Um Ihnen ein besseres Nutzererlebnis zu bieten, verwenden wir Cookies.
Durch Nutzung unserer Dienste stimmen Sie unserer Verwendung von Cookies zu.
Weitere Informationen
8. Oktober 2000: Michael Schumacher wird zum ersten Mal Formel-1-Weltmeister mit Ferrari
VonSönke Brederlow
schließen
Vor 25 Jahren hat sich Michael Schumacher in die Formel-1-Geschichtsbücher eingetragen: In Japan feierte der Deutsche seinen ersten WM-Erfolg mit Ferrari.
Suzuka – Es ist der 8. Oktober 2000, kurz nach 16 Uhr Ortszeit, als Michael Schumacher beim Großen Preis von Japan die Ziellinie überquert. Der Ferrari-Pilot feiert seinen 43. Grand-Prix-Sieg – und einen, der für immer in Erinnerung bleiben wird. Denn mit seinem Triumph in Suzuka krönt sich der Deutsche vorzeitig zum Formel-1-Weltmeister.
Nach zwei WM-Erfolgen mit Benetton ist es nun endlich der ersehnte Titel mit Ferrari. Ein Erfolg, der in Maranello eine ganze Generation von Fans erlöst: Denn der letzte Formel-1-Weltmeister im Ferrari war Jody Scheckter in der Saison 1979, also ganze 21 Jahre zuvor. Jetzt macht sich Schumacher endgültig zum Helden der Scuderia.
Michael Schumacher holt vor 25 Jahren den ersten WM-Erfolg mit Ferrari
Das Rennen selbst war an Spannung kaum zu überbieten. Es war ein Showdown zwischen Schumacher und seinem großen Rivalen, dem amtierenden Weltmeister Mika Häkkinen im McLaren-Mercedes. Bereits am Samstag hatte sich der damals 31-jährige Deutsche die Pole-Position gesichert, mit einem hauchdünnen Vorsprung von lediglich neun Tausendstelsekunden.
Doch am Sonntag erwischte Häkkinen den besseren Start und übernahm schon auf dem Weg zur ersten Kurve die Führung. Schumacher blieb allerdings dran, und jagte den Finnen fast das gesamte Rennen. In der 40. von 53 Runden fiel schließlich die Entscheidung: Der Deutsche drehte vor seinem letzten Boxenstopp noch einmal voll auf, und die Ferrari-Crew arbeitete fehlerfrei.
Kartbahn, Formel-1-Rekord-Weltmeister und Ski-Unfall – die Tragödie um Michael Schumacher
Mit Erfolg: Schumacher kam haarscharf vor Häkkinen wieder auf die Strecke und musste die letzten 13 Runden dennoch bangen. Der McLaren-Pilot setzte alles daran, den Deutschen einzuholen, während einsetzender Regen die Spannung weiter steigerte. Doch Schumacher behielt die Nerven, fuhr fehlerlos und brachte den Sieg schließlich mit knapp zwei Sekunden Vorsprung ins Ziel.
„Der Moment, als ich die Ziellinie überquerte, war verrückt“, erinnerte sich Schumacher, der im Dezember 2013 beim Skifahren schwer verunglückte. „Bis dahin hatte ich mir jede Freude verkniffen, denn ich wollte erst sicher sein. Danach wurde ich oft gefragt, was ich in diesem Moment empfand. Ich konnte es nie in Worte fassen. Ich wusste nicht, wohin mit dieser Freude.“
Schumacher erlebt schwere Rückschläge – und kämpft dennoch weiter
Vor lauter Euphorie schlug Schumacher so heftig auf sein Lenkrad, dass es vor dem nächsten Rennen sicherheitshalber ausgetauscht wurde. Noch Jahre später nannte er diesen Tag den „schönsten Moment seiner Karriere“ und gestand lachend, dass er „noch nie so unter einem Kater gelitten hätte wie nach dieser Party.“
Von Japan ging es direkt weiter nach Thailand, wo der damals 31-Jährige noch ein paar Tage Urlaub mit seiner Ehefrau Corinna verbrachte. Schumacher hatte sein Ziel nach einigen harten Jahren endlich erreicht. Schon in seiner Debütsaison mit Ferrari 1996 feierte er drei Siege, doch der WM-Titel blieb vorerst außer Reichweite.
In der Saison 1997 musste sich der Ferrari-Pilot im kontroversen Finale gegen Jacques Villeneuve (Williams) geschlagen geben, ein Jahr später feierte Mika Häkkinen seinen ersten WM-Sieg gegen Schumacher. Im Jahr 1999 stoppte ihn der doppelte Beinbruch in Silverstone, der eine wochenlange Pause erforderlich machte. Doch der Deutsche gab nie auf, kämpfte unbeirrt weiter.
Am 8. Oktober 2000 erreichte er dann endlich den Gipfel: Auf seinen ersten WM-Triumph mit Ferrari folgten vier weitere Erfolge in der Formel 1, insgesamt also sieben WM-Titel. Damit wurde Michael Schumacher zum erfolgreichsten Rennfahrer aller Zeiten, und für die Tifosi bleibt der Rekordweltmeister bis heute ein Nationalheld. (SoBre)