Wahlprogramm zur Bundestagswahl

Was planen CDU und CSU für Familien, Kinder und Frauen?

  • VonLarissa Launhardt
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Die Bundestagswahl 2025 steht vor der Tür und der Wahlkampf ist auf Hochtouren. Wie sieht die Union die Themen Frauen, Kinder und Familie? Ein Durchblick durch das Wahlprogramm von CDU und CSU enthüllt ihre Positionen.

In ihrem 44-seitigen gemeinsamen Parteiprogramm zur Bundestagswahl erwähnen CDU und CSU das Thema Familie im Inhaltsverzeichnis erstmals im allerletzten Punkt (“Ja zu Familie und Verantwortung“) – untergeordnet in dem Bereich „Unser Plan für ein Land, das wieder zusammenhält“. Dort steht es zwischen „Ja zu Leitkultur und Zusammenhalt“ und dem Themenblock „Ja zu Aufstieg durch Bildung“. Die Stichworte „Frauen“ und „Kinder“ tauchen im Inhaltsverzeichnis – auch im Vergleich zu anderen Parteien – überhaupt nicht auf.

CDU/CSU und das Thema Familie im Wahlprogramm

Markus Söder (CSU) und Friedrich Merz (CDU)

In ihrem umfassenden ersten Themenblock, der sich um Wirtschaft und Wohlstand Deutschlands dreht, taucht der Begriff Familie kurz im Zusammenhang mit der Bedeutung von Familienunternehmen auf sowie als es um das Thema Gründen geht. Hier will die Union die Vereinbarkeit von Selbstständigkeit und Familie verbessern. Wie das geschehen soll, wird nicht ausgeführt. 

Im Bereich „Eigentum, Vermögensbildung und sichere Altersvorsorge“ erklären CDU und CSU außerdem, Familien dabei unterstützen zu wollen, „sich den Traum vom Eigenheim zu erfüllen“. Die Länder sollen einen Freibetrag bei der Grunderwerbssteuer von 250.000 Euro pro Erwachsenen und 150.000 Euro für jedes Kind beim erstmaligen Erwerb selbstgenutzten Wohneigentums gewähren können. 

Das nächste Mal tauchen Familien im Themenfeld „Ja zum Stopp der illegalen Migration“ auf und zwar in Form eines Neins zu Familien. „Kein Nachzug. Wir setzen den Familiennachzug zu subsidiär Schutzberechtigten aus und beenden alle freiwilligen Aufnahmeprogramm“, schreibt die Union auf Seite 41. 

Dann folgt der eigentliche Familien-Block. Ihren übergeordneten Plan „für ein Land, das wieder zusammenhält“, der ab Seite 54 ausgeführt wird, leitet die Union damit ein, dass es viel zu tun gäbe – und zwar „für unsere Familien, für unser reichhaltiges Vereinsleben, für eine breit gefächerte Kultur- und Bildungslandschaft inklusive dualer Ausbildung, exzellenter Hochschulen und Forschungseinrichtungen.“ Zusammen sei alles möglich. Alle diese Bereiche müssten gestärkt werden und klar sei auch, dass „unser Staat einen Zahn zulegen muss“. 

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Wie sieht der konkrete Plan von CDU und CSU für Familien also aus? 

„Familien unterstützen. Elternrechte stärken – Kinder- und Jugendschutz sichern. Wir handeln“, schreiben die Parteien einleitend und führt die einzelnen Punkte dann mal mehr, mal weniger aus.

Die Unterstützung der Familien soll wie folgt aussehen: 

