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Waldbrände in Europa: Wo sie wüten und ob Urlauber noch stornieren können

  • Franziska Kaindl
    VonFranziska Kaindl
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Aufgrund extremer Hitze kommt es in vielen südlichen Ländern Europas aktuell wieder zu Waldbränden. Was Urlauber dazu wissen sollten.

Temperaturen von über 40 Grad, extreme Dürre und Wind steigern in den Sommermonaten die Waldbrandgefahr im Mittelmeerraum. Die Bedingungen sorgen obendrein dafür, dass sich die Feuer rasend schnell verbreiten können – oft dauert es Tage und Wochen, bis die Flammen einigermaßen unter Kontrolle sind. Bereits in den letzten Jahren brannten zahlreiche Hektar Wald nieder, nicht nur im Süden Europas, sondern auch im Nationalpark Sächsische Schweiz in Deutschland. Auch dieses Jahr ist es wieder so weit: Die ersten Flammen züngeln in Griechenland, der Türkei oder in Spanien. Für Urlauber stellt sich da die Frage: Ist meine Region betroffen? Und kann ich die Reise noch stornieren?

In welchen Urlaubsländern kommt es aktuell zu Waldbränden?

In vielen Ländern Europas wird aktuell wieder von Waldbränden berichtet. Folgende sind betroffen (Stand: 21. Juli):

  • Griechenland
  • Kroatien
  • Italien
  • Spanien
  • Türkei
  • Schweiz

Aktuelle Informationen über Waldbrände in Europa liefert auch eine Karte, die auf NASA-Daten basiert.

Waldbrände rund um die griechische Hauptstadt Athen

Rund um Athen sind am Montag (17. Juli) mehrere Wald- und Buschbrände ausgebrochen. Die Einsatzleute konnte die Flammen nördlich und östlich der Hauptstadt unter Kontrolle bringen, wie es von einem Sprecher der Feuerwehr im Radiosender Skai hieß. Die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtete davon. Auf der Insel Rhodos würden die Flammen jedoch weiterhin wüten, auch wenn die Lage sich gebessert habe. Da am Wochenende der Höhepunkt einer neuen Hitzewelle erwartet wird, könne es aber noch keine Entwarnung geben.

Waldgebiete in Kroatien in Brand: Wie die Lage jetzt aussieht

Auch Kroatien war kürzlich von lodernden Flammen in den Waldgebieten betroffen – allen voran die Region um Šibenik in Dalmatien. Am schlimmsten soll es Medienberichten zufolge aber in der Nähe von Grebaštica südlich von Šibenik gebrannt haben. Wie das Online-Portal Reisereporter unter Berufung auf das kroatische Nachrichtenmagazin Dalmacija Danas berichtet, soll das Feuer mittlerweile unter Kontrolle sein.

Süden Italiens von Waldbränden betroffen: Wo die Feuer wüten

Das beliebte Urlaubsland Italien ist ebenfalls wieder stark von Waldbränden betroffen. Das italienische Gesundheitsministerium hat am Mittwoch (19. Juli) für 23 größere Städte die höchste Hitzealarmstufe ausgerufen – dazu gehören auf dem Festland unter anderem Bologna, Florenz, Perugia, Neapel, Rom, Venedig und Verona sowie Cagliari auf Sardinien und Catania und Palermo auf Sizilien.

Bei einem Waldbrand auf Sizilien soll sogar großer Teil des Naturschutzgebietes Monte Bonifato in der Provinz Trapani zerstört worden sein, wie das Nachrichtenportal News Sicilia berichtete. Die Flammen sind demnach aber wieder unter Kontrolle.

Flammen auf der spanischen Insel La Palma

Auf der kanarischen Insel La Palma ist es am Wochenende zu einem Waldbrand gekommen, der innerhalb eines Tages eine Fläche von knapp 4.700 Hektar erfasste, wie der staatliche Sender RTVE berichtete. Über 4.000 Menschen mussten aus Puntagorda und Tijarafe aus ihren Häusern in Sicherheit gebracht werden. Am Donnerstag wurde der Waldbrand laut dem Online-Portal 24 La-Palma als stabilisiert erklärt.

Rauch steigt von einem Waldbrand in der Nähe der Ortschaft Puntagorda im Nordwesten der Insel La Palma auf.

Hohe Temperaturen und Waldbrände in der Türkei

Eine Hitzewelle hat auch die Türkei im Griff: 19 Brände soll es aktuell geben, wie der MDR berichtet. Auch die südliche Provinz Hatay, die erst Anfang Februar von einem Erdbeben erschüttert wurde, soll betroffen sein.

