Nicht nur im Wohnzimmer wird‘s warm

Heizkosten sparen: Wasserführende Kaminöfen verteilen die Wärme im ganzen Haus

  • Andrea Stettner
    VonAndrea Stettner
    schließen

Wer sich in Zeiten der Energiekrise nach einem Kaminofen umschaut, der stößt immer wieder auf wasserführende Modelle. Welche Vorteile bieten sie?

Sie wollen sich einen Kaminofen zulegen, um im Notfall auch mit Holz heizen zu können? Dann werden Sie im Handel auch auf wasserführende Holzöfen stoßen. Was es damit auf sich hat, und ob eine Anschaffung sinnvoll ist, zeigen wir im Folgenden.

Ein wasserführender Kaminofen hilft beim Energie sparen.

Was ist ein wasserführender Kaminofen?

Ein wasserführender Kaminofen (auch Kaminofen mit Wassertasche genannt) macht die erzeugte Wärme nicht nur in einem Zimmer, sondern im ganzen Haus nutzbar. Dafür ist der wasserführende Kaminofen an das Heizsystem des Hauses angeschlossen. Der Kaminofen verfügt über einen integrierten Wärmetauscher – eine Wassertasche –, der um die Brennkammer angebracht ist. Durch die Feuerhitze wird das drin enthaltene Wasser erwärmt und in einem Pufferspeicher (einem Warmwasserspeicher) zwischengelagert. Von hier aus kann die Wärme bei Bedarf im ganzen Haus verteilt werden.

Ist ein wasserführender Kaminofen sinnvoll?

Ein wasserführender Kaminofen ist vor allem dann sinnvoll, wenn Sie mit Ihrem Holzofen nicht nur wohlige Wärme erzeugen, sondern gleichzeitig auch Energiesparen wollen. Wasserführende Kaminöfen entlasten den Heizkessel Ihrer Zentralheizung. In der Übergangszeit in Herbst und Frühling können Sie die Zentralheizung so oft ganz auslassen. Das spart jede Menge Heizkosten, was ein entscheidender Vorteil ist. Um noch mehr Heizkosten zu sparen, empfehlen Experten übrigens eine Kombination aus Heizkessel, wasserführendem Kaminofen und Solarthermie. Ein weiterer Vorteil: Der beheizte Raum wird nicht so schnell überhitzt, was besonders bei Niedrigenergiehäusern oft vorkommt.

Exklusiv für unsere Leser: bestens vorbereitet für alle Fälle mit dem praktischen Ratgeber-Heft „Vorsorge für den Notfall“

Jetzt eMagazin herunterladen

Der Nachteil: Planung und Installation sind aufwendiger und komplizierter als bei einem normalen Kaminofen, da er mit dem Heizsystem verbunden werden muss. Dafür sollten Sie unbedingt einen Fachbetrieb beauftragen. Zudem sind wasserführende Öfen teurer und auch schwerer, was beim Aufstellort beachtet werden sollte.