  • Die Ehe „als rechtlich verbindliche und auf Dauer angelegte Verbindung zweier Menschen“ soll weiter unter dem besonderen Schutz des Grundgesetzes stehen
  • Unterschiedliche Lebenswürfe sollen respektiert werden - „nicht nur in klassischen Familien, sondern auch in Patchwork- und Trennungsfamilien sowie bei Alleinerziehenden und in gleichgeschlechtlichen Beziehungen werden Werte gelebt, die grundlegend für unsere Gesellschaft sind.“ 
  • Die Partei bekennt sich zu Elternzeit und Elterngeld, das Elterngeld soll verbessert werden, den Partnerschaftsbonus bei gleichzeitig vollzeitnaher Teilzeit beider Eltern würde die Partei weiterentwickeln. Konkreter wird es dabei nicht. 
  • Beratungsangebote und Frühe Hilfen für Familien sollen ausgebaut werden, in dem der Fonds Frühe Hilfen gestärkt wird (Anmerkung d. R.: Eine Bundesstiftung, die die psychosoziale Unterstützung von Familien mit Säuglingen und kleinen Kindern sicherstellen soll).
  • Ein digitales neues Portal für alle Familienleistungen soll geschaffen werden, das „einfach und unbürokratisch“ auf zustehende Leistungen hinweist.
  • Familien sollen finanziell entlastet werden: „Unser Ziel ist, den Kinderfreibetrag in Richtung des Grundfreibetrags der Eltern zu entwickeln.“ Auch das Kindergeld soll angehoben und ab Geburt automatisch ausgezahlt werden.
  • Am Ehegattensplitting will die Union festhalten. Kinder sollen dabei „künftig stärker“ berücksichtigt werden, Details werden nicht genannt. 
  • Bei der Kinderbetreuung soll „die Infrastruktur ausgebaut, die Qualität gesteigert und die Betreuungssituation verbessert“ werden. Wie das geschehen soll, ist nicht zu erkennen. Kinderbetreuungskosten sollen künftig besser steuerlich absetzbar sein.
  • Für Alleinerziehende soll der steuerliche Entlastungsbetrag erhöht werden. Um Familien bei ihrer Integration zu unterstützen, sollen bewährte Programme für Familien mit Zuwanderungsgeschichte fortgeführt werden.
  • Kinder- und Jugendhilfe soll weiterentwickelt werden, „sodass sie ihnen bestmögliche Unterstützung bietet“. Psychosoziale Unterstützungsangebote sollen ausgebaut werden.

Im nächsten Punkt „Elternrechte stärken – Kinder- und Jugendschutz sichern“ geht es laut Wahlprogramm vorrangig darum, „niemanden allein mit Sorgen und Problemen“ zu lassen. Das Kindeswohl habe dabei oberste Priorität. 

Konkrete Maßnahmen: 

  • Paragraf 218 soll bestehen bleiben, die geltende Rechtslage zum Schwangerschaftsabbruch behalten, was bedeutet, dass die Union Abtreibungen weiter über das Strafgesetzbuch regeln würde.
  • In Fällen von Partnerschaftsgewalt wollen CDU und CSU dem gewalttätigen Elternteil Sorge- und Umgangsrecht entziehen.
  • Die missbräuchliche Vaterschaftsanerkennung betrachtet die Union als Betrug an der Gemeinschaft und am Kind und will sie unter Strafe stellen. 
  • Die Union lehnt das 2024 in Kraft getretene Selbstbestimmungsgesetz ab. Sie befindet, dass „gerade in der altersbedingt volatilen Lebensphase der Pubertät“ ausgeschlossen werden müsse, „dass Persönlichkeitszweifeln mit einem leichtfertigen Geschlechtswechsel“ begegnet werde. Operative Eingriffe vor der Volljährigkeit lehnen die Parteien grundsätzlich ab.

Kennen Sie alle? Diese 41 Parteien wurden formal zur Bundestagswahl 2025 zugelassen

