Fallen von Personalern

Bewerbungsgespräch: Sieben typische Fangfragen – und wie Sie damit umgehen

  • Marco Blanco Ucles
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Im Bewerbungsgespräch können Personaler Arbeitnehmer mit unangenehmen Fragen löchern. Wichtig ist es, sich dadurch nicht verunsichern zu lassen.

Wenn Sie nach Ihrer Bewerbung eine Einladung zum Vorstellungsgespräch – egal ob virtuell oder in Präsenz – erhalten, haben Sie die erste Hürde bereits genommen und stehen im engeren Favoritenkreis. So weit, so gut. Allerdings ist ein solches Gespräch nicht zu unterschätzen. Häufig nämlich wollen Personaler von Ihnen nicht nur die üblichen 08/15-Floskeln hören, sondern Sie mit geschickten Fangfragen auf Ihre Interessen und Ihre Schlagfertigkeit überprüfen. Darauf die passenden Antworten zu finden, ist häufig gar nicht so einfach, Sie müssen einige Punkte beachten.

Bewerbungsgespräch: kurz und ehrlich auf Fragen antworten

Im Bewerbungsgespräch können jede Menge unangenehme Fragen auf Sie zukommen – Schlagfertigkeit ist dabei gefragt. (Symbolbild)

Kommt eine Frage auf Sie zu, mit der Sie nicht zwingend gerechnet haben, müssen Sie die Ruhe bewahren. Überlegen Sie einen Moment und antworten Sie dann ehrlich und kurz. „Je weiter Sie für Ihre Erklärungen ausholen, desto größer ist auch die Chance, dass Sie sich verplappern oder abschweifen“, erklärt Karrierebibel.de. Im Folgenden können Sie sich auf sieben typische Fangfragen vorbereiten, die Personaler gerne stellen.

1. Wie geht es Ihnen heute?

Was im ersten Moment wie die Standardfrage schlechthin klingt, kann dem Personaler allerdings bereits Aufschlüsse über Sie geben. Eine zu knappe Antwort kann Sie arrogant herüberkommen lassen und sorgt zudem für unangenehme Stille. Das Job-Portal Indeed.com, das zuletzt mit einer Umfrage zur Gleichberechtigung von Frauen und Männern für Aufsehen sorgte, warnt jedoch auch davor, dem Gegenüber beispielsweise von einer vor Aufregung schlaflosen Nacht zu berichten und empfiehlt stattdessen: „Dass Sie in Anbetracht des wichtigen Gesprächs ein bisschen nervös sind, dürfen Sie selbstverständlich gerne zugeben. Das bricht das Eis und wirkt sympathisch.“

2. Haben Sie vor, sich eines Tages selbstständig zu machen?

Natürlich möchten Arbeitgeber wissen, ob sie langfristig mit Ihnen planen können oder Sie möglicherweise in absehbarer Zeit einen Wechsel in die Selbstständigkeit anstreben. Diese Frage kann unangenehm für Sie werden. Sie müssen den Spagat hinbekommen, dass nicht der Eindruck entsteht, dass Sie zeitnah den Absprung planen. Zugleich soll Ihr Gegenüber allerdings auch nicht denken, dass Sie keinerlei berufliche Ziele und Träume mehr hätten.

3. Wie ist Ihr Familienstand?

Gerade bei weiblichen Bewerbern möchten Unternehmen oftmals wissen, wie es um den aktuellen Familienstand bestellt ist. Damit will die Firma natürlich wissen, ob die Bewerberin in naher Zukunft schwanger werden könnte und dadurch für längere Zeit ausfällt. Doch auch Männer sind von dieser Frage betroffen. Das Gute: Sie müssen darauf nicht antworten. Diese Art von Fragen sind nämlich unzulässig und dürfen überhaupt nicht gestellt werden, was viele Personaler allerdings nicht daran hindert, es dennoch zu tun. „Die Frage nach dem Familienstand ist generell unzulässig. Derartige Fragen können dementsprechend auch falsch beantwortet werden“, klärt die Kanzlei Hasselbach auf.