11 Mythen über das Energiesparen, auf die viele immer noch hereinfallen – Sie auch?

Strom verbraucht am meisten Energie im Haushalt? Falsch! Nur sechs Prozent beträgt der Stromverbrauch am Gesamtenergieverbrauch. Die Heizung dagegen macht stolze 75 Prozent aus.
Strom verbraucht am meisten Energie im Haushalt? Falsch! Nur sechs Prozent beträgt der Stromverbrauch am Gesamtenergieverbrauch. Die Heizung dagegen macht stolze 75 Prozent aus. © Fotostand/Imago
Der Backofen muss in der Regel nicht vorgeheizt werden, da er sich ohnehin schnell erwärmt. Lediglich bei empfindlichen Teigen, wie Pizza oder Soufflé, ist ein Vorheizen sinnvoll.
Der Backofen muss in der Regel nicht vorgeheizt werden, da er sich ohnehin schnell erwärmt. Lediglich bei empfindlichen Teigen, wie Pizza oder Soufflé, ist ein Vorheizen sinnvoll.  © Michael Bihlmayer/Imago
Bei der Mikrowelle kommt es laut GEO darauf an: Bei Gerichten bis zu einem halben Kilogramm lohnt es sich, diese in der Mikrowelle zu erhitzen. Bei größeren Speisen verbraucht die Erwärmung auf dem Herd weniger Energie.
Bei der Mikrowelle kommt es laut GEO darauf an: Bei Gerichten bis zu einem halben Kilogramm lohnt es sich, diese in der Mikrowelle zu erhitzen. Bei größeren Speisen verbraucht die Erwärmung auf dem Herd weniger Energie. © CHROMORANGE/Imago
Um das dreckige Geschirr nach dem Essen wieder sauber zu bekommen, ist der Geschirrspüler in der Regel die sparsamste Methode. Nur bei Single-Haushalten lohnt es sich, sein Geschirr per Hand zu spülen.
Um das dreckige Geschirr nach dem Essen wieder sauber zu bekommen, ist der Geschirrspüler in der Regel die sparsamste Methode. Nur bei Single-Haushalten lohnt es sich, sein Geschirr per Hand zu spülen. © Westend61/Imago
Ein Mann nimmt Wäsche aus der Waschmaschine heraus.
Das Kurzwaschprogramm der Waschmaschine verbraucht nicht weniger, sondern sogar mehr Strom als ein normaler Waschgang. Schließlich muss mehr Energie aufgebracht werden, um in kürzerer Zeit auf das Waschergebnis zu kommen.  © Shotshop/Imago
Wer einen Wärmepumpentrockner besitzt, kann seine Klamotten nach dem Waschgang getrost in den Trockner stecken. Im Vergleich zu früheren Kondensationstrocknern sparen diese 70 Prozent Energie – und sind schon lange keine Energiefresser mehr.
Wer einen Wärmepumpentrockner besitzt, kann seine Klamotten nach dem Waschgang getrost in den Trockner stecken. Im Vergleich zu früheren Kondensationstrocknern sparen diese 70 Prozent Energie – und sind schon lange keine Energiefresser mehr.  © YAY Images/Imago
Ein voller Kühlschrank verbraucht mehr Strom als ein leerer? Ebenfalls ein hartnäckiger Mythos, der sich immer noch hält. Je leerer der Innenraum ist, desto schneller entweicht sogar die gekühlte Luft, was wiederum den Energieverbrauch steigert.
Ein voller Kühlschrank verbraucht mehr Strom als ein leerer? Ebenfalls ein hartnäckiger Mythos, der sich immer noch hält. Je leerer der Innenraum ist, desto schneller entweicht sogar die gekühlte Luft, was wiederum den Energieverbrauch steigert. © Michael Gstettenbauer/Imago
Unterschätzt wird dagegen Eis im Gefrierschrank: eine dicke Eisschicht erhöht den Energieverbrauch laut Hersteller um bis zu 15 Prozent. Ab einem Zentimeter sollten Sie deshalb abtauen.
Unterschätzt wird dagegen Eis im Gefrierschrank: eine dicke Eisschicht erhöht den Energieverbrauch laut Hersteller um bis zu 15 Prozent. Ab einem Zentimeter sollten Sie deshalb abtauen. © CHROMORANGE/Imago
Altgeräte auszutauschen lohnt sich nicht, solange sie laufen? Ein Irrtum, der Sie bares Geld kostet. Alte Kühlschränke & Co. verbrauchen wesentlich mehr Energie als neue, weshalb ein Wechsel bereits nach zehn Jahren ratsam ist.
Altgeräte auszutauschen lohnt sich nicht, solange sie laufen? Ein Irrtum, der Sie bares Geld kostet. Alte Kühlschränke & Co. verbrauchen wesentlich mehr Energie als neue, weshalb ein Wechsel bereits nach zehn Jahren ratsam ist. © Gottfried Czepluch/Imago
Viele denken auch, dass Ladegeräte nur Strom ziehen, wenn sie am Handy angesteckt sind. Falsch! Deshalb immer den Stecker vom Netz nehmen, wenn Sie es nicht benötigen.
Viele denken auch, dass Ladegeräte nur Strom ziehen, wenn sie am Handy angesteckt sind. Falsch! Deshalb immer den Stecker vom Netz nehmen, wenn Sie es nicht benötigen. © MiS/Imago
Und auch unter der Dusche gilt: Wasser abdrehen, wenn Sie es nicht brauchen. Pro Minuten prasseln hier nämlich 15 Liter Wasser aus der Leitung. Duschen ist also nur dann sparsamer als ein Vollbad (100 Liter), wenn Sie weniger als sieben Minuten unter der laufenden Brause stehen.
Und auch unter der Dusche gilt: Wasser abdrehen, wenn Sie es nicht brauchen. Pro Minuten prasseln hier nämlich 15 Liter Wasser aus der Leitung. Duschen ist also nur dann sparsamer als ein Vollbad (100 Liter), wenn Sie weniger als sieben Minuten unter der laufenden Brause stehen. © Michael Bihlmayer/Imago

Wasserführender Kaminofen: Einsparpotential und mögliche Kosten

Wie viel Gas und Öl Sie letztendlich einsparen können, lässt sich laut Haus.de schwer beziffern. Generell soll das Heizen mit Holz rund 50 Prozent an Heizkosten sparen.

Und wie teuer ist der Einbau? Je nach Modell und Leistung müssen Sie laut dem Portal Energie-fachberater.de für einen wasserführenden Kaminofen mit folgenden Kosten rechnen:

  • Anschaffungskosten: zwischen 1.500 und 5.000 Euro
  • Einbau des Kaminofens: ab 200 Euro
  • evtl. Bodenplatte und Ofenrohre: ab 100 Euro
  • Pufferspeicher: ab 500 Euro

Alles rund um Haushalts- und Garten-Tipps finden Sie im regelmäßigen Wohnen-Newsletter unseres Partners Merkur.de. Hier anmelden!

Eine Förderung für wasserführende Kaminöfen gibt es bislang leider nicht – sehr wohl aber für wasserführende Pelletöfen, die von BAFA und KfW mit einem Zuschuss von mindestens 35 Prozent belohnt werden. Dafür ist aber auch der Anschaffungspreis mit mindestens 4.000 Euro für einen wasserführende Pelletofen meist höher.

Rubriklistenbild: © Winfried Rothermel/Imago