Müttern fällt die Trennung von ihrem Kleinkind nach der Babypause oft nicht leicht. Trotzdem hat die Fremdbetreuung viele Vorteile für Kinder.
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Müttern fällt die Trennung von ihrem Kleinkind nach der Babypause oft nicht leicht. Trotzdem hat die Fremdbetreuung viele Vorteile für Kinder.

Nach der Elternzeit

Was mit Kindern passiert, wenn Mütter früh wieder arbeiten gehen

  • Andrea Stettner
    VonAndrea Stettner
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Nach ein paar Monaten Elternzeit wollen viele Mütter schnell wieder zurück in den Job - und plagen sich mit Gewissensbissen. Dabei wäre das gar nicht nötig.

Die Elternzeit hängt wie ein Damoklesschwert über den Köpfen der Mütter. Viele haben das Gefühl, es nie  richtig machen zu können - egal, wie lange sie bei ihrem Kind zu Hause bleiben: Kümmern sie sich mehrere Jahre ausschließlich um die Familie, befürchten sie, aus dem Job "heraus" zu sein. Gehen sie früh wieder arbeiten, plagen sie Gewissensbisse, weil sie denken ihr Kind zu vernachlässigen. 

Studien zeigen, dass Kinder und Mütter von schneller Rückkehr in den Job profitieren

Dabei müssen sich Eltern gar keine Sorgen machen, wenn sie ihr Kind früh in die Kita oder zur Tagesmutter bringen. Verschiedene Studien zeigen inzwischen, dass Kleinkinder von der Fremdbetreuung in den meisten Fällen profitieren. Und auch Müttern, die nach der Babypause wieder voll motiviert im Job durchstarten wollen, bringt eine kurze Elternzeit viele Vorteile.

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1. Kita-Besuch wirkt sich positiv auf Psyche des Kindes aus

Die meisten Mütter in Deutschland, die wieder früh in den Job zurückkehren, bringen ihr Kind mit etwa einem Jahr in die Kita - teilweise auch früher. Schließlich nehmen die meisten Krippen Kinder bereits ab zehn Monaten, teilweise sogar schon ab wenigen Wochen auf. 

Doch sie müssen sich keine Sorgen machen, dass es für ihr Kind zu früh sein könnte: Laut Experten wirkt sich eine gute Betreuung außerhalb der Familie positiv auf seine Entwicklung aus. 

  • Veit Roessner, Leiter der Kinder- und Jugendpsychiatrie der Uniklinik Dresden, fand 2016 heraus, dass Kinder, die in den ersten zwei Lebensjahren fremdbetreut wurden, später seltener an psychischen Störungen leiden.
  • Außerdem weisen Kinder, die eine Kita besuchen, bessere sprachliche Fähigkeiten auf als Kinder, die durchgängig von ihren Müttern betreut wurden. Das zeigt eine Studie der London School of Economics und der Oxford University aus dem Jahr 2016.

2. Kinder sind intelligenter und weniger ängstlich

Schon in den 60er Jahren zeigten verschiedene Studien: Kinder, deren Mütter wieder früh arbeiten gehen, schneiden in Intelligenztests besser ab. Das fand ein Forscherteam aus Minnesota heraus, das dafür verschiedene Einzelstudien auswertete. 

Zudem waren diese Kinder kooperativer, konnten sich besser anpassen und waren auch weniger ängstlich als Kinder von Müttern, die zuhause blieben.

Video: Darf man während der Elternzeit arbeiten?

Video: Glomex

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3. Mehr Selbstbewusstsein und Erfolg in der Schule

In einer großangelegten Studie der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) von 2015 stellten die Wissenschaftler fest, dass Kinder von berufstätigen Müttern in der Schule mehr Selbstbewusstsein zeigen. Außerdem sind sie leistungsbereiter und schaffen häufiger den Übertritt ins Gymnasium

Die Wissenschaftler der KAS folgern daraus, dass Kinder berufstätiger Mütter von Beginn an lernen, dass sich Einsatzbereitschaft lohne. 

