Von Sönke Brederlow
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Ein sensationeller Fahrerwechsel zeichnet sich in der Formel 1 ab: Mercedes-Ersatz Valtteri Bottas soll Franco Colapinto im Alpine-Cockpit ersetzen.
Brackley/Enstone – Mercedes -Ersatzfahrer Valtteri Bottas steht offenbar kurz vor einem Comeback in der Formel 1 – allerdings nicht im Silberpfeil, sondern bei Alpine. Schon nach dem Österreich-GP gab es erste Hinweise darauf, dass der Finne das Cockpit von Franco Colapinto übernehmen könnte . In Silverstone bestätigen nun sowohl Bottas als auch Mercedes-Teamchef Toto Wolff ihre Gespräche mit den Franzosen.
Auf die Frage, ob Bottas bereits mit Alpine-Teamchef Flavio Briatore über einen möglichen Wechsel gesprochen habe, reagierte der Finne eindeutig: „Ja, das kann man so sagen“, sagte der Mercedes-Ersatzpilot am Rande des Großen Preises von Großbritannien gegenüber Viaplay , ohne sich darüber hinaus jedoch weiter äußern zu wollen.
Alle deutschen Formel-1-Fahrer, die auf dem Podium standen Nico Hülkenberg ist der bislang letzte Formel-1-Fahrer aus Deutschland, der auf dem Podium stand: Erst in seinem 239. Rennen gelang ihm beim Großen Preis von Großbritannien 2025 erstmals der Sprung auf das Podest. © Bradley Collyer/PA Wire/dpa Die meisten Podestplätze aller Formel-1-Fahrer aus Deutschland erzielte Michael Schumacher: Der siebenfache Weltmeister stand in seiner Karriere insgesamt 155 Mal auf dem Podium, feierte dabei 91 Siege. © HochZwei/Imago Sein erstes Podium in der Königsklasse feierte Michael Schumacher (damals Benetton) beim Großen Preis von Mexiko 1992, als er Dritter wurde. © HochZwei/Ronco/Imago Zum letzten Mal stand Michael Schumacher beim Großen Preis von Europa 2012 in Valencia als Dritter auf dem Podium. Es war zugleich sein einziger Podestplatz für Mercedes. © Kräling/Imago Sebastian Vettel (hier in Bahrain 2012) stand im Laufe seiner Formel-1-Karriere insgesamt 122 Mal auf dem Podium Der vierfache Weltmeister Sebastian Vettel stand im Laufe seiner Formel-1-Karriere insgesamt 122 Mal auf dem Podium, feierte dabei 53 Siege für Toro Rosso, Red Bull und Ferrari. © Hoch Zwei/Imago Sebastian Vettel feiert beim Italien-GP 2008 seinen ersten Grand-Prix-Sieg Kurios: Das erste Podium erzielte Vettel beim Italien GP 2008 in Monza, wobei der damalige Toro-Rosso-Pilot damals auch direkt seinen ersten Formel-1-Sieg bejubeln durfte. © Schreyer/Imago Seinen letzten Formel-1-Podestplatz erzielte Sebastian Vettel (Aston Martin) beim Großen Preis von Aserbaidschan 2021 in Baku Sein letztes Podium in der Königsklasse schnappte sich Sebastian Vettel beim Großen Preis von Aserbaidschan 2021 in Baku. Damals belegte der Deutsche im Aston Martin den zweiten Platz. © James Gasperotti/Imago Mercedes-Weltmeister Nico Rosberg stand in seiner Formel-1-Karriere insgesamt 57 Mal auf dem Podium Der deutsche Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg stand im Laufe seiner Karriere insgesamt 57 Mal auf dem Podium und feierte 23 Siege – alle im Silberpfeil von Mercedes. © HochZwei/Imago Beim Großen Preis von Australien 2008 stand Nico Rosberg (damals Williams) zum ersten Mal auf dem Podium Seine ersten beiden Podestplätze holte der Deutsche allerdings noch für Williams: Beim Großen Preis von Australien 2008 stand Rosberg als Dritter zum ersten Mal auf dem Podium. © Sven Simon/Imago Bei seinem letzten Formel-1-Podium beim Großen Preis von Abu Dhabi 2016 feierte Mercedes-Pilot Nico Rosberg zugleich den WM-Titel Das