Dreht sich das Fahrerkarussell?

Formel-1-Knaller: Dieser Fahrer steht bei Aston Martin auf der Wunschliste

  • Sönke Brederlow
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Wildes Gerücht um Formel-1-Pilot George Russell: Der Kanada-Sieger soll bei Aston Martin als Wunschkandidat auf der Liste stehen. Wie der Mercedes-Pilot darauf reagiert.

Montreal – Mit seinem Sieg beim Großen Preis von Kanada hat Mercedes-Pilot George Russell einmal mehr eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass er zu den besten Fahrern der Formel 1 gehört. Und dennoch hat der 27-jährige Brite bei Mercedes bislang keinen Vertrag für die kommende Saison, obwohl beide Seiten bereits mehrfach bekräftigt hatten, die gemeinsame Reise in der Königsklasse fortsetzen zu wollen.

Weshalb die Tinte unter dem neuen Vertrag noch immer nicht getrocknet ist, bleibt also fraglich – und sorgt im Fahrerlager der Königsklasse für wilde Spekulationen. Angeblich, so wird seit Wochen immer wieder gemunkelt, hält sich Mercedes bewusst eine Hintertür offen – für Max Verstappen, der bereits mehrfach mit einem Abschied von Red Bull in Verbindung gebracht wurde.

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F1-Fahrerfeld vor dem Grand Prix von Australien
Im Vergleich zur Saison 2024 gab es zahlreiche Veränderungen im Fahrerfeld der Formel 1. Doch auch im Laufe der Saison hat sich schon etwas getan. © Hasan Bratic/dpa
Lando Norris jubelt auf dem Podium in Melbourne.
Schon seit 2019 fährt Lando Norris in der Formel 1 für McLaren. In diesem Jahr will er endlich den WM-Titel gewinnen. © Hasan Bratic/dpa
Oscar Piastri beim Grand Prix von China
Mit Oscar Piastri hat McLaren einen weiteren Top-Piloten im Team. Der Australier fährt seit 2023 für die Briten und hat seinen Vertrag zu Saisonbeginn um mehrere Jahre verlängert. © Andy Wong/dpa
Charles Leclerc
Auch Charles Leclerc besitzt bei Ferrari einen mehrjährigen Vertrag. Genug Zeit also, um sich seinen Traum vom WM-Titel mit der Scuderia zu erfüllen.  © David Davies/dpa
Lewis Hamilton
Der Wechsel von Lewis Hamilton zu Ferrari sorgte 2024 für ein absolutes Beben im Fahrerlager. In dieser Saison geht der Brite nun erstmals für Ferrari auf Punktejagd. © Alessio De Marco/dpa
Max Verstappen
Max Verstappen strebt in diesem Jahr seinen fünften WM-Titel mit Red Bull an. Doch ob der Niederländer auch über diese Saison hinaus für die Roten Bullen fährt, steht in den Sternen. © Andy Wong/dpa
Yuki Tsundoa
Zum Saisonstart saß Yuki Tsunoda noch im Racing Bull. Doch nach zwei Rennwochenenden gab es dann die überraschende Beförderung in den Red Bull. Und das ausgerechnet im letzten Jahr der Zusammenarbeit mit Honda. Pünktlich zum Großen Preis von Japan. © Hiro Komae/dpa
George Russell
Nach dem Abgang von Lewis Hamilton ist George Russell jetzt die Nummer 1 bei Mercedes. © dpa
Kimi Antonlli
Mit 18 Jahren ist Kimi Antonelli das Küken im Feld. Neben seiner ersten Formel-1-Saison beendet der Mercedes-Pilot auch noch die Schule. © PsnewZ/Imago
Fernando Alsonso
Mit inzwischen 43 Jahren ist Fernando Alonso der älteste Fahrer im Feld. Der Aston-Martin-Pilot hat mehr als 400 Rennen auf dem Buckel.  © Aston Martin Formula 1 Team
Lance Stroll
An seiner Seite startet auch in diesem Jahr Lance Stroll – der Sohn von Teambesitzer Lawrence Stroll. © Zak Mauger/Aston Martin Formula 1 Team
Pierre Gasley
Alpine und Pierre Gasly, das passt. Der Franzose geht auch 2025 für das Werksteam an den Start. An seiner Seite gibt es jedoch ein neues Gesicht. © Bradley Collyer/dpa
Franco Colapinto in Alpine-Kleidung.
Schon 2024 durfte Franco Colapinto bei Williams sein Können zeigen. Bei Alpine ersetzt er Jack Doohan, bekommt aber vorerst nur fünf Rennen. © DeFodi Images/Imago
Jack Doohan
Jack Doohan, Sohn des fünffachen Motorrad-Weltmeisters Mick Doohan, fuhr die ersten sechs Rennen für Alpine. Ab Imola ist er wieder Test- und Ersatzfahrer. © Joel Carrett/dpa
Oliver Bearnan
Ein weiteres neues Gesicht im Feld sitzt im Haas: Oliver Bearman. Der Brite kam bereits 2024 als Ersatzfahrer zum Einsatz und hinterließ dabei einen guten Eindruck. © David Davies/dpa
Esteban Ocon
Im zweiten Haas sitzt ebenfalls ein neuer Mann. Esteban Ocon wechselt von Alpine zum US-Rennstall. © Heath McKinley/dpa
Isack Hadjar
Frisches Blut gibt es auch bei den Racing Bulls. Mit Isack Hadjar befördert Red Bull einen Piloten aus seinem Nachwuchsprogramm in die Königsklasse. © NurPhoto/Imago
LIamo Lawson
An der Seite von Hadjar fährt Liam Lawson. Der Neuseeländer begann die Saison noch im Red Bull, wurde wegen schwacher Leistungen aber ab dem Großen Preis von Japan zu den Racing Bulls versetzt. © MAXPPP/Imago
Alex Albon
Nach einer kurzen Formel-1-Pause im Jahr 2021 fand Alex Albon 2022 bei Williams ein neues Cockpit. Dort glänzt er seither mit starken Leistungen. © Asanka Brendon Ratnayake/dpa
Carlos Sainz
An der Seite des Thailänders startet ab diesem Jahr Carlos Sainz. Der Spanier musste seinen Sitz bei Ferrari für Lewis Hamilton räumen. © Joel Carrett/dpa
Nico Hülkenberg
Ab 2026 wird aus dem Stake F1 Team Kick Sauber das Werksteam von Audi. Mit Nico Hülkenberg ist nun auch ein erfahrener deutscher Fahrer gefunden. © Andy Hone/LAT Images
Gabriel Bortoleto
Eine deutsche Nationalmannschaft mit einem Schumacher gibt es aber nicht. An Hülkenbergs Seite geht Gabriel Bortoleto an den Start. Der Brasilianer kommt als Meister in der Formel 2 nach Hinwill. © Andy Hone/LAT Images