4. Weniger Rollenklischees

Kinder berufstätiger Mütter finden es normal, dass Frauen arbeiten gehen - und überwinden so das einstige Rollenklischee von der Hausfrau, die sich aufopferungsvoll um die Kinder kümmert, und dem Mann, der arbeiten geht. Das belegt auch eine Studie der Harvard Business School von 2015.

"Kaum etwas hat unserer Erkenntnis nach einen derart großen Einfluss auf die Überwindung von Geschlechterungleichheit wie von einer berufstätigen Mutter großgezogen zu werden", berichtet Kathleen L. McGinn, Leiterin der Studie. 

So bringen sich Jungs später stärker in den Haushalt mit ein und verbringen mehr Zeit mit ihrer Familie. Mädchen entscheiden sich gemäß dem Vorbild der Mutter häufiger, in den Job zurückzukehren, finden sich öfters in verantwortungsvolle Positionen wieder und verdienen später mehr.

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5. Berufstätige Mütter sind zufriedener

Was in diesem Zusammenhang natürlich auch nie vernachlässigt werden darf ist, wie es Müttern geht, die nach der Elternzeit wieder an ihren Arbeitsplatz zurückkehren. Und hier kommt die gute Nachricht: Mütter, die nach einer kurzen Babypause wieder in den Job zurückkehren, sind oft zufriedener als andere Mütter. 

Zu diesem Ergebnis kommt eine Langzeitstudie der Ruhr-Universität. Die Bochumer Wissenschaftler führten eine der größten Familienstudien in Deutschland durch, die 2013 veröffentlicht wurde.

Offensichtlich wirkt sich die größere Zufriedenheit von arbeitenden Müttern auch positiv auf ihren Nachwuchs aus: Nach dieser Studie hat die Fremdbetreuung positiven Einfluss auf die Entwicklung von Babys, wenn ihre Mütter mindestens 20 Stunden in der Woche arbeiten. 

Auf keinen Fall schade es ihnen - und das sind doch gute Zukunftsaussichten für junge Familien.

Mehr dazu: Wie Sie die Elternzeit für den Job nutzen und der Wiedereinstieg nach der Babypause gelingt.

Von Andrea Stettner

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Sie bewerben sich für einen Job in der Bank, erscheinen aber in Jeans und T-Shirt? Zu lässige Kleidung könnte Sie bei so manchem Personalchef disqualifizieren. Kleiden Sie sich also lieber etwas zu schick als zu bequem – damit macht man nichts falsch. © IMAGO / Westend61
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Gegen einen kleinen Snack vor dem Job-Interview ist nichts einzuwenden – aber bitte lassen Sie Ihr Essen in der Tasche verschwinden, bevor es ernst wird. Personaler könnten es ziemlich unhöflich finden, wenn das belegte Brötchen daraus hervorschaut. © IMAGO / Westend61
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Fallen Sie Ihrem Gegenüber besser nicht ins Wort: Für viele Recruiter ist das ein No-Go und disqualifiziert Sie auf der Stelle.  © IMAGO / YAY Images
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Wer zu spät kommt, „den betraft das Leben“ - oder der Personalchef. Denn wer beim Vorstellungsgespräch zu spät erscheint, disqualifiziert sich bei vielen Personalern. Planen Sie sich also genügend Puffer für die Anfahrt ein. Sollten Sie trotzdem verspätet sein, brauchen Sie dafür eine sehr plausible Erklärung.  © IMAGO / Westend61
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Das größte No-Go für Personalchefs ist aber unhöfliches Verhalten gegenüber Mitarbeitern. Wer die Empfangsdame anzickt oder andere Mitarbeiter herumkommandiert, dürfte bei vielen Personalern von der Bewerberliste gestrichen werden.  © IMAGO / YAY Images