Bundestagswahl
41 Parteien wurden für die Bundestagswahl formal zugelassen, doch nur 29 davon nehmen teil. Zwölf der Mitte Januar vom Bundeswahlausschuss formal anerkannten Parteien werden bei der Abstimmung nicht dabei sein, wie die Bundeswahlleiterin Ende Januar in Wiesbaden mitteilte. Anders als langjährige Bundestags- und Landtagsparteien hatten vor allem kleinere Parteien beispielsweise noch eine erforderliche Anzahl von Unterstützerunterschriften nachweisen müssen. © IMAGO/Sascha Steinach
Bundestagswahl
SPD, Grüne, FDP, AfD, Linke, Freie Wähler, Volt, Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands, Bündnis Deutschland und das Bündnis Sahra Wagenknecht sind demnach in allen 16 Ländern mit Landeslisten vertreten. Die CDU tritt in allen Bundesländern außer Bayern an, die CSU (Foto) nur in Bayern. Die übrigen Parteien werden nicht in allen Ländern auf den Stimmzetteln stehen. Acht von ihnen treten den Angaben nach jeweils nur in einem Land an. © IMAGO/Michael Bihlmayer
Die SPD wird bei der Bundestagswahl 2025 auf den Wahlzetteln stehen. Die Partei schickt Kanzler Olaf Scholz erneut als Spitzenkandidat ins Rennen.
Wir haben die 41 formal zugelassenen Parteien gesammelt. Die SPD wird bei der Bundestagswahl 2025 auf den Wahlzetteln stehen. Die Partei schickt Kanzler Olaf Scholz erneut als Spitzenkandidat ins Rennen. © Hendrik Schmidt / dpa
Die CDU geht mit Friedrich Merz als Spitzenkandidat in die Bundestagswahl 2025.
Die CDU geht mit Friedrich Merz als Spitzenkandidat in die Bundestagswahl 2025. © Thomas Banneyer / dpa
Auch Bündnis 90/Die Grünen ist als Partei zur Bundestagswahl zugelassen. Spitzenkandidat ist Robert Habeck.
Auch Bündnis 90/Die Grünen ist als Partei zur Bundestagswahl zugelassen. Spitzenkandidat ist Robert Habeck. © Georg Wendt / dpa
Auch die FDP um Parteichef Christian Lindner wurde vom Bundeswahlausschuss zur Bundestagswahl zugelassen.
Auch die FDP um Parteichef Christian Lindner wurde vom Bundeswahlausschuss zur Bundestagswahl zugelassen.  © Moritz Frankenberg / dpa
Auf den Wahlzetteln können Wählende auch bei der AfD ihr Kreuz setzen. Mit Alice Weidel stellt die Partei auch eine Kanzlerkandidatin.
Auf den Wahlzetteln können Wählende auch bei der AfD ihr Kreuz setzen. Mit Alice Weidel stellt die Partei auch eine Kanzlerkandidatin. © Sebastian Kahnert / dpa
In Bayern wird die CSU auf dem Wahlzettel stehen
In Bayern wird die CSU auf dem Wahlzettel stehen. Die Schwesterpartei der Union ist zugelassen für die Bundestagswahl – der Name von Parteichef Markus Söder wird darauf allerdings nicht auftauchen, er bleibt als Ministerpräsident in Bayern und will nicht nach Berlin. © Daniel Vogl / dpa
Die Linke wurde zur Bundestagswahl 2025 zugelassen.
Die Linke wurde zur Bundestagswahl 2025 zugelassen. © Hendrik Schmidt / dpa
Als mindestens in einem Landtag vertretene Partei ist auch das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) zur Wahl zugelassen.
Als mindestens in einem Landtag vertretene Partei ist auch das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) zur Wahl zugelassen. Seit der Absplitterung von den Linken sitzt das BSW auch bereits im Bundestag. © Hannes P Albert / dpa
Auch das Bündnis Deutschland ist zur Wahl zugelassen
Auch das Bündnis Deutschland – hier ein Foto aus dem Jahr 2022 – ist als Partei, die in einem Landtag vertreten ist, zur Wahl zugelassen. Die rechtskonservative, wirtschaftsliberale Partei ist mit sieben Abgeordneten in der Bremer Bürgerschaft vertreten. © Bernd von Jutrczenka / dpa
Selbiges gilt für die Freien Wähler, hier Parteivorsitzender Hubert Aiwanger. Die Partei ist aktuell in Bayern und Rheinland-Pfalz im Landtag vertreten.
Selbiges gilt für die Freien Wähler, hier Parteivorsitzender Hubert Aiwanger. Die Partei ist aktuell in Bayern und Rheinland-Pfalz im Landtag vertreten. © Daniel Vogl / dpa
Bayern-Partei ist zur Bundestagswahl zugelassen
Zu den 31 weiteren Parteien, die der Bundeswahlausschuss wegen eingehaltener Formalitäten zur Wahl zulässt, gehört auch die Bayernpartei. Sie setzt sich laut eigenen Aussagen für „Selbstbestimmung, Föderalismus und die Eigenstaatlichkeit Bayerns“ ein. Das Foto zeigt ein Plakat aus dem Wahlkampf zur Landtagswahl in Bayern 2023. © IMAGO/Goldmann