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4. Was hat Sie an Ihren früheren Vorgesetzten am meisten gestört?

Negativ über frühere Arbeitgeber zu sprechen, ist ein No-Go im Bewerbungsgespräch – das gilt auch für einzelne Personen aus Ihrer Vergangenheit. Daher empfiehlt Indeed.de: „Entweder erklären Sie, dass ihr Jobwechsel keinerlei persönliche Gründe hatte oder Sie drehen die Frage um und erläutern, welche Eigenschaften von Führungskräften Sie besonders schätzen.“ Tappen Sie unter keinen Umständen in die Lästerfalle.

5. Woher wissen Sie, dass Sie einen guten Job gemacht haben?

Bei dieser Frage prüft Sie der Personaler auf Ihre persönlichen Eigenschaften. Wenn Sie Ihre Erfolge mit sich selbst und eigenen Kriterien begründen, gelten Sie als intrinsische Person. Extrinsisch kommen Sie hingegen rüber, wenn Sie die Qualität Ihrer Ergebnisse an den Beurteilungen durch Kollegen, Kunden und Vorgesetzten messen, erklärt Karrierebibel.de

Zehn Dinge, die Sie im Bewerbungsgespräch sofort disqualifizieren

Sind Sie in Sachen Styling unsicher, was beim Bewerbungsgespräch angebracht ist? Wichtig ist natürlich, dass Bewerber ordentlich und gepflegt wirken.
Sind Sie in Sachen Styling unsicher, was für das Bewerbungsgespräch angebracht ist? Wichtig ist, dass Bewerber ordentlich und gepflegt wirken. Bleiben Sie zudem authentisch. Was allzu übertrieben wirkt, sollten Sie im Zweifel besser vermeiden. © IMAGO / Westend61
Also lieber noch einmal duschen, Haare waschen und ein Deo benutzen, bevor Sie sich auf den Weg machen.
Vor dem Bewerbungsgespräch sollten Sie zudem genügend Zeit für die Körperpflege einplanen. Also lieber noch einmal duschen, Haare waschen und ein Deo benutzen, bevor Sie sich auf den Weg machen.  © IMAGO / YAY Images
Sie bewerben sich für einen Job in der Bank, erscheinen aber in Jeans und T-Shirt? Zu lässige Kleidung könnte Sie bei so manchem Personalchef disqualifizieren. Kleiden Sie sich also lieber etwas zu schick als zu bequem – damit macht man nichts falsch.
Sie bewerben sich für einen Job in der Bank, erscheinen aber in Jeans und T-Shirt? Zu lässige Kleidung könnte Sie bei so manchem Personalchef disqualifizieren. Kleiden Sie sich also lieber etwas zu schick als zu bequem – damit macht man nichts falsch. © IMAGO / Westend61
Wer mit einem Coffee-to-go in der Hand beim Vorstellungsgespräch erscheint, könnte bei Recruitern durchaus für Stirnrunzeln sorgen.
Wer mit einem Coffee-to-go in der Hand zum Vorstellungsgespräch erscheint, könnte bei Recruitern durchaus für Stirnrunzeln sorgen. Wenn Ihnen zur Begrüßung hingegen jemand ein Mineralwasser oder einen Kaffee anbietet, dürfen Sie das gerne annehmen. Vergessen Sie dabei niemals, sich höflich zu bedanken.  © IMAGO / Westend61
Gegen einen kleinen Snack vor dem Job-Interview ist nichts einzuwenden – aber bitte lassen Sie Ihr Essen in der Tasche verschwinden, bevor es ernst wird. Personaler könnten es ziemlich unhöflich finden, wenn das belegte Brötchen daraus hervorschaut.
Gegen einen kleinen Snack vor dem Job-Interview ist nichts einzuwenden – aber bitte lassen Sie Ihr Essen in der Tasche verschwinden, bevor es ernst wird. Personaler könnten es ziemlich unhöflich finden, wenn das belegte Brötchen daraus hervorschaut. © IMAGO / Westend61