letzte Formel-1-Podium von Rosberg war beim Großen Preis von Abu Dhabi 2016, als der Mercedes-Pilot den zweiten Platz belegte. Viel wichtiger allerdings: Der Deutsche feierte seinen einzigen WM-Titel – und beendete seine Karriere danach. © HochZwei/Imago Williams-Pilot Ralf Schumacher feiert beim Großen Preis von Malaysia 2002 den Sieg Ralf Schumacher kletterte in seiner Karriere 27 Mal auf das Formel-1-Podium und erzielte für BMW-Williams insgesamt sechs Grand-Prix-Siege. © Hoch Zwei/Imago Ralf Schumacher startete in der Formel-1-Saison 1997 für Jordan Das erste Formel-1-Podium feierte Ralf Schumacher allerdings schon in seiner Debütsaison 1997 für Jordan, beim Großen Preis von Argentinien in Buenos Aires, als er den dritten Platz belegte. © Passage/Imago Beim Großen Preis von Australien 2006 stand Ralf Schumacher (damals Toyota) zum letzten Mal auf dem Formel-1-Podium Zum Ende seiner Formel-1-Karriere landete Ralf Schumacher noch dreimal im Toyota auf dem Podium, zuletzt als Dritter beim Großen Preis von Australien 2006. © Crash Media Group/Imago Williams-Pilot Heinz-Harald Frentzen feierte beim Großen Preis von San Marino in Imola 1997 seinen ersten Formel-1-Sieg Heinz-Harald Frentzen kann auf 18 Podestplätze in der Formel 1 zurückblicken: Der Deutsche feierte insgesamt drei Siege, erstmals beim Großen Preis von San Marino 1997 als Williams-Pilot. Zwei weitere Erfolge fuhr Frentzen in der Saison 1999 im Jordan ein. © Sven Simon/Imago RTL-Sportreporter Kai Ebel beim Interview mit Formel-1-Rennfahrer Heinz-Harald Frentzen Das erste Formel-1-Podium erzielte Heinz-Harald Frentzen allerdings schon beim Großen Preis von Italien in Monza 1995, als er im Sauber den dritten Platz belegte. © United Archives/Valdmanis/Imago Sein letztes Podium in der Formel 1 feiert Heinz-Harald Frentzen beim Großen Preis der USA 2003 in Indianapolis Und auch seinen letzten Podestplatz in der Formel 1 feierte Frentzen wieder als Sauber-Pilot, damals als Dritter beim Großen Preis der USA 2003 in Indianapolis. © Crash Media Group/Imago Nick Heidfeld (BMW-Sauber) erreicht beim Großen Preis von Australien 2008 den zweiten Platz Nick Heidfeld erreichte in seiner Formel-1-Karriere insgesamt 13 Mal das Podium, davon allein achtmal als BMW-Sauber-Pilot. Ein Sieg gelang „Quick Nick“ allerdings nie. © Sven Simon/Imago Nick Heidfeld (Sauber) feiert als Dritter beim Großen Preis von Brasilien 2001 sein erstes Formel-1-Podium Das erste Formel-1-Podium erzielte Heidfeld schon in der Formel-1-Saison 2001, damals als Sauber-Pilot, als Dritter beim Großen Preis von Brasilien. © HochZwei/Imago Nick Heidfeld (Lotus-Renault) fährt beim Großen Preis von Malaysia 2011 als Dritter auf das Podium In der Formel-1-Saison 2011 steht Heidfeld (damals Lotus-Renault) beim Großen Preis von Malaysia als Dritter zum letzten Mal auf dem Podium. © HochZwei/Imago Jochen Maas erzielt in seiner Formel-1-Karriere insgesamt acht Podestplätze und beim Großen Preis von Spanien 1975 sogar einen Sieg Jochen Maas erzielt in seiner Formel-1-Karriere insgesamt acht Podestplätze, darunter beim Großen Preis von Spanien 1975 sogar der Sieg. © HochZwei/Ronco/Imago Wolfgang Graf Berghe von Trips im Jahr 1958 Wolfgang Graf Berghe von Trips erzielte zwischen 1957 und 1961 insgesamt sechs Podestplätze, darunter auch zwei Siege in der Saison 1961. © Horstmüller/Imago Timo Glock (Toyota) erreicht beim Großen Preis von Malaysia 2009 als Dritter das Podium Timo Glock schaffte als Toyota-Pilot (hier 2009 als