Kracher im DFB-Pokal

Bayern-Aufstellung gegen Leverkusen: Kompany verblüfft mit Kane-Ersatz – was hat er vor?

  • Christoph Klaucke
    VonChristoph Klaucke
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Der FC Bayern muss im DFB-Pokal gegen Leverkusen auf Harry Kane verzichten. Jetzt steht fest, wen Trainer Vincent Kompany als Ersatz aufstellt.

Update vom 3. Dezember, 19.45 Uhr: Die Aufstellungen sind da! So läuft der FC Bayern gegen Bayer Leverkusen auf:

Neuer – Laimer, Upamecano, Kim, Davies – Kimmich, Goretzka – Olise, Musiala, Coman – Sané

Einen echten Stürmer wie Thomas Müller bringt Kompany nicht und überrascht damit die meisten. Was hat er vor? Entweder Sané, Musiala oder Olise werden die Rolle von Harry Kane in der Sturmspitze ausfüllen, aber freilich anders interpretieren. Hinten rechts darf wieder Laimer ran, auf dem Flügel bekommt Kingsley Coman die nächste Chance.

Xabi Alonso schickt Bayer Leverkusen überraschend ohne Patrik Schick und Keeper Lukas Hradecky aufs Feld:

Kovar – Mukiele, Tapsoba, Tah, Hincapié – Frimpong, Andrich, Palacios, Xhaka, Grimaldo – Wirtz

Das Spiel können Sie hier im Live-Ticker verfolgen.

Update vom 3. Dezember, 17.23 Uhr: Der Anpfiff des Pokal-Krachers rückt näher! Noch gibt es keine Hinweise darauf, wie Bayern-Trainer Vincent Kompany das Kane-Rätsel lösen will. Optionen, den Knipser zu ersetzen, gibt es viele – doch eins ist klar: Gleichwertig wird das nicht gelingen.

Möglich ist neben der Kane-Frage auch ein Wechsel auf der Rechtsverteidiger-Position. Dort durfte zuletzt Konrad Laimer ran, Chancen auf einen Einsatz gegen Leverkusen hat aber auch Raphael Guerreiro. Entschieden ist auch auf den Flügeln noch nichts, Kingsley Coman und Michael Olise haben werden allerdings die besten Aussichten zugesprochen. Es bleibt spannend!

Erstmeldung vom 3. Dezember: München – Seit 2020 wartet der FC Bayern auf den nächsten Triumph im DFB-Pokal. In den vergangenen Jahren war der Rekordpokalsieger regelmäßig früh ausgeschieden, nun wartet bereits im Achtelfinale Titelverteidiger Bayer 04 Leverkusen. FCB-Coach Vincent Kompany war für das Scheitern in Serie nicht verantwortlich und will es besser machen als seine Vorgänger, doch der Belgier muss im bislang wichtigsten Spiel der Saison auf den verletzten Torjäger Harry Kane verzichten.

Bayern-Aufstellung gegen Leverkusen: Wie löst Kompany das Kane-Rätsel?

Nach dem 1:1 im Bundesliga-Klassiker in Dortmund gab es schlechte Nachrichten für den FC Bayern: Die Kane-Diagnose steht fest, der Engländer hat sich einen kleinen Muskelfaserriss im rechten hinteren Oberschenkel zugezogen und fällt im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen Double-Sieger Leverkusen definitiv aus. Der Tor-Garant wurde nach nur 33 Minuten ausgewechselt, Thomas Müller kam in die Partie.

Allzu viel Kopfzerbrechen bereitet Kompany der Kane-Ausfall allerdings nicht, auch wenn dieser „nicht eins zu eins zu ersetzen ist; nicht die Tore, nicht der Spieler. Deswegen ist er ein Top-Spieler.“ Der Bayern-Trainer vertraut seinem vorhandenen Personal und ist zuversichtlich, eine Lösung für die Aufstellung zu finden. Es werde „nicht an Talent fehlen“, aber: „Wir müssen das anders lösen. Es wird auf jeden Fall anders aussehen.“

Bayern-Trainer Vincent Kompany muss im DFB-Pokal gegen Leverkusen den verletzten Harry Kane ersetzen.

Vertraut Kompany auf Müller als Kane-Vertreter gegen Leverkusen?

Die logische Wahl als Kane-Ersatz wäre demnach Thomas Müller, der in Dortmund nach seiner Einwechslung jedoch kaum in Erscheinung trat. Zudem setzte Kompany in zwölf Bundesligaspielen nur zweimal auf den Ur-Bayer in der Startelf (ein Tor) – Vertrauen sieht anders aus. Müller bleibt dennoch eine Option für Kompany, allerdings nicht die einzige.

