Bangen ums Achtelfinale

Super-Computer berechnet: FC Bayern muss gegen Benfica Lissabon siegen

  • VonNiklas Kirk
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Der FC Bayern ist vor dem Aufeinandertreffen mit Benfica bereits unter Druck. Eine Rechnung zeigt die Aussichten auf einen direkten Einzug in die Achtelfinals.

München – An die Zwischenrunde oder gar ein Ausscheiden will beim FC Bayern natürlich niemand denken. Dennoch zeigt ein Blick auf die Tabelle der Champions League, dass sich der deutsche Rekordmeister kaum noch Ausrutscher erlauben darf. Die erste Zerreißprobe erfolgt bereits heute (6. November) gegen Benfica Lissabon (21.00 Uhr/DAZN).

„Jedes Spiel ist ein Finale“ – Kompany schwört FC Bayern auf Benfica ein

Vincent Kompany wollte vor dem Spiel in der Allianz Arena gar nicht so sehr über den neuen Modus und seine Tücken sprechen. Dennoch ließ der Coach ein paar Rechenbeispiele aufblitzen. „Sechs Spiele musst du ungefähr gewinnen, damit du in die Top 8 reinkommst. Das ist das Einzige, was ich weiß. Drei Siege reichen für die Play-offs, mit sechs Siegen bist du unter den Top 8“, so der 38-Jährige.

Viel wichtiger für die Bayern-Fans dürfte jedoch der Mentalitätsappell sein, den der Belgier seinen Spielern mitgibt: „Das Mindset, das wir den Spielern immer mitgeben: Jedes Spiel ist ein Finale. Wenn du jedes Spiel wie ein Finale behandelst, kannst du Finals wie ein normales Spiel behandeln.“

Der FC Bayern steht in der Champions League mit dem Rücken zur Wand

Super-Computer zeigt: Der FC Bayern steht unter Zugzwang

Etwas genauer auf die Chancen fürs Weiterkommen in der Champions League hat der Sportanalysedienst „Opta“ geblickt. Durch die Simulationen wird klar: Die Bayern müssen nach zwei Niederlagen aus drei Spielen dringend liefern. Zwar hat der deutsche Rekordmeister noch realistische Chancen, am Ende der neu eingeführten Ligaphase zu den acht Teams zu gehören, die sich direkt für das Achtelfinale qualifizieren. Leicht wird dieses Unterfangen jedoch nicht.

Zu Beginn der Ligaphase führte ein Supercomputer 50.000 verschiedene Simulationen durch, um mögliche Abschlusstabellen nach acht Spieltagen zu modellieren. Dabei zeigte sich, dass 17 Punkte in allen Fällen für einen Platz unter den ersten Acht ausreichten. Auch mit 16 Punkten wäre man in 98 Prozent der Fälle sicher qualifiziert.

