Jahrelanges Warten hat ein Ende

Schumacher-Überraschung nach 1449 Tagen

  • Christoph Klaucke
    VonChristoph Klaucke
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Mick Schumacher darf endlich wieder jubeln. Der Sprössling von Michael Schumacher verbucht nach jahrelangem Warten einen beachtlichen Erfolg.

Fuji – Mick Schumacher hat beim siebten Rennen der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) in Fuji eine beeindruckende Leistung gezeigt. Nach einer spektakulären Aufholjagd fuhr er von Startplatz 15 auf den dritten Rang und sicherte sich damit seine erste Podiums-Platzierung seit 1449 Tagen. Schumacher selbst zeigte sich überrascht und gestand: „Ich hatte schon vergessen, wie sich ein Podium anfühlt.“

Nach 1449 Tagen: Schumacher-Sensation nach irrer Aufholjagd

Das Rennen begann für Schumacher, der zusammen mit seinen Teamkollegen Nicolas Lapierre und Matthieu Vaxiviere im Alpine A424 antrat, auf dem 15. Startplatz. Schumacher hielt sich zunächst aus allen Kollisionen heraus und übergab das Auto nach seinem ersten Stint auf Platz 9. Eine Durchfahrtsstrafe warf das Team jedoch zurück, und Schumacher begann in der 138. Runde seine bemerkenswerte Aufholjagd vom 13. Platz.

Dank einer Kombination aus Unfällen und Strafen der Konkurrenz sowie einem strategischen Reifenwechsel konnte Schumacher in den letzten Runden mehrere Fahrzeuge überholen. Besonders hervorzuheben ist sein Überholmanöver gegen den Jota-Porsche von Norman Nato, das ihm den dritten Platz sicherte. Schumacher profitierte dabei von einem Reifen-Vorteil, da der Alpine bei den letzten Boxenstopps zwei frische Medium-Reifen erhielt, während das Jota-Team auf einen Reifenwechsel verzichtete. „Ich wusste, dass wir einen Reifen-Vorteil hatten. Es war nur eine Frage der Zeit, bis ich mich so positioniert hatte, um an der richtigen Stelle zu sein“, so Schumacher.

Mick Schumacher darf nach langer Leidenszeit endlich wieder jubeln.

Schumachers Marathonleistung: Meiste Runden im Feld

Mit 119 Runden absolvierte Mick Schumacher die meisten Runden aller Fahrer im Starterfeld. Diese Leistung war nicht nur für ihn persönlich ein Triumph, sondern brachte auch seinem Team, das erstmals in der Langstrecken-WM antritt, die erste Top-3-Platzierung. Der Sohn von Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher verbrachte 3:16 Stunden, was 55 Prozent der Streckenzeit entspricht, im Auto.

Die Langstrecken-WM erfordert absoluten Teamgeist, doch Schumachers Einsatz war entscheidend. „Wir hatten ein paar wirklich enge Kämpfe und ich gewinne mehr Vertrauen, wie man in der WEC kämpfen muss“, erklärte Schumacher, der weiter auf die Rückkehr in die Formel 1 hofft. „Das erinnert mich an die guten alten Zeiten im Kartsport.“ Für Schumacher war es das erste Podium seit fast genau vier Jahren – am 27. September 2020 hatte er das Formel-2-Rennen in Sochi (Russland) gewonnen.