„Thomas Müller, Mathys Tel, Gnabry, Olise, King (Coman, Anm. d. Red.) vielleicht nicht in dieser Position. Leroy… Wir haben Optionen. Ich habe fast alle genannt, Sie verstehen, was ich meine“, erklärte Kompany, der den Kane-Ausfall gegen Leverkusen wie Nagelsmann lösen könnte. „Harry hat 20 Tore gemacht, das kannst du nicht ersetzen. Aber wir haben Spieler, die torgefährlich sind. Das hat Thomas immer wieder gezeigt, Gnabry, King, Leroy, Michael (Olise, Anm d. Red.). Das hilft uns, diese Situation zu lösen. Wir haben genügend Spieler, die die Rolle spielen können.“ Zudem sei auf Jamal Musiala Verlass, der bereits auf zehn Pflichtspieltore kommt und gegen den BVB den wichtigen Ausgleich erzielte.

Bayern gegen Bayer – der neue Hass-Gipfel

 FC Bayern München feiert zum Saisonabschluss auf dem Münchener Marienplatz
Die Saison 1999/2000 hat sich sicherlich in das Gedächtnis der Leverkusener Fans eingeprägt. Damals verspielte Bayer die Meisterschaft am letzten Spieltag gegen Aufsteiger SpVgg Unterhaching (0:2), sodass die Münchener im Klassement doch noch vorbeiziehen konnten. © IMAGO/Ulmer
Christoph Daum und Roland Koch
Fassungslos beim Auswärtsspiel gegen Unterhaching am 20. Mai 2000: Bayer-Cheftrainer Christoph Daum (links) und Co-Trainer Roland Koch. Der Tag gilt als der Inbegriff für den lange gebräuchlichen Begriff „Vizekusen“. © IMAGO / Contrast
Stefan Beinlich (li.) tröstet Michael Ballack nach dessen Eigentor, im Hintergrund Torwart Matysek
Stefan Beinlich (links) tröstet den untröstlichen Michael Ballack nach dessen Eigentor für Bayer am letzten Spieltag gegen Unterhaching und der verspielten Bundesliga-Meisterschaft. © IMAGO/WEREK
Michael Ballack im Bayern-Trikokt
Von wegen Michael Ballack: Der gebürtige Görlitzer spielte erstmals von 1999 bis 2002 bei der Leverkusener Werkself (79 Spiele, 27 Tore), hier feierte er seinen großen Durchbruch, konnte mit dem Team aber lediglich zwei Vize-Meisterschaften gewinnen. Auch im Champions-League-Finale 2002 und im DFB-Pokal-Finale 2002 patzte Bayer. Anschließend wechselte Ballack zum Rivalen nach München (107 Spiele, 44 Tore) und gewann binnen vier Spielzeiten satte drei „Double“ mit dem Rekordmeister. Nach Leverkusen kehrte er nach seinem Aufenthalt in Chelsea 2010 zurück und blieb dort zwei Jahre. © IMAGO/Contrast
Uli Hoeneß und Rudi Völler
Zwei Männer, die symptomatisch als Lautsprecher für ihren Verein stehen: Uli Hoeneß (links), damaliger Bayern-Manager, und Leverkusens früherer Sportdirektor Rudi Völler im TV-Interview am Rande des DFB-Pokal-Viertelfinalspiels (2008/09) zwischen Bayer 04 und dem FC Bayern. Die Werkself gewann das Duell damals spektakulär mit 4:2, scheiterte am Ende im Finale aber gegen Bremen und wurde einmal mehr „nur“ Zweiter. © IMAGO/Ulmer
Manuel Neuer pariert Elfmeter
Auch er gehört zu den Protagonisten der jüngeren Geschichte des „Hass-Gipfels“ zwischen München und Leverkusen: Bayern-Keeper Manuel Neuer, der nicht selten die Träume der Werkself mit starken Leistungen zunichtemachte. So auch im März 2015, als er seinen Farben im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen Bayer den Halbfinaleinzug im Elfmeterschießen sicherte. © IMAGO/Team 2
Lewandowski-Torjubel nach Tor gegen Leverkusen
Fakt ist: Spiele zwischen Bayern und Bayer leben nicht selten von einer besonderen Dramaturgie. So auch beispielsweise am 19. Dezember 2020, als Münchens Top-Goalgetter Robert Lewandowski den deutschen Rekordmeister auswärts zum 2:1-Sieg schoss – in der dritten Minute der Nachspielzeit. © IMAGO/Kirchner-Media
Jubel Jeremie FRIMPONG (LEV) nach seinem Tor zum 3:0.
In 45 Bundesliga-Jahren landete die Werkself in der Abschlusstabelle nur vier Mal vor dem FC Bayern. Letztmalig glückte ihr das in der Saison 2023/24, beim Gewinn der deutschen Meisterschaft. Das Rückspiel gegen die Münchener, nach einem 2:2-Remis im Hinspiel, gewann Bayer mit 3:0. Den finalen Treffer bejubelt Torschütze Jeremie Frimpong (Mitte) in dieser Szene. © IMAGO/Anke Waelischmiller/Sven Simon
Xabi Alonso
Nach der Leverkusener Erfolgssaison 2023/24 stand vor allem er im Fokus: Xabi Alonso. Auch der FC Bayern soll mehr als heiß auf den Bayer-Cheftrainer gewesen sein. Der ließ jedoch jegliche Anwerbeversuche abblitzen und blieb Leverkusen treu. © IMAGO/Hesham Elsherif
Jonathan Tah
Ein weiteres jüngeres Kapitel, das den „Hass-Gipfel“ mit Emotionen und Gesprächsstoff anreicherte: die anvisierte Verpflichtung von Nationalspieler Jonathan Tah durch den FC Bayern. Die Transferverhandlungen schienen schon recht weit fortgeschritten zu sein, Tah wollte angeblich weg von Leverkusen, letztendlich zeigten sich die Bayer-Verantwortlichen mit dem Gebot des Rekordmeisters nicht einverstanden und der Wechsel platzte. Nun will Tah Leverkusen spätestens im Sommer verlassen. Ob zu den Bayern oder zu einem anderen Verein? Man wird es sehen. © IMAGO/Kolvenbach
Carro und Eberl
Leverkusen-Boss Fernando Carro und Bayern-Sportvorstand Max Eberl gerieten nach dem Bayer-Titel im Jahr 2024 aneinander. Oder besser gesagt: Der Bayer-Verantwortliche teilte gen München aus. Bei einer internen Fan-Veranstaltung in Leverkusen bekundete er: „Ich halte von Max Eberl nichts, absolut nichts. Ich würde nicht mit ihm verhandeln.“ Blöd nur: intern blieb diese Aussage natürlich nicht, sondern sorgte beim Rekordmeister für Kopfschütteln. Später kam allerdings auch raus: Die Beziehung beider „Macher“ ist offenbar vorbelastet, was mit dem einstigen Wechsel von Starspieler Florian Wirtz von der Jugend des 1. FC Köln zu Bayer zusammenhängt, wie etwa die Bild berichtete. Eberl, damals in Mönchengladbach tätig, äußerte sich kritisch über den Wechsel, da es eine informelle Vereinbarung zwischen einigen West-Vereinen gab, keine Jugendspieler abzuwerben. Carro hingegen sah Eberls Kommentare als problematisch an, besonders weil Gladbach und auch Bayern Interesse an Wirtz gezeigt hatten. © IMAGO/Julian Meusel / SVEN SIMON
Florian Wirtz
Von wegen Florian Wirtz: Der deutsche Nationalspieler gilt spätestens nach Bayers Erfolgssaison als höchst begehrt. Zu den Interessenten, na klar, sollen auch die Münchener zählen. B04-Boss Fernando Carro will aber freilich nichts verschenken und fordert rund 150 Millionen Euro Ablöse. Einfach will es die Werkself dem Rekordmeister nicht machen, ihren Leistungsträger loszueisen. © IMAGO/pepphoto / Sascha Weiz