Dritter) immerhin dreimal den Sprung auf das Podium, allerdings gelang ihm in seiner Karriere kein einziger Grand-Prix-Sieg. © Laci Perenyi/Imago Der deutsche Mercedes-Pilot Karl Kling fährt in den Jahren 1954 und 1955 jeweils einmal auf das Formel-1-Podium Der deutsche Mercedes-Pilot Karl Kling fährt in den Jahren 1954 und 1955 jeweils einmal auf das Formel-1-Podium. © Crash Media Group/Imago Hans-Joachim Stuck belegte beim Großen Preis von Deutschland 1977 hinter Niki Lauda und Jody Scheckter den dritten Platz Hans-Joachim Stuck fährt insgesamt 74 Formel-1-Rennen, wobei ihn zwei Podestplätze gelingen, hier 1977 beim Großen Preis von Deutschland in Hockenheim. © MKA/Imago Der frühere Formel-1-Fahrer Hans Hermann im Jahr 2000 Der deutsche Formel-1-Fahrer Hans Hermann (hier im Jahr 2000) erzielte in der Saison 1954 einen Podestplatz beim Großen Preis der Schweiz in Bern. © Sven Simon/Imago Der deutsche Formel-1-Pilot Rolf Stommelen im Jahr 1970 Der deutsche Formel-1-Pilot Rolf Stommelen nahm an insgesamt 54 Formel-1-Rennen teil und fuhr beim Großen Preis von Österreich 1970 als Dritter auf das Podium. © Pressefoto Baumann/Imago Die deutsche Motorsport-Hoffnung Stefan Bellof im Jahr 1984 In der Formel-1-Saison 1984 raste Stefan Bellof im unterlegenen Tyrrell-Ford im Regen von Monaco auf den dritten Platz. Wegen eines Verstoßes gegen das technische Reglement wurden alle Ergebnisse, und damit auch das einzige Podium des Deutschen, am Jahresende aberkannt. © Sven Simon/Imago Das übernahm wenig später Mercedes-Teamchef Toto Wolff, der nach eigener Aussage „schon ein paar Mal“ mit Briatore gesprochen hat. „Ich habe ihn heute getroffen, und wir haben über Valtteri gesprochen“, grinste der Österreicher gegenüber Viaplay . „Es scheint, als würde das Interesse an Valtteri noch weiter steigen.“
Mercedes-Teamchef überzeugt: „Er hat diesen Platz verdient“ „Er hat diesen Platz verdient“, ist Wolff überzeugt. Er würde seinem Ersatzfahrer keine Steine in den Weg legen, auch wenn ein Abschied nicht leichtfiele. Immerhin feierten Mercedes und Bottas gemeinsam zehn Grand-Prix-Siege und zwei Vizetitel in der Fahrer-WM, bevor er für drei Jahre zu Alfa Romeo bzw. Sauber abwanderte. „Wenn ihn jemand als Rennfahrer schnappt, lassen wir ihn gehen. Natürlich mit einer Träne in den Augen.“
Valtteri Bottas könnte schon nach der Formel-1-Sommerpause im Alpine-Cockpit sitzen.
© Jan Huebner/Imago
„Ich gebe ihm als Freund ein paar Ratschläge“, schmunzelt Wolff, der mit George Russell und Kimi Antonelli bereits zwei starke Fahrer im Mercedes-Cockpit sitzen hat. Zudem wird weiterhin über einen möglichen Wechsel von Max Verstappen spekuliert, wodurch für Bottas mittelfristig ohnehin kein Platz im Silberpfeil frei wäre.
„Valtteri trifft letztendlich gemeinsam mit seinem Management die Entscheidung. Ich versuche, im Hintergrund zu bleiben“, sagt Mercedes-Teamchef Wolff. Ein Wechsel käme ihm dabei nicht ungelegen: Zwar fährt Alpine in dieser Saison noch mit eigenen Motoren, ab dem kommenden Jahr wird das Team allerdings zum Mercedes-Kundenteam – und dann würde sich Wolff freuen, die Franzosen etwas weiter vorne im Feld zu sehen.
Bottas schon in Belgien für Alpine unterwegs? Denn in dieser Saison bleiben die Ergebnisse von Alpine deutlich hinter den Erwartungen zurück. Nur Pierre Gasly konnte überhaupt in die Top 10 fahren und damit WM-Punkte holen. Jack Doohan, der nach sechs Rennen von Franco Colapinto abgelöst wurde , blieb ebenso punktelos wie sein Nachfolger.