Alle deutschen Formel-1-Fahrer seit 1980

Manfred Winkelhock in einem Formel 1-Wagen
Manfred Winkelhock, 1982-1985, 47 Starts, 2 WM-Punkte. Verstarb 1985 nach einem Unfall. © IMAGO/Frinke
Stefan Bellof, 1984-1985, 20 Starts, 4 WM-Punkte.  
Verstarb 1985 nach einem Unfall.
Stefan Bellof, 1984-1985, 20 Starts, 4 WM-Punkte. Verstarb 1985 nach einem Unfall. © IMAGO/Sven Simon
Christian Danner, 1985-1989, 36 Starts, 4 WM-Punkte.
Christian Danner, 1985-1989, 36 Starts, 4 WM-Punkte.  © imago sportfotodienst
Bernd Schneider, 1988-1990, 9 Starts.
Bernd Schneider, 1988-1990, 9 Starts. © imago sportfotodienst
Michael Schumacher, 1991-2006 & 2010-2012, 307 Starts, 1566 WM-Punkte, 7 WM-Titel.
Michael Schumacher, 1991-2006 & 2010-2012, 307 Starts, 1566 WM-Punkte, 7 WM-Titel.  © imago sportfotodienst
Heinz-Harald Frentzen, 1994-2003, 157 Starts, 174 WM-Punkte, Vizeweltmeister 1997.
Heinz-Harald Frentzen, 1994-2003, 157 Starts, 174 WM-Punkte, Vizeweltmeister 1997.  © IMAGO/Crash Media Group
Ralf Schumacher, 1997-2007, 180 Starts, 329 WM-Punkte.
Ralf Schumacher, 1997-2007, 180 Starts, 329 WM-Punkte. © IMAGO/Sven Simon
Nick Heidfeld, 2000-2011, 183 Starts, 259 WM-Punkte.
Nick Heidfeld, 2000-2011, 183 Starts, 259 WM-Punkte. © imago sportfotodienst
Timo Glock, 2004 & 2008-2012, 91 Starts, 51 WM-Punkte.
Timo Glock, 2004 & 2008-2012, 91 Starts, 51 WM-Punkte. © imago sportfotodienst
Nico Rosberg, 2006-2016, 206 Starts, 1594,5 WM-Punkte, ein WM-Titel.
Nico Rosberg, 2006-2016, 206 Starts, 1594,5 WM-Punkte, ein WM-Titel. ©  via www.imago-images.de
Markus Winkelhock, 2007, ein Start.
Markus Winkelhock, 2007, ein Start. © imago sportfotodienst
Adrian Sutil, 2007-2011 & 2013-2014, 128 Starts, 124 WM-Punkte.
Adrian Sutil, 2007-2011 & 2013-2014, 128 Starts, 124 WM-Punkte. © imago sportfotodienst
Sebastian Vettel, seit 2007, 286 Starts, 3066 WM-Punkte, 4 WM-Titel. (Stand 20.06.2022)
Sebastian Vettel, seit 2007, 286 Starts, 3066 WM-Punkte, 4 WM-Titel. (Stand 20.06.2022) © imago sportfotodienst
Nico Hülkenberg, 2010 und 2012-2020 sowie 2022, 181 Starts, 521 WM-Punkte.
Nico Hülkenberg, 2010 und 2012-2020 sowie 2022, 181 Starts, 521 WM-Punkte. © Photo4/LaPresse via www.imago-images.de
André Lotterer, 2014, ein Start.
André Lotterer, 2014, ein Start.  © imago sportfotodienst
Pascal Wehrlein, 2016-2017, 39 Starts, 6 WM-Punkte.
Pascal Wehrlein, 2016-2017, 39 Starts, 6 WM-Punkte. ©  via www.imago-images.de
Mick Schumacher, seit 2021, 29 Starts. (Stand 20.06.2022)
Mick Schumacher, seit 2021, 29 Starts. (Stand 20.06.2022) © HOCH ZWEI via www.imago-images.de

Ausblick auf Schumachers Saisonfinale – danach Rückkehr in die Formel 1?

Beim Saisonfinale in Bahrain am 2. November hat Mick Schumacher die Chance, seine Erfolgsserie fortzusetzen. Nach dem unerwarteten Podiumserfolg in Fuji blickt das Team optimistisch auf die verbleibenden Herausforderungen. Schumacher, für den vor kurzem ein Rennen noch in einem Desaster endete, und seine Teamkollegen hoffen, die Saison mit einem weiteren starken Ergebnis abzuschließen. (ck)

Rubriklistenbild: © Andreas Beil/Imago

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