Sicherheitscheck vor Abflug
Boarding beim Fliegen: Flugbegleiter stehen nicht nur zur Begrüßung am Eingang
VonFranziska Kaindlschließen
Durch die Begrüßung des Flugpersonals am Eingang fühlen sich Passagiere sofort wohl – Höflichkeit ist aber nicht der einzige Grund für das Prozedere.
Fliegen ist oft mit viel Warterei am Security-Check und am Gate verbunden – da atmet der ein oder andere schon einmal erleichtert aus, wenn es endlich ans Boarding geht. Beim Einsteigen dann noch eine freundliche Begrüßung durch die Crew – und schon ist die Laune wieder gehoben. Manch ein Willkommensgruß bedeutet sogar, dass das Personal sie besonders attraktiv findet. Das Ritual hat allerdings auch andere Gründe, wie eine Flugbegleiterin nun verraten hat.
Begrüßung durch Flugbegleiter gehört zum Sicherheitscheck
Der Sicherheitsaspekt spielt beim Fliegen immer eine große Rolle – auch beim Boarding der Passagiere. „Wir stehen in der Tür, damit wir im Fall eines Notfalls evakuieren können“, sagte eine Flugbegleiterin anonym gegenüber dem Online-Portal Travelbook. Es sei immer möglich, dass es dazu kommt und in diesem Fall müsse die Crew in der Lage sein, schnell zu reagieren und die Passagiere zu einem koordinierten Aussteigen zu bewegen. Auch an den Notausgängen positioniere sich das Kabinenpersonal, bis das Boarding abgeschlossen und die Türen abgeriegelt seien – denn diese würden ebenfalls bei Evakuierungen genutzt werden.
Das Begrüßen der Passagiere am Eingang bietet der Crew jedoch noch andere Vorteile, wie die Flugbegleiterin verriet. So hätte das Personal bereits beim Einsteigen die Gelegenheit, die Gäste genauer unter die Lupe zu nehmen und bestimmte Verhaltensweisen zu erkennen. Sollte eine Person zum Beispiel alkoholisiert wirken, würden die Flugbegleiter diese genauer im Blickfeld behalten. Schon Christian Liepack, ein ehemaliger Flugbegleiter, berichtete vor einigen Jahren gegenüber der Kölnischen Rundschau, dass jeder der Besatzung im Kopf seine Checkliste durchgehen würde: „Schließlich können wir nicht wie ein Taxifahrer einfach unterwegs anhalten und einen Fluggast bitten auszusteigen. Die Sicherheit hat oberste Priorität. Deswegen schauen wir uns ganz genau an, wer in den Flieger steigt.“ Der Check diene außerdem vielen weiteren Zwecken – zum Beispiel dem, die Fitness der Passagiere zu überprüfen oder festzustellen, ob das Handgepäckstück zu groß für die Kabine ist.
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Flugbegleiterin räumt mit Gerücht auf: Passagiere werden beim Boarding nicht gezählt
Oft herrscht die Meinung vor, dass Flugbegleiter das Begrüßungsritual auch nutzen würden, um heimlich die Passagiere durchzuzählen. Während sie die Hände hinter dem Rücken verschränken, betätigen sie demnach den Klickzähler. Mit diesem Mythos will die anonyme Flugbegleiterin allerdings aufräumen: Zumindest bei ihrer Airline würde das nicht der Fall sein, da die Buchungszahlen in einem Mobilgerät angegeben werden. „Nur wenn etwa in der Business-Class ein Platz besetzt wird, der eigentlich frei sein sollte, dann checken wir gegen“, so die Frau.
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