Die schnellsten Männer der Welt: Das sind die Formel-1-Stars 2025 Im Vergleich zur Saison 2024 gab es zahlreiche Veränderungen im Fahrerfeld der Formel 1. Doch auch im Laufe der Saison hat sich schon etwas getan. © Hasan Bratic/dpa Schon seit 2019 fährt Lando Norris in der Formel 1 für McLaren. In diesem Jahr will er endlich den WM-Titel gewinnen. © Hasan Bratic/dpa Mit Oscar Piastri hat McLaren einen weiteren Top-Piloten im Team. Der Australier fährt seit 2023 für die Briten und hat seinen Vertrag zu Saisonbeginn um mehrere Jahre verlängert. © Andy Wong/dpa Auch Charles Leclerc besitzt bei Ferrari einen mehrjährigen Vertrag. Genug Zeit also, um sich seinen Traum vom WM-Titel mit der Scuderia zu erfüllen. © David Davies/dpa Lewis Hamilton Der Wechsel von Lewis Hamilton zu Ferrari sorgte 2024 für ein absolutes Beben im Fahrerlager. In dieser Saison geht der Brite nun erstmals für Ferrari auf Punktejagd. © Alessio De Marco/dpa Max Verstappen Max Verstappen strebt in diesem Jahr seinen fünften WM-Titel mit Red Bull an. Doch ob der Niederländer auch über diese Saison hinaus für die Roten Bullen fährt, steht in den Sternen. © Andy Wong/dpa Yuki Tsundoa Zum Saisonstart saß Yuki Tsunoda noch im Racing Bull. Doch nach zwei Rennwochenenden gab es dann die überraschende Beförderung in den Red Bull. Und das ausgerechnet im letzten Jahr der Zusammenarbeit mit Honda. Pünktlich zum Großen Preis von Japan. © Hiro Komae/dpa George Russell Nach dem Abgang von Lewis Hamilton ist George Russell jetzt die Nummer 1 bei Mercedes. © dpa Kimi Antonlli Mit 18 Jahren ist Kimi Antonelli das Küken im Feld. Neben seiner ersten Formel-1-Saison beendet der Mercedes-Pilot auch noch die Schule. © PsnewZ/Imago Fernando Alsonso Mit inzwischen 43 Jahren ist Fernando Alonso der älteste Fahrer im Feld. Der Aston-Martin-Pilot hat mehr als 400 Rennen auf dem Buckel. © Aston Martin Formula 1 Team Lance Stroll An seiner Seite startet auch in diesem Jahr Lance Stroll – der Sohn von Teambesitzer Lawrence Stroll. © Zak Mauger/Aston Martin Formula 1 Team Pierre Gasley Alpine und Pierre Gasly, das passt. Der Franzose geht auch 2025 für das Werksteam an den Start. An seiner Seite gibt es jedoch ein neues Gesicht. © Bradley Collyer/dpa Franco Colapinto in Alpine-Kleidung. Schon 2024 durfte Franco Colapinto bei Williams sein Können zeigen. Bei Alpine ersetzt er Jack Doohan, bekommt aber vorerst nur fünf Rennen. © DeFodi Images/Imago Jack Doohan Jack Doohan, Sohn des fünffachen Motorrad-Weltmeisters Mick Doohan, fuhr die ersten sechs Rennen für Alpine. Ab Imola ist er wieder Test- und Ersatzfahrer. © Joel Carrett/dpa Oliver Bearnan Ein weiteres neues Gesicht im Feld sitzt im Haas: Oliver Bearman. Der Brite kam bereits 2024 als Ersatzfahrer zum Einsatz und hinterließ dabei einen guten Eindruck. © David Davies/dpa Esteban Ocon Im zweiten Haas sitzt ebenfalls ein neuer Mann. Esteban Ocon wechselt von Alpine zum US-Rennstall. © Heath McKinley/dpa Isack Hadjar Frisches Blut gibt es auch bei den Racing Bulls. Mit Isack Hadjar befördert Red Bull einen Piloten aus seinem Nachwuchsprogramm in die Königsklasse. © NurPhoto/Imago LIamo Lawson An der Seite von Hadjar fährt Liam Lawson. Der Neuseeländer begann die Saison noch im Red Bull, wurde wegen schwacher Leistungen aber ab dem Großen Preis von Japan zu den Racing Bulls versetzt. © MAXPPP/Imago Alex Albon Nach einer kurzen Formel-1-Pause im Jahr 2021 fand Alex Albon 2022 bei Williams ein neues Cockpit. Dort glänzt er seither mit starken Leistungen. © Asanka Brendon Ratnayake/dpa Carlos Sainz An der Seite des Thailänders startet ab diesem Jahr Carlos Sainz. Der Spanier musste seinen Sitz bei Ferrari für Lewis Hamilton räumen. © Joel Carrett/dpa Nico Hülkenberg Ab 2026 wird aus dem Stake F1 Team Kick Sauber das Werksteam von Audi. Mit Nico Hülkenberg ist nun auch ein erfahrener deutscher Fahrer gefunden. © Andy Hone/LAT Images Gabriel Bortoleto Eine deutsche Nationalmannschaft mit einem Schumacher gibt es aber nicht. An Hülkenbergs Seite geht Gabriel Bortoleto an den Start. Der Brasilianer kommt als Meister in der Formel 2 nach Hinwill. © Andy Hone/LAT Images Dazu kommt: Colapinto sorgte im Silverstone-Qualifying erneut für einen Unfall und konnte das Rennen am Sonntag aufgrund technischer Probleme gar nicht erst starten. Es scheint daher nicht unwahrscheinlich, dass Valtteri Bottas demnächst, vielleicht sogar schon beim Großen Preis von Belgien in zwei Wochen, das Alpine-Cockpit von Colapinto übernehmen könnte. (SoBre)
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