Zur Bundestagswahl 2025 zugelassen ist auch die Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands, kurz MLPD.
Zur Bundestagswahl 2025 zugelassen ist auch die Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands, kurz MLPD. Sie versteht sich als kommunistische deutsche Kleinpartei. © IMAGO / Michael Gstettenbauer
Auch zur Bundestagswahl zugelassen: Die Bürgerrechtsbewegung Solidarität, kurz BüSo. Das Foto zeigt ein Wahlplakat aus dem Jahr 2019.
Auch zur Bundestagswahl zugelassen: Die Bürgerrechtsbewegung Solidarität, kurz BüSo. Das Foto zeigt ein Wahlplakat aus dem Jahr 2019. © Revierfoto via www.imago-images.de
Die Gartenpartei, hier als Wahlplakat in einer Reihe mit AfD und SPD aufgeführt zum Landtagswahl-Rennen in Sachsen-Anhalt 2021, wurde ebenfalls zugelassen zur Bundestagswahl.
Die Gartenpartei, hier als Wahlplakat in einer Reihe mit AfD und SPD aufgeführt zum Landtagswahl-Rennen in Sachsen-Anhalt 2021, wurde ebenfalls zugelassen zur Bundestagswahl. © IMAGO / Jan Huebner
Auch auf den Wahlzetteln zur Bundestagswahl dabei: Die Partei der Humanisten. Ihr Fokus liegt auf Säkularisierung und Wissenschaft.
Auch formal zugelassen: Die Partei der Humanisten. Ihr Fokus liegt auf Säkularisierung und Wissenschaft. © IMAGO / Müller-Stauffenberg
Die Basisdemokratische Partei Deutschland, kurz dieBasis, wurde zur Bundestagswahl 2025 zugelassen.
Die Basisdemokratische Partei Deutschland, kurz dieBasis, wurde zur Bundestagswahl 2025 zugelassen.  © IMAGO / IPON
Die Gerechtigkeitspartei – Team Todenhöfer, hier Namensgeber Todenhöfer im Bild, wurde 2020 gegründet. Zur Bundestagswahl 2025 ist sie zugelassen.
Die Gerechtigkeitspartei – Team Todenhöfer, hier Namensgeber Todenhöfer im Bild, wurde 2020 gegründet. Zur Bundestagswahl 2025 ist sie zugelassen. © Jörg Carstensen / dpa
Ebenfalls zugelassen: Die Kleinpartei Menschliche Welt.
Ebenfalls zugelassen: Die Kleinpartei Menschliche Welt. © IMAGO/Manfred Segerer
Auch das Bündnis C – hier eine Wahlwerbung für die Parteivorsitzende Karin Heepen aus dem Jahr 2019 (2. Plakat v.r.) – ist zugelassen.
Auch das Bündnis C – hier eine Wahlwerbung für die Parteivorsitzende Karin Heepen aus dem Jahr 2019 (2. Plakat v.r.) – ist zugelassen. © IMAGO / Karina Hessland
Ebenfalls zugelassen zur Bundestagswahl ist die Partei UNABHÄNGIGE für bürgernahe Demokratie.
Ebenfalls zugelassen zur Bundestagswahl ist die Partei UNABHÄNGIGE für bürgernahe Demokratie. © IMAGO/Sandy Dinkelacker
Die Partei Die PARTEI ist ebenfalls zur Bundestagswahl 2025 zugelassen. Ihr Vorsitzender Martin Sonneborn sitzt für die Vereinigung im EU-Parlament.
Die Partei Die PARTEI ist ebenfalls zur Bundestagswahl 2025 zugelassen. Ihr Vorsitzender Martin Sonneborn sitzt für die Vereinigung im EU-Parlament. © Kay Nietfeld / dpa
Auch die als rechtsextrem geltende Partei Freie Sachsen ist zur Bundestagswahl 2025 zugelassen.
Auch die als rechtsextrem geltende Partei Freie Sachsen ist zur Bundestagswahl 2025 zugelassen. © IMAGO/BODE
Auf den Wahlzetteln zur Bundestagswahl wird man ein Kreuz auch bei der Tierschutzpartei setzen können. Der Name verrät, wofür die Vereinigung besonders steht.
Auf den Wahlzetteln zur Bundestagswahl wird man ein Kreuz auch bei der Tierschutzpartei setzen können. Der Name verrät, wofür die Vereinigung besonders steht. © IMAGO/Revierfoto
Auch die Partei Ab jetzt...Demokratie durch Volksabstimmung wurde vom Bundeswahlausschuss zur Bundestagswahl zugelassen.
Auch die Partei Ab jetzt...Demokratie durch Volksabstimmung wurde vom Bundeswahlausschuss zur Bundestagswahl zugelassen. © IMAGO/Oliver Kaelke/DeFodi Images
Die Partei Cannabis Social Club (kurz: CSC) setzt sich für die Legalisierung von Cannabis in Deutschland ein. Zur Bundestagswahl ist sie zugelassen.
Die Partei Cannabis Social Club (kurz: CSC) setzt sich für die Legalisierung von Cannabis in Deutschland ein. Zur Bundestagswahl ist sie zugelassen. Das Symbolfoto zeigt eine Tafel mit etwaiger Aufschrift. © IMAGO / Bihlmayerfotografie
Auf dem Wahlzettel – hier ein Beispiel zur Europawahl 2024 – steht auch bei der Bundestagswahl die Partei MERA25.
