Schlüsselblumen, Schnittlauch, Lavendel

Herbst-Aussaat vergessen? Kein Problem: Kaltkeimer können noch im Kühlschrank vorgezogen werden

  • Andrea Stettner
    VonAndrea Stettner
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Kaltkeimer brauchen die Kälte des Winters, um im Frühling austreiben zu können. Wer die Aussaat im Herbst verpasst hat, kann die Pflanzen auch im Kühlschrank vorziehen.

Die sogenannten Kaltkeimer unter den Pflanzen brauchen einen Kältereiz, um auskeimen zu können. Diese Samen sind darauf ausgerichtet, den kalten Winter abzuwarten und erst im darauf folgenden Frühling im Garten auszutreiben. Üblicherweise werden die Samen der Kaltkeimer im Spätherbst, von Oktober bis November, ins Beet oder in Anzuchtgefäße im Freien gesät. Wer diesen Zeitpunkt verpasst hat, kann den Kältereiz aber auch einfach künstlich nachahmen – indem er die Samen im Kühlschrank vorzieht.

Kaltkeimer, die sich zur Anzucht im Kühlschrank eignen

Die sogenannten Kaltkeimer brauchen einen Kältereiz, um auszutreiben. Im Kühlschrank lässt sich dieser nachahmen.

Unter den Pflanzen, die sich zur Aussaat im Kühlschrank eignen, finden sich viele einheimische Zier- und Nutzpflanzen. Darunter etwa Blumen und Stauden wie

  • Pfingstrose
  • Christrose
  • einige Licht-Nelken
  • Schlüsselblume
  • Mohn
  • Kornblumen
  • Veilchen
  • Löwenmäulchen
  • Vergissmeinnicht
  • Lavendel

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Aber auch einige Kräuter- und Gemüse-Sorten gehören zu den Kaltkeimern, etwa:

  • Schnittlauch
  • Dill
  • Waldmeister
  • Salbei
  • Bärlauch

Clever versorgt mit zehn Gemüsesorten, die Sie auch im Winter anbauen können

Eine frisch gepflanzte Rhabarber-Jungpflanze
Rhabarber ist sehr winterhart, die Pflanzen können an milden Tagen im November noch in die Erde. ©  Jochen Tack/Imago
Eine Frau setzt Knoblauchzehen in die Erde
Sogar im November und im Februar ist es möglich, Knoblauchzehen zu setzen.  © Westend61/Imago
Keimendes Weizengras in der Nahaufnahme
Vor allem im Hochbeet keimen Süßgräser wie Gersten- oder Weizengras auch im Winter. © Panthermedia/Imago
Kerbelrüben in der Nahaufnahme
Fast vergessene Gemüseart: Die Kerbelrübe (Chaerophyllum bulbosum) ist ein Frostkeimer und kann noch im Dezember gesät werden. © Leemage/Imago
Junge Spinatblätter wachsen im Beet
Spinat lässt sich wie auch Radieschen schon im Januar ins Frühbeet säen. © Panthermedia/Imago
Eine Meerkohlpflanze im Beet
Die Aussaat des Meerkohls (Crambe maritima) erfolgt im November oder Dezember im Freiland. © alimdi/Imago
Ein Mann erntet mit einer Schere Erbsen-Jungpflanzen (Microgreens)
Microgreens – das junge Gemüse von Brokkoli, Erbsen & Co. ist nach zwei Wochen erntereif. © Mint Images/Imago
Ein Beet mit frisch geernteten Möhren, in dem ein Hund sitzt
Wer man Möhren im Februar direkt ins Beet sät, kann sie ab Mai ernten.  © Mint Images/Imago
Topinamburknollen werden aus nassem Boden geerntet, daneben Gummistiefel
Ernte und Anbau liegen beim Topinambur nah beieinander: Vor dem ersten Frost können die Knollen noch in die Erde. © Westend61/Imago
Ein Korb mit Winterportulak
Der Name ist Programm: Winterportulak gedeiht auch bei Kälte im Beet oder im Gewächshaus. © Westend61/Imago

Kaltkeimer im Kühlschrank vorziehen – so geht‘s

Im Kühlschrank lässt sich die Samenruhe der Kaltkeimer unabhängig von der Saison brechen. Die meisten Kaltkeimer brauchen Temperaturen zwischen 0 und 5 °C, dann treiben sie oft innerhalb von vier bis acht Wochen aus. Die Länge der benötigten Kälteperiode kann jedoch sehr unterschiedlich sein und kann auch mehrere Monate betragen. Und so gehen Sie vor:

Laut dem Garten-Portal Plantura ist es zunächst wichtig, die Samen in Wasser etwa ein bis zwei Wochen vorquellen zu lassen, denn trockene Samen keimen kaum. Dann geben Sie die Samen zusammen mit einem Gemisch aus Anzuchterde und Sand (Verhältnis 2:1) in einen Gefrierbeutel und legen diesen in den Kühlschrank. Alternativ können Sie das Saatgut in Anzuchtschalen aussähen und in den Kühlschrank stellen. Die Erde muss dann jedoch immer gut feucht gehalten werden. Eine Frischhaltefolie kann hier helfen.

Nach der erforderlichen Kältezeit (je nach Pflanzenart beachten) werden die Samen in Anzuchtgefäße umgefüllt bzw. die Anzuchtschale aus dem Kühlschrank genommen. An einem hellen, kühlen Ort gestellt, beginnen die Pflänzchen bei etwa 5 bis 11 °C auszutreiben. Nach wenigen Wochen kann dann pikiert und umgesetzt werden.

Rubriklistenbild: © Martina Raedlein/Imago

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