Waldbrand in der Schweiz – Lage stabil

Nicht nur am Mittelmeer, sondern auch in den Alpen kommt es zu Waldbränden: In der Schweiz war in dieser Woche ein Hang oberhalb von Bitsch im Kanton Wallis betroffen. Die Ursache des Feuers ist laut einem MDR-Bericht noch nicht klar, allerdings sei der Brand so groß wie etwa 140 Fußballfelder. Der Chef des Gemeindeführungsstabs Bitsch erklärte der Aargauer Zeitung am Mittwoch: „Es sieht nicht so schlecht aus, die Lage ist stabil. Immerhin keine Verschlechterung.“

Gut versorgt unterwegs: Das gehört in die Reiseapotheke

Verschiedene Medikamente, Verbandszeug und Sonnencreme liegen ausgebreitet auf einem Tuch.
Im Urlaub in wärmeren Gegenden ist es am schönsten, die meiste Zeit barfuß zu laufen. Da hat man sich leicht eine kleine Verletzung zugezogen. Denken Sie also unbedingt an den Verbandskasten. © Imago
Eine Frau gibt sich Augentropfen in die Augen.
Zu viel Zug von der Klimaanlage und schon droht eine Bindehautentzündung. Dem beugen Augentropfen vor. © Imago
400mg Filmtabletten von der Firma Zentiva.
Schmerztabletten helfen gegen Kopfweh und andere Leiden. © Bernd Feil/Imago
PWeiße Tabletten in der Packung.
Etwas falsches am üppigen Buffet erwischt? Mit einem Mittel gegen Übelkeit vermeiden Sie unschöne Urlaubsmomente. © Sven Weber/Imago
Eine Frau hält sich mit einer Hand den Bauch und in der anderen Hand eine weiße Pille.
Das Gleiche gilt für Durchfallerkrankungen. Als Mittel gegen Durchfall sind vor allem Kohletabletten ratsam. Sie befördern durchfallerregende Keime aus dem Darm. © Andriy Popov/Imago
Ein Mann erhält eine Impfung in den rechten Oberarm.
Impfungen sind schon vor der Abreise wichtig. Gehen Sie auf Nummer sicher und nehmen Sie Ihren Impfpass mit auf die Reise. © Michael Bihlmayer/Imago
Eine Frau in Sandalen trägt an jeder Ferse ein Pflaster.
Blasenpflaster für unterwegs sind gerade dann sinnvoll, wenn Sie längere Touren und Wanderungen unternehmen. Es empfiehlt sich auch, ein kleines Päckchen Pflaster für Kratzer und Abschürfungen einzustecken. © Imago
Flüssige Medizin wird auf einen Löffel gegeben.
Halspastillen und Hustensaft sind ebenso wichtige Begleiter auf Reisen. Vor allem dann, wenn es im Urlaubsland kälter als erhofft ist. © Imago
Junge Frau trägt Sonnenschutz auf ihre Haut auf.
Kühlendes Spray und Mittel gegen Sonnenbrand gehören zu den Basics im Urlaub. © Petra Schneider-Schmelzer/Imago
Eine Mücke befindet sich der Haut.
Mittel gegen Juckreiz sind wichtig, ebenso ein Spray gegen Mücken und andere Insekten. © Imago
Taschentücher und ein Nasenspray befinden sich auf einem Tisch.
Ein Nasenspray verschafft bei Schnupfen  Erleichterung. © Sascha Steinach/Imago

Können Reisende ihren Urlaub aufgrund von Waldbränden kostenlos stornieren?

Pauschalurlauber haben grundsätzlich die Möglichkeit, ihre Reise kostenlos zu stornieren, wenn die Reise durch „unvermeidbare, außergewöhnliche Umstände“ erheblich beeinträchtigt ist. Dazu gehören laut Jennifer Kaiser von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz auch Naturkatastrophen wie Vulkanausbrüche, Waldbrände oder Erdbeben in unmittelbarer Nähe des Reisegebietes. Auch Reisewarnungen durch das Auswärtige Amt oder lokale Behörden können ein Hinweis auf außergewöhnliche Umstände sein. Sollte sich der Reiseort nicht in unmittelbarer Nähe des Waldbrandes befinden, ist eine kostenlose Stornierung nicht immer möglich. Ebenfalls schwierig wird es, wenn die Reise erst in ein paar Wochen stattfindet.

Bei Individualreisenden sieht es allerdings noch schlechter aus: Sie müssen auf die Kulanz der einzelnen Anbieter hoffen. Im schlimmsten Fall bleiben Urlauber auf ihren Kosten sitzen. Gute Karten haben sie allerdings, wenn Reiseleistungen aufgrund der Lage vor Ort nicht erbracht werden können – dann müssen sie in der Regel auch nicht bezahlt werden.

Rubriklistenbild: © picture alliance/dpa/EUROPA PRESS

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