Zugelassen ist auch die Partei MERA25. Sie steht nach eigener Aussage für „Linke Politik für Frieden, Solidarität und Freiheit“. © IMAGO/Manfred Segerer
Die Ökologisch Demokratische Partei, kurz ÖDP, ist zur Bundestagswahl 2025 zugelassen.
Die Ökologisch Demokratische Partei, kurz ÖDP, ist zur Bundestagswahl 2025 zugelassen. Das Bild zeigt ein aktuelles Wahlplakat. © IMAGO/Eibner-Pressefoto/Franz Feiner
Der Südschleswigsche Wählerverband (SSW) stellt einen Sonderfall in Deutschland dar.
Der Südschleswigsche Wählerverband (SSW) stellt einen Sonderfall in Deutschland dar. Die Partei ist seit 1955 von der Fünf-Prozent-Hürde befreit. Dementsprechend sitzt mit Stefan Seidler gar ein Mitglied im Bundestag. Auch bei der Bundestagswahl 2025 ist die Partei wählbar. © Axel Heimken / dpa
Zur Bundestagswahl 2025 ist auch die Partei Liberale Demokraten – die Sozialliberalen (kurz: LD) zugelassen.
Zur Bundestagswahl 2025 ist auch die Partei Liberale Demokraten – die Sozialliberalen (kurz: LD) zugelassen.  © IMAGO/Bernd Leitner
Hier auf dem Stimmzettel zur Landtagswahl 2022 in NRW, bald auch auf dem Stimmzettel zur Bundestagswahl 2025: Die Partei Die LIEBE.
Hier auf dem Stimmzettel zur Landtagswahl 2022 in NRW: Die Partei Die LIEBE. © IMAGO/Juergen Schwarz
Auch die Partei Volt wird bei der Bundestagswahl 2025 wählbar sein. Unter anderem steht sie für Klimaschutz und ein starkes Europa.
Auch die Partei Volt wird bei der Bundestagswahl 2025 wählbar sein. Unter anderem steht sie für Klimaschutz und ein starkes Europa. © IMAGO/Stefan Zeitz
Die WerteUnion galt eigentlich als Verein, der den konservativen Markenkern der Union vertrat.
Die WerteUnion galt als Verein, der den konservativen Markenkern der Union vertrat. 2024 strebte Ex-Verfassungsschutz-Chef Hans-Georg Maaßen dann die Gründung einer eigenen Partei an, der er nun vorsitzt. Zur Bundestagswahl 2025 wurde die WerteUnion nun zugelassen. © Soeren Stache / dpa
Die Demokratische Allianz für Vielfalt und Aufbruch (kurz: DAVA) ist zur Bundestagswahl 2025 zugelassen. Die Partei gilt als Erdogan-nah.
Die Demokratische Allianz für Vielfalt und Aufbruch (kurz: DAVA) ist zur Bundestagswahl 2025 zugelassen. Die Partei gilt als Erdogan-nah. © IMAGO/Guido Schiefer
Die trotzkistische Kleinpartei Sozialistische Gleichheitspartei, Vierte Internationale (kurz SGP) ist zur Bundestagswahl zugelassen.
Die trotzkistische Kleinpartei Sozialistische Gleichheitspartei, Vierte Internationale (kurz SGP) ist zur Bundestagswahl zugelassen. Sie setzt sich gegen Kapitalismus und Krieg ein. Das Wahlplakat stammt aus dem Jahr 2023 aus Berlin. © IMAGO/Stefan Zeitz
Ebenfalls zugelassen zur Bundestagswahl 2025: Die Partei für Verjüngungsforschung.
Ebenfalls zugelassen zur Bundestagswahl 2025: Die Partei für Verjüngungsforschung. Sie setzt sich für die schnellere Entwicklung von Verjüngungstherapien ein. Das Plakat hing im Wahlkampf zur Europawahl 2024 in Chemnitz. © IMAGO/Fotostand / Nachtigall
Auf dem Stimmzettel für die Europawahl 2024 standen die Partei des Fortschrittes (kurz: PdF) und auch die V-Partei³ bereits.
Auf dem Stimmzettel für die Europawahl 2024 standen die Partei des Fortschrittes (kurz: PdF) und auch die V-Partei³ bereits. Beide wurden auch für die Bundestagswahl 2025 zugelassen. Die ³ bei der V-Partei steht übrigens für „Veränderung, Vegetarier und Veganer“. © IMAGO/Manfred Segerer
Die Partei DIE SONSTIGE ist ebenfalls zur Bundestagswahl 2025 zugelassen.
Die Partei DIE SONSTIGEN ist ebenfalls zur Bundestagswahl 2025 zugelassen. Laut Website steht man als „Friesenpartei“ für „skurrile Minderheiten, Systemwechsel & gegen neurechte Klima-Leugnung“. © IMAGO/Michael Bihlmayer
Im Wahllokal kann man seinen Stimmzettel auch mit einem Kreuz bei der Dr. Ansay Partei in die Urne werfen.
Auch die Dr. Ansay Partei wurde zugelassen. © Patrick Pleul / dpa
Die Partei DIE NEUE MITTE ist ebenfalls zur Bundestagswahl 2025 zugelassen.
Die Partei DIE NEUE MITTE ist ebenfalls zur Bundestagswahl 2025 zugelassen. © bpb
Die Piratenpartei Deutschland ist ebenfalls für die Bundestagswahl 2025 zugelassen.
Die Piratenpartei Deutschland ist ebenfalls für die Bundestagswahl 2025 zugelassen. Das Plakat stammt aus der Kampagne zur Europawahl 2024. © IMAGO/Fotostand / Nieweler

