Bearnan
Ein weiteres neues Gesicht im Feld sitzt im Haas: Oliver Bearman. Der Brite kam bereits 2024 als Ersatzfahrer zum Einsatz und hinterließ dabei einen guten Eindruck. © David Davies/dpa
Esteban Ocon
Im zweiten Haas sitzt ebenfalls ein neuer Mann. Esteban Ocon wechselt von Alpine zum US-Rennstall. © Heath McKinley/dpa
Isack Hadjar
Frisches Blut gibt es auch bei den Racing Bulls. Mit Isack Hadjar befördert Red Bull einen Piloten aus seinem Nachwuchsprogramm in die Königsklasse. © NurPhoto/Imago
LIamo Lawson
An der Seite von Hadjar fährt Liam Lawson. Der Neuseeländer begann die Saison noch im Red Bull, wurde wegen schwacher Leistungen aber ab dem Großen Preis von Japan zu den Racing Bulls versetzt. © MAXPPP/Imago
Alex Albon
Nach einer kurzen Formel-1-Pause im Jahr 2021 fand Alex Albon 2022 bei Williams ein neues Cockpit. Dort glänzt er seither mit starken Leistungen. © Asanka Brendon Ratnayake/dpa
Carlos Sainz
An der Seite des Thailänders startet ab diesem Jahr Carlos Sainz. Der Spanier musste seinen Sitz bei Ferrari für Lewis Hamilton räumen. © Joel Carrett/dpa
Nico Hülkenberg
Ab 2026 wird aus dem Stake F1 Team Kick Sauber das Werksteam von Audi. Mit Nico Hülkenberg ist nun auch ein erfahrener deutscher Fahrer gefunden. © Andy Hone/LAT Images
Gabriel Bortoleto
Eine deutsche Nationalmannschaft mit einem Schumacher gibt es aber nicht. An Hülkenbergs Seite geht Gabriel Bortoleto an den Start. Der Brasilianer kommt als Meister in der Formel 2 nach Hinwill. © Andy Hone/LAT Images

Unklar bleibt indes, wie viel Russell künftig verdienen wird, falls er seinen Mercedes-Vertrag verlängert. Der Brite, der seinen Eltern das gesamte Geld zurückgezahlt hat, das sie einst in seine Karriere im Kartsport investierten, soll derzeit rund 22 Millionen Euro pro Jahr erhalten. Ob er sich im Rahmen der neuen Vereinbarung auch eine Gehaltserhöhung sichern konnte, ist bislang nicht bekannt.

George Russell hätte langfristigen Mercedes-Vertrag verdient

Verdient hätte er sie allemal: Russell präsentiert sich in dieser Saison in Topform, liefert konstant starke Leistungen ab und hat seinen Teamkollegen Antonelli klar im Griff. Beim Großen Preis von Kanada in Montreal feierte er seinen ersten Saisonsieg. In der aktuellen Fahrer-Weltmeisterschaft liegt Russell auf Rang fünf, hinter Oscar Piastri, Lando Norris, Max Verstappen und Charles Leclerc.

Angesichts dieser Entwicklung wäre es aus Sicht von Mercedes nur folgerichtig, den Briten langfristig zu binden und nicht weiterhin mit einem kurzfristigen Jahresvertrag zu vertrösten. Denn die bisherige Formel-1-Saison 2025 hat eindrucksvoll gezeigt, wie rasch sich die Dinge in der Königsklasse ändern können … (SoBre)

Rubriklistenbild: © DPPI/Imago