Müller, Beckenbauer, Neuer & Co.: Die 10 Rekord-Spieler des FC Bayern

1. Platz: Thomas Müller, 710 Spiele. 
Mit seinem Einsatz im Bundesliga-Spiel gegen Freiburg (01.09.2024) wird Thomas Müller zum Rekordspieler des FC Bayern. Bei seinem Jubiläum erzielt er den Treffer zum 2:0-Endstand.
1. Platz: Thomas Müller, 710 Spiele. (Stand: 2. September 2024) Mit seinem Einsatz im Bundesliga-Spiel gegen Freiburg (01.09.2024) wird Thomas Müller zum Rekordspieler des FC Bayern. Bei seinem Jubiläum erzielt er den Treffer zum 2:0-Endstand. © IMAGO/Frank Hoermann/SVEN SIMON
Bei den Fans des FC Bayern ist Müller längst eine lebende Legende. Bei seinem Rekord-Einsatz widmen ihm die Fans ein riesiges Banner.
Bei den Fans des FC Bayern ist Müller längst eine lebende Legende. Bei seinem Rekord-Einsatz widmen ihm die Fans ein riesiges Banner.  © IMAGO/Renate Feil/M.i.S.
2. Platz: Sepp Maier, 709 Spiele.
Jahrelang war Sepp Maier Bayerns-Rekordspieler. Zwischen 1962 und 1979 stand „Die Katze von Anzing“ als Torwart insgesamt 709 Mal im Kasten der Münchner.
2. Platz: Sepp Maier, 709 Spiele. Jahrelang war Sepp Maier Bayerns-Rekordspieler. Zwischen 1962 und 1979 stand „Die Katze von Anzing“ als Torwart insgesamt 709 Mal im Kasten der Münchner. © IMAGO/Mladen Lackovic
3. Platz: Oliver Kahn, 632 Spiele.
Auf dem dritten Platz folgt mit Oliver Kahn ein weiterer Torwart. Der spätere Vorstandsvorsitzende hütete zwischen 1994 und 2008 das Münchner Tor.
3. Platz: Oliver Kahn, 632 Spiele. Auf dem dritten Platz folgt mit Oliver Kahn ein weiterer Torwart. Der spätere Vorstandsvorsitzende hütete zwischen 1994 und 2008 das Münchner Tor.  © IMAGO / Camera 4
4. Platz: Gerd Müller, 613 Spiele. Der 2021 verstorbene „Bomber der Nation“ führte den FC Bayern zwischen 1964 und 1979 mit seinen Toren zu großen Erfolgen.
4. Platz: Gerd Müller, 613 Spiele. Der 2021 verstorbene „Bomber der Nation“ führte den FC Bayern zwischen 1964 und 1979 mit seinen Toren zu großen Erfolgen. © IMAGO / Ulmer/Cremer
5. Platz: Franz Beckenbauer, 584 Spiele. Weltmeister als Trainer und als Spieler. Franz Beckenbauer zählt zu den größten Legenden des deutschen Fußballs. Zwischen 1959 und 1977 absolvierte er als Libero 584 Spiel für den deutschen Rekordmeister.
5. Platz: Franz Beckenbauer, 584 Spiele. Weltmeister als Trainer und als Spieler. Franz Beckenbauer zählt zu den größten Legenden des deutschen Fußballs. Zwischen 1959 und 1977 absolvierte er als Libero 584 Spiele für den deutschen Rekordmeister. © IMAGO / Lackovic
6. Platz: Georg Schwarzenbeck, 554 Spiele. 20 Jahre lang (1961 - 1981) spielte Schwarzenbeck erst in der Jugend, später bei den Profis des FC Bayern als „Vorstopper“. Mit der Nationalmannschaft wurde er Welt- und Europameister.
6. Platz: Hans-Georg Schwarzenbeck, 554 Spiele. 20 Jahre lang (1961-1981) spielte Schwarzenbeck erst in der Jugend, später bei den Profis des FC Bayern als „Vorstopper“. Mit der Nationalmannschaft wurde er Welt- und Europameister. © IMAGO / Imagebroker
7. Platz: Klaus Augenthaler, 551 Spiele. Zwischen 1975 und 1991 sammelte Augenthaler als Libero beim FC Bayern insgesamt sieben deutsche Meisterschaften. Mit der Nationalmannschaft wurde er 1990 Weltmeister.
7. Platz: Klaus Augenthaler, 551 Spiele. Zwischen 1975 und 1991 sammelte Augenthaler als Libero beim FC Bayern insgesamt sieben deutsche Meisterschaften. Mit der Nationalmannschaft wurde er 1990 Weltmeister. © IMAGO / kolbert-press
8. Platz: Manuel Neuer, 524 Spiele. (Stand: 2. September 2024) Seit 2011 ist Neuer die unangefochtene Nummer eins im Tor des FC Bayern, holte mit dem FCB bisher elf Meisterschaften und zwei Champions-League-Siege. 2014 wurde er mit dem DFB-Team Weltmeister.
8. Platz: Manuel Neuer, 524 Spiele. (Stand: 2. September 2024) Seit 2011 ist Neuer die unangefochtene Nummer eins im Tor des FC Bayern, holte mit dem FCB bisher elf Meisterschaften und zwei Champions-League-Siege. 2014 wurde er mit dem DFB-Team Weltmeister. © IMAGO/Marco Steinbrenner/DeFodi Images
9. Platz: Philipp Lahm, 517 Spiele. Der Außenverteidiger gehörte auf der rechten Seite jahrelang zu den besten Spielern der Welt. Als Kapitän führte er den FCB 2013 zum Sieg in der Champions League. Ein Jahr später gewann er als Kapitän der Nationalmannschaft den WM-Titel.
9. Platz: Philipp Lahm, 517 Spiele. Der Außenverteidiger gehörte auf der rechten Seite jahrelang zu den besten Spielern der Welt. Als Kapitän führte er den FCB 2013 zum Sieg in der Champions League. Ein Jahr später gewann er als Kapitän der Nationalmannschaft den WM-Titel. © IMAGO / MIS
10. Platz: Bernd Dürnberger, 511 Spiele. Zwischen 1972 und 1985 gewann der vielseitig eingesetzte „Zipf“ mit dem FC Bayern unter anderem fünf deutsche Meisterschaften und dreimal in Folge den Europapokal der Landesmeister (1974-1976).
10. Platz: Bernd Dürnberger, 511 Spiele. Zwischen 1972 und 1985 gewann der vielseitig eingesetzte „Zipf“ mit dem FC Bayern unter anderem fünf deutsche Meisterschaften und dreimal in Folge den Europapokal der Landesmeister (1974-1976). © IMAGO / Team 2

Schweres Restprogramm: FC Bayern droht die Zwischenrunde der Champions League

In 73 Prozent der berechneten Tabellen reichten sogar 15 Punkte für die Top 8. Mit 14 Punkten ging die Wahrscheinlichkeit jedoch bereits rapide nach unten auf 28 Prozent. Für die Bayern ergibt sich daraus folgender Lösungsweg: Die Münchner stehen nach drei Spielen mit drei Punkten da und müssten aus den verbleibenden fünf Partien mindestens 13 Zähler holen, um sehr wahrscheinlich einen Platz unter den besten Acht zu erreichen.

Sollten sie also nochmals verlieren, könnten sie höchstens noch auf 15 Punkte kommen und müssten möglicherweise im Februar in die Zwischenrunde. Diese zusätzliche Belastung möchten sie bei ihrem ohnehin dichten Spielplan sicherlich vermeiden. Doch angesichts der verbleibenden Gegner (Benfica, PSG, Bratislava, Donezk und Feyenoord) wird dies kein leichtes Unterfangen. Die erste Mathe-Klausur steigt heute in München-Fröttmaning. (nki)

Rubriklistenbild: © IMAGO/DAISUKE Nakashima