CDU/CSU und das Thema Frauen im Wahlprogramm

Frauen tauchen im Wahlprogramm von CDU/CSU zum ersten Mal explizit im Unterpunkt „Arbeits- und Fachkräfte gewinnen“ auf Seite 13 auf. Hürden sollen aus dem Weg geräumt werden, da „Frauen in Teilzeit eine Gruppe mit großem Potenzial für den Arbeitsmarkt“ seien. Um dieses auszuschöpfen, brauche es bessere Rahmenbedingungen für Vollzeit- oder vollzeitnahe Arbeit. Wie diese aussehen könnten, wird nicht weiter ausgeführt. Außerdem ist ein Ziel der Parteien, „dass mehr Frauen mit innovativen Unternehmensgründungen unser Land nach vorne bringen.“ 

Im Bereich Strafrecht („Ja zu Recht und Ordnung“) kündigt die Union generell eine Null-Toleranz-Strategie an. Wer sich nicht an Recht und Gesetz halte, müsse umgehend bestraft werden. Das Strafrecht soll deshalb verschärft werden, unter anderem auch, um Frauen als besonders gefährdete Gruppe besser zu schützen. Die Union will ein Sicherheitskonzept entwickelt und Frauenhäuser stärken. Auch die elektronische Fußfessel soll verstärkt eingesetzt werden, „damit Gewalttäter gegen Frauen Abstand zu ihren ehemaligen Partnerinnen halten.“ 