Oft ist der erste persönliche Eindruck entscheidend. Sie sollten beim ersten Kennenlernen nicht zu sehr vorpreschen, aber trotzdem höflich und freundlich sein.
Oft ist der erste persönliche Eindruck entscheidend. Sie sollten beim ersten Kennenlernen nicht zu sehr vorpreschen, aber trotzdem höflich und freundlich sein. Schließlich geht es darum, dass die künftigen Kollegen Sie besser kennenlernen. Und auch Sie sollten sich natürlich einen Eindruck verschaffen können, ob die neue Stelle zu Ihnen passt. © IMAGO / Westend61
Fallen Sie Ihrem Gegenüber besser nicht ins Wort: Für 39 Prozent der Recruiter ist das ein absolutes No-Go und disqualifiziert Sie auf der Stelle.
Fallen Sie Ihrem Gegenüber besser nicht ins Wort: Für viele Recruiter ist das ein No-Go und disqualifiziert Sie auf der Stelle.  © IMAGO / YAY Images
Wer zu spät kommt, „den betraft das Leben“ - oder der Personalchef. Denn wer beim Vorstellungsgespräch zu spät erscheint, disqualifiziert sich bei vielen Personalern. Planen Sie sich also genügend Puffer für die Anfahrt ein.
Wer zu spät kommt, „den betraft das Leben“ - oder der Personalchef. Denn wer beim Vorstellungsgespräch zu spät erscheint, disqualifiziert sich bei vielen Personalern. Planen Sie sich also genügend Puffer für die Anfahrt ein. Sollten Sie trotzdem verspätet sein, brauchen Sie dafür eine sehr plausible Erklärung.  © IMAGO / Westend61
Vorsicht bei unbekannten Anrufen: Betrüger geben sich in Frankfurt wieder als Polizisten aus.
Finger weg vom Handy – das gilt nicht nur beim Familienessen, sondern auch fürs Vorstellungsgespräch. Wenn Sie im Gespräch Ihr Telefon zücken, könnte das durchaus unangenehm auffallen.  © IMAGO / Westend61
Das größte No-Go für Personalchefs ist aber unhöfliches Verhalten gegenüber Mitarbeitern. Wer die Empfangsdame anzickt oder andere Mitarbeiter herumkommandiert, dürfte bei vielen Personalern von der Bewerberliste gestrichen werden.
Das größte No-Go für Personalchefs ist aber unhöfliches Verhalten gegenüber Mitarbeitern. Wer die Empfangsdame anzickt oder andere Mitarbeiter herumkommandiert, dürfte bei vielen Personalern von der Bewerberliste gestrichen werden.  © IMAGO / YAY Images

6. Was würden Sie tun, wenn Sie morgen im Lotto gewinnen würden?

Mit dieser Fangfrage wollen Personaler Ihre Beweggründe für die Stelle ausmachen. Die entscheidende Frage, die sich die Firma durch Ihre Antwort geklärt wünscht, lautet: Arbeiten Sie lediglich aus finanziellen Gründen für das Unternehmen oder interessieren Sie sich tatsächlich für die Stelle?

7. Was ist Ihre größte Sorge – diesen Job betreffend?

Das Unternehmen kann mit dieser Frage zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Zum einen sieht es dadurch, wie intensiv Sie sich mit der Firma und Ihrer potenziellen Tätigkeit im Vorfeld beschäftigt haben. Doch damit nicht genug, erklärt Karrierebibel.de: „Es zeigt sich, welche Herausforderungen der Bewerber erwartet und wie er gedenkt, damit umzugehen. Nebenbei findet man natürlich auch heraus, wie offen der Bewerber tatsächlich ist.“

Rubriklistenbild: © Westend61/IMAGO

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