Bayern-Aufstellung im DFB-Pokal gegen Leverkusen: Abwehr steht, Angriff stockt

Vielleicht schlägt auch die Stunde von Mathys Tel an vorderster Front, der junge Franzose (19) stand in Dortmund völlig überraschend in der Startelf. Zwar wirkte das Talent in der FCB-Offensive als linker Flügelstürmer teils wie ein Fremdkörper, dennoch darf Tel während Kanes Abstinenz auf die nächste Chance hoffen. Hinter dem Einsatz von Serge Gnabry steht nach Knieproblemen derweil noch ein Fragezeichen.

Während es in der Offensive zuletzt etwas stockte – in drei der letzten vier Spiele nur jeweils ein Treffer – wird Kompany im starken Defensivverbund kaum Änderungen in seiner Aufstellung vornehmen. Manuel Neuer steht im Tor, die Viererkette dürften Konrad Laimer, Dayot Upamecano, Minjae Kim und Alphonso Davies bilden. Als Außenverteidiger wären zudem Raphael Guerreiro und Sascha Boey Alternativen. Im zentralen Mittelfeld beginnen Joshua Kimmich und Leon Goretzka.

Voraussichtliche Aufstellung des FC Bayern gegen Leverkusen

Neuer – Laimer, Upamecano, Kim, Davies – Kimmich, Goretzka – Sané, Musiala, Coman (Gnabry) – Müller

(ck)

Rubriklistenbild: © Tom Weller/dpa

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