Im ersten EM-Vorrundenspiel der Gruppe D gewinnt die Niederlande gegen Polen knapp 2:1. Die Partie zum Nachlesen im Ticker.

Hamburg – Am dritten Tag der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland steht das erste Spiel aus Hammer-Gruppe D an: Polen trifft in Hamburg auf die Niederlande. Das Auftaktspiel ist für beide Länder richtungsweisend, die folgenden Gruppenspiele gegen Frankreich und Österreich werden nicht minder schwer.

Die niederländischen Fans werden voraussichtlich die Hansestadt dominieren. Etwa 40.000 Anhänger planen, vor dem Spiel durch Hamburg zu marschieren. Die Niederlande gewannen ihren einzigen großen Titel bei der EM 1988 - ebenfalls in Deutschland. 36 Jahre später hat die Mannschaft erneut hohe Ambitionen. Im Auftaktspiel gegen Polen gelten sie als klarer Favoriten.

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Polen gegen Niederlande: Besonderes Spiel für Oranje-Trainer Koeman

Für den Bondscoach Ronald Koeman ist der EM-Start in Hamburg ein ganz besonderes Spiel. Einerseits, weil es für den 61-Jährigen sein erstes großes Turnier als Nationaltrainer ist. Während seiner ersten Amtszeit von 2018 bis 2020 führte er die Elftal ins Finale der Nations League und qualifizierte sich souverän für die paneuropäische EM. Aufgrund der Coronavirus-Pandemie musste diese jedoch um ein Jahr verschoben werden. Zu diesem Zeitpunkt hatte Koeman bereits beim FC Barcelona unterschrieben.

Andererseits, weil Koeman vor 36 Jahren an gleicher Stelle in Hamburg als Torschütze im EM-Halbfinale 2:1 gegen Deutschland gewann. Den deutschen Fans bleibt davon bis heute jedoch besonders eine Szene nach dem Abpfiff im Kopf. Im Überschwang der Freude nach dem Sieg gegen den Erzrivalen tat der damalige Abwehrchef von Oranje so, als würde er sich mit dem zuvor getauschten Trikot von Olaf Thon den Hintern abputzen. Seitdem entschuldigte er sich mehrfach für die obszöne Geste.

Auch Barcelonas de Jong fällt kurzfristig aus: Diese Top-Stars verpassen die EM 2024

Trotz aufstrebender Form in der Rückrunde nicht nominiert: Leon Goretzka vom FC Bayern München.

Gavi, Golden-Boy-Sieger von 2022 und Mittelfeldjuwel des FC Barcelona, riss sich bereits im November das Kreuzband und ist nicht rechtzeitig fit geworden.

Lucas Hernandez verpasst die EM ebenfalls mit einer Kreuzbandverletzung. Diese zog sich der Weltmeister von 2018 im Champions-League-Halbfinale gegen den BVB zu.

Im Sommer für rund 60 Millionen Euro Ablöse zum FC Chelsea gewechselt, sammelte Christopher Nkunku, von Verletzungen geplagt, lediglich elf Premiere-League-Einsätze. Sein Comeback im Mai kam für Nationaltrainer Didier Deschamps wohl zu spät.

Marcus Rashford fand nach seiner vielleicht schwächsten Saison im Dress von Manchester United keine Berücksichtigung für die Nationalmannschaft.

Schwache Leistungen kosteten Jack Grealish zunächst seinen Stammplatz bei Manchester City und jetzt auch seinen Kaderplatz im Nationalteam.

Thibaut Courtois verpasste den Großteil der Saison wegen eines Kreuzbandrisses. Stand beim Champions-League-Triumph von Real Madrid trotzdem zwischen den Pfosten. Wohl wegen Unstimmigkeiten mit Trainer Domenico Tedesco nicht nominiert.

David Alaba fällt ebenfalls verletzungsbedingt für die EM aus. Der ehemalige Spieler des FC Bayern riss sich im Dezember das Kreuzband.

Sandro Tonali wechselte im Sommer für über 60 Millionen Euro Ablöse zu Newcastle United. Im Oktober 2023 wurde er wegen illegaler Sportwetten wettbewerbsübergreifend für zehn Monate gesperrt und verpasst dadurch die EM.

Alexander Isak schoss für Newcastle United 21 Tore in der abgelaufenen Premiere-League-Saison, konnte sich mit Schweden aber nicht für die EM qualifizieren.

Polen muss auf verletzten Superstar Lewandowski verzichten

Für Polen kam kurz vor dem EM-Start die wohl schlimmste Nachricht: Robert Lewandowski, Kapitän und bester polnischer Spieler seit Jahren, wird gegen die Niederlande ausfallen. Der 35-Jährige hatte sich am Montagabend beim letzten EM-Test gegen die Türkei (2:1) einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zugezogen. Ein Einsatz von Lewandowski scheint erst im zweiten Spiel gegen Österreich möglich.

Trotz des Ausfalls ihres Superstars glauben die Polen an ihre Chance. „Wir werden keine Angst haben. Wir haben auch in diesem Spiel eine Chance, auch wenn Robert Lewandowski nicht spielen wird“, äußerte sein Sturmpartner Karol Swiderski am Donnerstag. Er fügte hinzu: „Ich erinnere mich an ein 2:2 gegen die Niederlande in der Nations League. Da haben wir auch ohne Robert gespielt. Aber natürlich ist das ein großer Verlust, denn Robert ist einer der besten Spieler der Welt“. (LuHa/dpa)

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