Möglicherweise liegt der Grund für das Zögern aber auch bei Russell selbst. Denn womöglich zieht der vierfache Grand-Prix-Sieger einen Wechsel in Betracht: Nach Informationen von Motorsport.com soll George Russell auf der Wunschliste von Aston Martin stehen! „Ich mache mir keine Sorgen um das nächste Jahr“, betonte der 27-Jährige zuletzt. „Ich weiß, dass ich nächstes Jahr in der Startaufstellung stehen werde.“

Wechselt Mercedes-Pilot George Russell zu Aston Martin?

Kommt es bald zu einem überraschenden Teamwechsel des Briten? Unwahrscheinlich. Denn der aktuelle Mercedes-Pilot machte in der Pressekonferenz nach dem Rennen unmissverständlich klar, dass „es seine klare Absicht sei, bei den Silberpfeilen zu bleiben“. Russell verhandelt nach eigenen Angaben mit keinem anderen Team – obwohl er für 2026 noch keinen Vertrag in der Tasche hat.

„Nein, ich spreche mit niemand anderem, auch nicht mit Teams, die Interesse gezeigt haben“, sagte der Brite am Sonntag in Kanada. „Ich habe immer offen gesagt, dass ich bei Mercedes bleiben möchte. Das war schon immer klar. Ich bin Mercedes gegenüber loyal. Sie haben mir die Chance gegeben, in die Formel 1 zu kommen.“

Sitzt der aktuelle Mercedes-Fahrer George Russell bald im Aston Martin?

Trotz aller Spekulationen rund um einen möglichen Wechsel von Verstappen zu Mercedes habe Russell „keine schlechten Gefühle“. Es sei nachvollziehbar, dass die Teams Interesse an einem Fahrer seines Kalibers hätten. Einen tatsächlichen Wechsel des Niederländers hält Russell allerdings für wenig wahrscheinlich, und sieht sich selbst bei Mercedes weiterhin auf der Pole-Position.

„Letztlich gibt es nur zwei Cockpits pro Team, und ich wusste, dass meine Position nicht gefährdet sein würde, solange ich weiterhin so performe wie derzeit. Ich fühle mich also in einer guten Position“, sagt Russell nach seinem Sieg beim Großen Preis von Kanada selbstbewusst. Sollte er dennoch keinen Vertrag für 2026 erhalten, scherzte der 27-Jährige bereits, einen eigenen Nacktkalender herauszubringen. „Wir haben keinen Zeitdruck in Bezug auf die Vertragsverhandlungen.“

Mercedes-Teamchef lobt Russell in höchsten Tönen

Diese Gelassenheit wird auch von Mercedes-Teamchef Toto Wolff geteilt, der seinem Piloten die volle Rückendeckung gibt. „Er ist schon so lange bei uns und hat sich kontinuierlich weiterentwickelt. Die Fortschritte, die er vom Nachwuchsfahrer bei Williams hin zum Mercedes-Piloten gemacht hat, sprechen für sich“, lobt der Österreicher.

Mercedes-Pilot George Russell feierte beim Großen Preis von Kanada seinen vierten Karrieresieg in der Formel 1.

„Er kam zu uns in einer schwierigen Phase, war auf Augenhöhe mit Lewis. Und seit Lewis’ Abschied ist er ganz klar die Führungsfigur im Team, der erfahrenste Fahrer – und das geschieht ganz natürlich“, betont Wolff. „Es gibt da keine politischen Spielchen. Er hat sich seine Position durch Leistung verdient. Das Teamklima ist hervorragend, und wir haben uns auf einen ungefähren Zeitrahmen geeinigt, in dem wir alles regeln wollen.“

Wann genau dieser „ungefähre Zeitrahmen“ erreicht ist, ließ der Mercedes-Teamchef jedoch offen. Dennoch scheint es derzeit mehr als unwahrscheinlich, dass George Russell im kommenden Jahr tatsächlich zu Aston Martin wechselt. Dort ist Fernando Alonso für 2026 bereits gesetzt – und auch die Vertragsverlängerung von Lance Stroll, dem Sohn des Teambesitzers, gilt trotz einer derzeit schwierigen Phase als nahezu sicher. (SoBre)

Rubriklistenbild: © Artur Widak/Imago

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