Was die Themen Gesundheit und Pflege betrifft (“Ja zu guter Gesundheit und Pflege“), versprechen CDU und CSU, die „Gesundheit von Frauen stärker in den Blick“ zu nehmen, da in den Bereichen Prävention, Entstehung, Diagnose, Therapie und der Erforschung zwischen Männern und Frauen zum Teil große Unterschiede bestehen: „Wir wollen geschlechtsspezifische Medizin stärker als bisher als eigenständiges Aufgabenfeld vorantreiben. Dazu braucht es Konzepte und Maßnahmen, die Frauen in Gesundheitsbildung, -förderung und -versorgung besser erreichen – unterstützt durch ein insgesamt differenziertes und geschlechtergerechtes Vorgehen in Forschung und Versorgung.“

CDU/CSU und das Thema Kinder im Wahlprogramm

Wie auch beim Thema Frauen, sichert die Union Kindern „höchste Aufmerksamkeit für den Schutz“ zu: „Wir sorgen dafür, dass es dort, wo Kinder betreut werden, flächendeckend verbindliche und standardisierte Schutzkonzepte gibt. Im Umgangsrecht soll gelten: Wenn ein Elternteil dem Kind Gewalt antut, muss es von der Betreuung ausgeschlossen werden.“

Gleichzeitig wollen CDU und CSU die Schuldunfähigkeit von Kindern unter 14 auf den Prüfstand stellen: „Es ist fraglich, ob diese Altersgrenze dem heutigen Reifegrad von Kindern noch angemessen ist.“ Eine wissenschaftliche Untersuchung soll prüfen, ob das Mindestalter angepasst werden könne. 

In der Schule will die Union Sport und Bewegung fördern, sie fordert für Grundschulkindern eine halbe Stunde Sport ein, Bundesjugendspiele seien ihr außerdem ein Anliegen. Was das Lernen betrifft, ist ihr Ziel: „Kinder bekommen unabhängig von Herkunft und Geldbeutel die Chance, das Beste aus sich herauszuholen.“ Dies sei ein elementares Gebot der Chancengerechtigkeit. „Dafür brauchen sie ein funktionierendes, verlässliches Bildungs- und Betreuungssystem“, heißt es im Unterpunkt „Gute Bildung von Anfang an sicherstellen“. 

Die Ideen dafür: 

  • Förderbedarfe mittels Bildungsforschung und Diagnosen des Entwicklungsstandes zu erkennen
  • Investitionsprogramm zur Unterstützung der Länger und Kommunen zum Ausbau von Betreuungsplätzen
  • Jedes Kind, das eingeschult wird, muss Deutsch können - verpflichtenden Teilnahme an einem vorschulischen Programm für Kinder mit Förderbedarf
  • Ganztägige Bildungsangebote ausbauen
  • Social-Media-Nutzung kritisch, wissenschaftlich basiert, bewerten und ein Maßnahmenpaket zur Stärkung von Gesundheit- und Jugendmedienschutz vorlegen

Was unerwähnt bleibt

Was im Wahlprogramm von CDU und CSU nicht auftaucht, ist die sogenannte Familienstartzeit, die Partner*innen nach einer Geburt 14 Tage von der Erwerbsarbeit bezahlt freistellt. Diese stand schon im Koalitionsvertrag der Ampel-Regierung und ist von der EU als Richtlinie vorgegeben, scheiterte aber bislang an der Finanzierung. Auch von einer Kindergrundsicherung, wie sie im Rahmen der Ampel-Regierung vorgeschlagen wurde, die allen Kindern ein Aufwachsen ohne Armut ermöglichen sollte, ist nicht die Rede. 

In vielen – für Familien entscheidenden – Bereichen bleibt die Union völlig unkonkret. Sie will Elternzeit, Elterngelt und den Partnerschaftsbonus „verbessern“, doch wie, ist unklar. Auch Betreuungseinrichtungen sollen ausgebaut werden und das Kindergeld angehoben, doch die Finanzierung wird ausgeklammert.

Zu bemerken ist außerdem, dass die Union in Zukunft einen besseren und verstärkten Schutz von Frauen vor Gewalt fordert, während ein entsprechender Gesetzesenwurf bereits vorliegt – im Wahlkampf aber voraussichtlich untergehen wird. Eine parteiübergreifende Zusammenarbeit scheint nicht mehr möglich zu sein. 

Rubriklistenbild: © IMAGO/Noah Wedel